Bei so langer Standzeit in ungewissem Klima würd ich:
- Ventildeckel abschrauben, schauen ob Nocken oder Ventile evtl. Rostansatz haben, Kipphebel ebenso. Wenn ok, Ventildeckel wieder dran.
- mit Endoskop durch Kerzenöffnung die Zylinderwände ansehen, Rostansatz? Evtl. 'festgebackene' Kolbenringe?
- Motoröl ablassen, kommt zuerst Wasser?
- neues (ruhig billiges vom Baumarkt) Öl rein
- vorsichtig einige Umdrehungen von Hand drehen, alles freigängig?
- alle Kerzen rausschrauben, in jedes Kerzenloch etwas Öl reinspritzen
- ohne Zündung (klar, ohne Kerzen) nun Motor mit Anlasser einige Zeit drehen lassen, baut sich Öldruck auf?
- jetzt Druckverlustprüfung pro Zylinder machen, wenn ok, dann:
- gute Kerzen rein, altes Benzin aus dem Tank, neues rein, Benzinpumpe prüfen, baut die Druck auf?
- Zündzeitpunkt statisch prüfen und dann:
- Starten, evtl. mit etwas Startpilot
Wenn er anspringt, wird es erst etwas Rauch geben, sofort auf Öldruck und auf Geräusche achten, evtl. Steuerkette oder andere mech. Geräusche. Wenn nichts beunruhigendes zu hören ist, mit wenig Drehzahl erstmal warm werden lassen.
Auf Ölundichtigkeiten achten, wenn Temperaturanzeige etwas hochgeht, kurz mal etwas mehr Gas geben.
Wenn dann nichts auffälliges zu hören oder sehen ist - bestens!
Neues gutes Öl rein, neuer Ölfilter, neuer Luftfilter, neue Kerzen, neuer Keilriemen, Ventile einstellen, Zündung prüfen (Kontakte erneuern) und einstellen.
Wenn es ein Vergasermodell ist, kann es möglich sein, dass die Vergaser Überholsätze brauchen, beim Einspritzer kommt's darauf an, ob die Einspritzpumpe während der Standzeit evtl. Korrosionsschäden bekommen hat.
Man kann natürlich auch das Risiko eingehen und den Motor , wenn er denn frei dreht, ohne die o. g. Prüfungen zu starten. Auf jeden Fall dann erstmal ohne Zündung starten, bis sich Öldruck aufbaut.
Viel Erfolg!
Volker