Beiträge von MistaMinista

    Hi Leute,



    zusammen mit meiner Bremsanlagenrestauration bin ich ja (nach einigen Zusprüchen hier im Forum) dabei auch auf Flexschläuche umzubauen.


    Vorne ist soweit alles schon fertig. Das abschrauben der alten Flexschläuche gestaltete sich da jedoch auch schon als äußerst schwierig. die Überwurfmuttern der Bremsleitungen waren festgebacken, aber man konnte tricksen, indem man nicht versucht die Überwurfmutter zu drehen, sondern die flexible Bremsleitung aufschraubt und dabei den ganzen Schlauch mitdreht.



    Nur hinten bin ich mit meinem Latein am Ende. Es ist über den Radhauskasten schon kompliziert genug, den Bremsleitungsanschluss überhaupt zu erreichen. Beim drehen gibt es dann noch dazu Querkräfte die die Leitung zur Seite biegen und eine Schlagkraftübertragung zum öffnen unmöglich machen.



    Gibt es denn für hinten auch einen Trick? Vorne war heiß machen nicht nötig, aber evtl. sitzt hinten das "Locite" auch noch besser?



    Vorne wärs noch vertretbar gewesen, aber ich denke mal wenn ich hinten den Kopf der Bremsleitung versehentlich abdrehe, muss ich mehrere Meter Bremsleitung neu verlegen!



    Viele Grüße,


    Carl

    Bin vom überfliegen des Themas jetzt nicht sicher, ob hier schon mal ein Tipp abgegeben wurde, wo man einen etwaiigen Unterbrecherkontakt denn dann überhaupt zwischenschaltet.


    Dazu fiel mir gerade das Alarmanlagensteuergerät unter dem Beifahrersitz ein (bin nicht sicher ab welchem Baujahr). Dort gibt es einen Pin zur "Wegfahrsicherung". Wenn dieser Pin am Stecker des Alarmsteuergerätes unterbrochen ist, arbeiten auch die Benzinpumpen beim Anlassen nicht...


    [Blockierte Grafik: http://img407.imageshack.us/img407/4912/alarmsteuergeraet1.jpg]

    Nachdem ich nun alle Bremssättel (zum Glück unversehrt) abbekommen habe, hier ein Fazit für die Nachwelt:


    Meine letztendliche Lösung blieb das Aufbohren. Ich habe Kriechöle versucht, die Schraube auf 150 Grad erhitzt, in die Mitte des Kopfes mit einem 6er Imbus geschlagen um die Schraube zu längen, aber es half bei allen vier Bremssattelschrauben nichts.
    Die sich von aussen "reinbeißende" Nuß war auch nicht möglich, da um den Schraubenkopf herum m.E. zu wenig Platz ist.


    An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass Ratschläge wie "so eine Schraube bekommt man eben immer heraus" auch nicht sehr hilfreich waren [8| . Es ging hier wohlgemerkt um die Imbusschrauben der M030-Aufnahme, die hier wahrscheinlich nicht jeder an seinem 928er hat. Die hinteren Bremssättel mit den alten Aufnahmen gingen problemlos mit je 5 Minuten Schraubarbeit runter!!


    Nachdem ich jedenfalls in anderen Foren schon öfters zu meiner Belustigung lesen durfte, dass sich dort diverse Porschebesitzer über 3000 Euro-Rechnungen beschwerten, da Porsche die vorderen Bremssattelschrauben ungefragt aufbohrte, war ich überzeugt, dass es wohl auch für die Werkstätten eine häufig notwendige Maßnahme darstellt!


    Und im Nachhinein gesehen, muss ich mich nochmal wundern, dass hier scheinbar Niemand vorher vor einem ähnlichen Problem stand, denn vom jetzigen Standpunkt aus gesehen, wäre es einfach unmöglich gewesen (sofern man nicht irgendwie 1000Nm Drehmoment am Kopf ansetzen kann) diese Schrauben jemals aufzudrehen.
    Nach dem sauberen Aufbohren der Köpfe bewegten sich die Bremssättel nach wie vor nicht (die Beläge waren zu dieser Zeit natürlich schon heraussen). Es erforderte vielmehr stundenlanges Klopfarbeit mit dem Gummihammer um die Sättel in Millimeterarbeit von den Schraubenhälsen zu "schieben". Als die Sättel unten waren, war es dagegen ein leichtes die Schrauben mit einer kleinen Zange aus dem jeweiligen Gewinde zu drehen.


