Es ist eine Premiere für den Autobauer Porsche: Der Start in der vollelektrischen ABB FIA Formel E-Serie 2019/2020, kurz Formel E. Angekündigt hat Porsche dies nach dem ersten Formel E-Lauf mit dem Le Mans 2 Gewinner Neel Jani in Weissach im März 2018. Im Gegenzug beendet der Stuttgarter Autohersteller zum Ende dieser Saison sein Engagement in der Spitzenkategorie der Le Mans-Sportwagen, der LMP1-Klasse der FIA World Endurance Championship (WEC). Man kann also darauf setzen, dass die Formel E immer beliebter wird - das zeigen neben Porsche Autoriesen wie BMW und Jaguar, die bereits in der Elektroklasse fahren.
Porsche-Strategie 2025
Das Formel E-Programm von Porsche ist das erste neue Werksrennprogramm seit dem Ausscheiden aus der LMP1-Klasse der Langstrecken-Weltmeisterschaft zum Ende der Saison 2017. Porsche behält allerdings seinen Fokus auf internationalen GT-Rennen. Grund für die Neuausrichtung von Porsche ist die Strategie des Unternehmens, die es bis 2025 umsetzen will: Porsche hat vor, eine Kombination aus reinen GT-Fahrzeugen und vollelektrischen Sportwagen zu entwickeln, wie das vollbatteriebetriebene E-Straßenauto „Taycan”, das 2020 auf den Markt kommt.
Porsche testet E-Rennwagen bei „Rollout”
Porsche hat sein Formula E Entwicklungsauto in einem so genannten „Rollout” vor seinem Einstieg in die elektrische Meisterschaft in der nächsten Saison neu aufgelegt. Der erste Rollout von Porsche-Werksfahrer Neel Jani mit dem neuen „Gen2” Formel E-Rennwagen, der im März 2019 auf dem Porsche-Testgelände in Weissach stattfand, verlief ohne Zwischenfälle. Auch auf dem „Circuit Calafat" in Spanientestete das Werksteam das Formel E-Fahrzeug ausgiebig über drei Tage lang - und legte dabei mehr als 1.000 Kilometer zurück. Bis Porsche mit seinem E-Rennwagen zum Beginn der Saison 2019/2020 im Dezember an den Start gehen wird, gehen die Entwicklungsarbeiten weiter, aber der neu entwickelte Porsche-Antriebsstrang hat seine Feuertaufe bestanden. Porsche hat das Recht, vor seinem Debüt in der nun bereits sechsten Saison der Formel E sowie vor dem offiziellen Rennen in der Vorsaison insgesamt 15 Tage private Tests zu absolvieren.
Wer wird neben Stammfahrer Neel Jani Nummer Zwei?
Der Schweizer Neel Jani geht für Porsche in der Formel E als erster Fahrer an den Start. Neel Jani ist bereits seit 2013 ein Porsche-Werksfahrer. Der 35-Jährige blieb für seinen Saisoneintritt 2019/20 stets ein führender Kandidat für einen Porsche Formel E-Sitz. Noch steht zwar nicht fest, wer das zweite Auto fahren wird, aber Toro Rosso-Fahrer Brendon Hartley, der während seiner Zeit in der Formel 1 noch Porsche-Werksfahrer war, ist ein möglicher Kandidat.
Die kommende Saison in der Formel E verspricht spannend zu werden. Denn auch Mercedes wird in die Formel E einsteigen - und zwar noch dieses Jahr. Und wie Porsche hat auch Audi, beide zum Volkswagen Konzern gehörend, bekannt gegeben, Le Mans und die WEC zu verlassen, umRessourcen in die Formel E zu verlagern. Andere Hersteller, die bereits an der Elektroserie beteiligt sind, sind BMW, Renault, Jaguar und Citroen. Insgesamt gehen zwölf Teams bei der Formel E Saison 2019/2020 an den Start.
Bild: Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG