Drei Möglichkeiten, einen Porsche zu finanzieren

Der 911er gilt als Inbegriff des Porsches, vielleicht auch des Sportwagens schlechthin. Es gibt ihn als Coupé, Cabriolet oder Targa. Und in jedem Fall ist er nicht günstig: Bei den Neuwagen beginnen die Preistabellen mit rund 120.000 Euro. Die teureren Modelle kosten mehr als das Doppelte. Immerhin sind die 911er gebraucht oft ein gutes Stück günstiger. Aber auch hier sollte man mindestens 25.000 Euro einplanen. In dieser Preiskategorie beginnen aktuell noch die gut erhaltenen Carrera-Modelle der 996er Baureihe. Wer das Geld nicht in der Portokasse hat, kann entweder weiter sparen oder mit der passenden Finanzierung direkt zugreifen. Doch welche Finanzierung ist eigentlich die richtige für den 911er? Die Antwort darauf ist manchmal eine Typfrage. Immer hängt sie von der persönlichen Situation und den Finanzierungskosten ab. Gehen wir für eine Beispielrechnung davon aus, dass der neue 911er 140.000 Euro kostet, der Gebrauchtwagen 40.000. Davon zahlen Sie jeweils die Hälfte aus eigener Tasche. Denn unabhängig von der Finanzierung gilt: Je mehr Eigenanteil, desto günstiger die Finanzierung. Beim Neuwagen müssen Sie also zusätzlich einen Geldbetrag von 70.000 Euro finanzieren, beim Gebrauchten 20.000.

Möglichkeit 1: Autokredit

Mit einem klassischen Autokredit, egal ob über den Händler oder eine unabhängige Bank, zahlen Sie Ihre Finanzierung über eine vorab festgelegte Laufzeit in gleichbleibenden Raten zurück. Anders als beim klassischen Ratenkredit dient der Wagen dem Kreditgeber als Sicherheit. Meist hinterlegen Sie daher die Zulassungsbescheinigung II (Fahrzeugbrief) bei der Bank und unterschreiben eine sogenannte Sicherungsübereignung. Damit gehört das Auto rechtlich gesehen so lange der Bank, bis Sie den Kredit komplett zurückgezahlt haben. Es lohnt sich dabei, verschiedene Kreditangebote zu vergleichen. Zum einen bietet die Händlerbank nicht immer den besten Zinssatz, zum anderen können weitere Eigenheiten des Kreditvertrags wichtig werden. Kostenlose Sondertilgungen sind zum Beispiel nicht in jedem Kreditvertrag enthalten. Sie ermöglichen Ihnen, einen Teil des Kredits früher als ursprünglich vereinbart zurückzuzahlen, ohne dass dafür eine Gebühr anfällt. Ähnliches gilt für Ratenpausen, mit denen Sie auch dann flüssig bleiben, wenn mal eine hohe Werkstattrechnung ins Haus flattert. Außerdem vergeben die Händler manchmal zusätzliche Rabatte, wenn Sie den Kaufpreis in einer Summe begleichen. Laut dem Vergleichsportal CHECK24 kostete ein Fahrzeugkredit über 20.000 Euro und 84 Monate über den Kreditvergleich des Portals letztes Jahr im Schnitt 2,99 Prozent an effektiven Jahreszinsen. Daraus ergeben sich eine monatliche Rate von rund 260 Euro und Gesamtkosten in Höhe von rund 2.160 Euro. Würde beim Neuwagen der gleiche Zinssatz fällig, dann läge die Rate bei rund 920 Euro, die Gesamtkosten der Finanzierung beliefen sich auf rund 7.560 Euro. Wer kostenlose Sondertilgungen nutzt und den Kredit früher als vereinbart zurückzahlt, kommt noch einmal deutlich günstiger weg.

Möglichkeit 2: Kredit mit Schlussrate

Neben dem klassischen Autokredit bieten die Kreditgeber oft noch eine weitere Form der Fahrzeugfinanzierung an: die Ballonfinanzierung. Manchmal ist dabei auch von Krediten mit Schlussrate die Rede. Das Prinzip ist aber immer das gleiche: Wie beim Autokredit zahlen Sie das Darlehen über die vereinbarte Laufzeit zu festen Zinsen und monatlichen Raten zurück. Allerdings wird ein Teil des Kredits als Einmalzahlung in Form einer deutlich höheren Schlussrate beglichen, häufig zwischen 20 und 30 Prozent des Kreditbetrags. Die übrigen Raten sind dafür deutlich niedriger als beim klassischen Autokredit. Wer gegen Ende der Laufzeit hohe Einnahmen erwartet, zum Beispiel weil das Auto wieder verkauft werden soll, kann sich damit viel finanzielle Flexibilität bewahren. Für unser Beispiel gehen wir von einer Schlussrate von jeweils 20 Prozent aus: Wäre der Ballonkredit wie der klassische Autokredit mit effektiven 2,99 Prozent im Jahr verzinst, dann ergibt sich bei gleicher Laufzeit für den Neuwagen eine monatliche Rate von rund 780 Euro, für den Gebrauchten sind es etwa 220 Euro. Insgesamt kostet die Finanzierung aber etwas mehr als der klassische Autokredit: Rund 8.860 Euro für den Neuwagen, 2.530 Euro für den Gebrauchten. Der Unterschied bei den Gesamtkosten ergibt sich daraus, dass der Betrag der Schlussrate über die komplette Laufzeit in voller Höhe verzinst wird. Von der Ballonfinanzierung wird manchmal noch die sogenannte Drei-Wege-Finanzierung unterschieden. Dabei haben Sie die Möglichkeit, die Schlussrate zu begleichen, indem sie das Auto an den Händler zurückgeben. Die Höhe der Schlussrate bemisst sich dementsprechend auch am voraussichtlichen Restwert des Autos. Sollte das Fahrzeug bei der Rückgabe weniger wert sein als angenommen, ist es an Ihnen, die Differenz zu begleichen.

Möglichkeit 3: Leasing

Wenn Sie es auf einen neuen 911er abgesehen haben und diesen nach einem bestimmten Zeitraum wieder abgeben möchten, könnte sich auch das Leasing für Sie anbieten. Statt den Kreditraten bezahlen Sie dann feste monatliche Leasingraten. In manchen Leasingverträgen haben sie darüber hinaus auch die Möglichkeit, den Wagen am Ende der Laufzeit zum voraussichtlichen Restwert zu kaufen. Im Leasing können Sie für einen Porsche 911 der Preiskategorie 140.000 Euro einen Betrag über 1.400 Euro im Monat einplanen, abhängig unter anderem vom Anbieter und der Dauer des Leasingvertrags. Abgesehen von etwaigen Gebühren für die Überführung bekommen Sie den Neuwagen praktisch ohne Anzahlung. Allerdings sind die angebotenen Laufzeiten von Leasingverträgen meist deutlich kürzer als 84 Monate, die monatlichen Kosten damit erheblich höher als bei der Kreditfinanzierung in unserem Rechenbeispiel.

Darauf sollten Sie immer achten

Machen Sie es bei der Wahl der Finanzierung wie bei der Wahl des Autos: Prüfen Sie jedes Angebot genau und nehmen Sie auf keinen Fall das erstbeste, nur weil es auf den ersten Blick besonders günstig scheint. Und denken Sie immer daran, sich genug finanziellen Spielraum zu bewahren. Schließlich kann nicht nur am Auto mal was kaputt gehen. Ohne Geldsorgen fährt es sich immer am besten.


Bild: Dr. Ing. h.c. Porsche AG