    Die Ursache für das Problem ist mir nich nicht ganz klar. Entweder haben sich die Schrauben (was eigentlich doch gar nicht sein kann) anstatt sich längs zu verspannen, in der Breite geweitet, oder was ich eher glaube: der Bremssattellack ging eine extrem feste Bindung mit den Schraubenhälsen an, oder löste sich ab und presste die Schraube fest. Um es besser darzustellen hier zum Abschluss ein Bild von einer der entfernten Schrauben:


    [Blockierte Grafik: http://img214.imageshack.us/img214/3472/img0443af.jpg]


    V.G.,
    Carl

    Habe es inzwischen abgeklärt. Die Sättel haben die gleiche Brembo-Teilenummer wie die Bremssättel vom 928 GT/S4. Vermutlich sind es deshalb auch ähnliche Sättel wie beim 993 Coupe, aber es sind von den Abmessungen her garantiert nicht die vom 993 Turbo.



    Im Zusammenhang mit dem oft hier erwähnten 965: Habt ihr wirklich alle schonmal die Bremssättel dieses äußerst seltenen Porsche Modells angesehn?:



    [Blockierte Grafik: http://www.total911.com/wp-content/uploads/2009/10/965-1024x749.jpg]



    :])

    Naja, "Explosionszeichnung" war von mir vielleicht etwas zu blumig formuliert.
    Aber es ist dennoch meine größte Hilfe bei der Suche nach Teilenummern und zum besseren Verständnis.


    Verlinken darf man im PFF soweit ich weiss nicht, aber hier eine kurze Wegbeschreibung zu dem Porsche pdf:
    Porsche-Homepage :pfeil: "Individualisierung&Service" :pfeil: "Porsche Service" :pfeil: "Porsche Originalteile" :pfeil: "Porsche Originalteile Katalog" :pfeil: "Katalogauswahl"


    Dort gibt es sogar einen Ersatzteilkatalog für die Recarositze des 928.


    Aktuelle Preise der Ersatzteile kann man an der Stelle auch stets abrufen.


    V.G.,
    Carl

    Wow, vielen Dank für die rege Diskussion! :t:


    Als Fazit lässt sich damit sagen, dass es definitiv nicht die hinteren Sättel des 993 Turbo sind?
    Hat denn jemand zufällig ein Bild zu den originalen, das er mal posten könnte?
    Oder hat der 993 Turbo gar vorne UND hinten die "Big Reds" mit M030-Aufnahme?


    Naja ich seh schon, für mich heisst die sinnvollste Entscheidung jetzt wohl: "Schuster bleib bei deinen Bremsen" :D


    V.G.,
    Carl

    Grundsätzliches:


    Unbedingt die passende Explosionszeichnung zu deinem 928er organisieren. Diese gibts kostenlos auf der Porsche-Homepage. Meines erachtens verschafft man sich als Neuling nirgendwo einen besseren Überblick über die Bestandteile des Sharks als dort.


    Vakuumsystem:


    Bestell dir am besten bei eBay eine günstige Vakuum-Handpumpe mit Unterdruckanzeige und steck diese an die Hauptleitung (3-er-Weiche im Bereich des Vakuumverstärkers im Motorraum - im Grunde sehr leicht zugänglich). Dann kannst du allgemein testen ob dein Unterdrucksystem noch dicht ist. Eventuell sind ja noch mehr Unterdruckdosen undicht geworden. Bei mir waren es nach Fahrzeugkauf die Unterdruckdose für den Fußraum und die für das Kühlwasserventil.


    Sitzheizung:


    War bei mir fahrerseitig defekt. Ursache war eine gerissene Stelle im Sitzheizungsdraht. Glücklicherweise sehr weit vorne an der unteren Sitzfläche, so dass ich hier schnell rankam und den Draht wieder zusammenlöten konnte. Am besten baust du mal die Sitze aus (geht sehr schnell) und misst mit einem Ohm-Meter den Widerstand der beiden Sitzheizungsanschlusspole durch. Wenn dieser "unendlich" ist, dann ist der Heizdraht bei dir auch durchge"sessen" bzw. durchgebrannt.



    Gruß,
    Carl