Die Rennfahrer verschiedener Serien treten meist pünktlich zum Qualifying ins Zentrum des öffentlichen Interesses. Nur wenig ist darüber bekannt, wie sie ihre Zeit zwischen den einzelnen Wettbewerben verbringen. Nun gibt es dazu einige Hintergründe, die einen Einblick in das Leben der Sportler gewähren.
Der sportliche Ruhestand
Jenson Button galt über Jahre hinweg als der erfolgreichste britische Rennfahrer. Erst im Jahr 2016 beendete er schließlich seine Karriere. Für ihn ist dies jedoch noch kein Grund, dem Sport den Rücken zu kehren. Denn noch immer ist er in besonderer Weise aktiv. Erst im vergangenen Jahr entschied er sich für die Teilnahme am berüchtigten Triathlon auf Hawaii. In seiner Altersklasse war es ihm dort sogar gelungen, den sechsten Platz zu belegen. Mit seiner Leistung stellte er noch einmal unter Beweis, wie wichtig für Rennfahrer die allgemeine Fitness ist, die in den Augen der Öffentlichkeit zu oft unterschätzt wird. Ansonsten wäre es ohne jahrelange Vorbereitung kaum möglich gewesen, den Härtetest auf Hawaii zu bestehen.
Hamilton mit gezielter Ablenkung
Der Formel-1-Pilot Lewis Hamilton ist dafür bekannt, auch abseits der Rennstrecke auf sich aufmerksam zu machen. Als er vor dem Saisonstart in Neuseeland etwas Ruhe suchte, erregte ein Besuch im Casino sein Gemüt. Auf Twitter schrieb der Brite "Geht niemals in das Sky City Casino in Auckland, sie haben mich wie Dreck behandelt. Kann nicht glauben, wie unverschämt sie waren." An einem der Spieltische soll er mit Sonnenbrille und Basecap zahlreiche Selfies gemacht haben, was dort jedoch nicht gestattet ist. In der Folge wies ihn das Personal noch einmal auf die Hausordnung hin. Falls er in Zukunft in Deutschland auf der Suche nach einer alternativen Spielbank ist, könnte er sich hier einen Überblick über das Angebot verschaffen. Das Sky City Casino in Auckland wird er wohl so schnell nicht mehr besuchen.
Dass der viermalige Weltmeister seine Freizeit auch anders zu verbringen weiß, bewies er Jahre zuvor. Nach dem Grand-Prix in Malaysia flog er kurzerhand nach Manila, um dort bei einer Kooperation zwischen UNICEF und dem britischen Fernsehen mitzuwirken. Es wurde dort ein Film über Straßenkinder gedreht, um auf deren Schicksal aufmerksam zu machen. Durch die eigene Mitwirkung des Fahrers war es möglich, den Film in der Öffentlichkeit auf großes Interesse stoßen zu lassen und dessen Wirkung auf diese Weise zu vergrößern.
Training bestimmt den Rhythmus
Neben der Zeit im Auto sind Formel-1-Fahrer viel mit der Arbeit an ihrer allgemeinen Fitness beschäftigt. Darauf wies etwa Sebastian Vettel in einem Interview hin. Sein Tag beginne mit einem dreistündigen Ausdauertraining. Neben der Notwendigkeit, die körperlichen Belastungen im Boliden gut verkraften zu können, soll sich dadurch auch die Konzentrationsfähigkeit über einen längeren Zeitraum deutlich verbessern. Diese ist wiederum erforderlich, um während der langen Rennen stets reaktionsschnell und wachsam zu sein.
Doch nicht allein auf dem Gebiet der Ausdauer und Koordination bewältigen die Rennfahrer ein hohes Trainingspensum. Ihr Dasein als Profis erlaubt es ihnen darüber hinaus, mit professionellen Coaches zu arbeiten. In der Regel planen diese auch ein Krafttraining, welches das Wachstum der Muskulatur fördern soll. Gleichzeitig dient es dazu, das Gewicht während der Saison zu halten, um das technisch auf den Fahrer abgestimmte Auto nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Dieser Effekt wird noch durch eine optimierte Ernährung verstärkt, die auch zwischen den Saisons aufrechterhalten werden muss. Immer wieder ist dann auch Zeit für ein etwas spielerisches Training. Der deutsche Pilot Sebastian Vettel verwies schon mehrmals auf Trainingsspiele in Badminton und Tennis, die das ansonsten monotone Training ergänzen. So kann in jedem Fall von einem ganzheitlichen Ansatz gesprochen werden, den die Fahrer nicht nur in der Formel 1, sondern auch beispielsweise in der DTM verfolgen.
Bild: Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG