Immer, wenn ALLE Medien auf EINEM herumprügeln, sollte man sehr, sehr vorsichtig sein, ob das auch alles so ist, wie es scheint.
Noch dazu gehört die Bahn zu 100% dem Bund, die Journalisten sind alle abhängig davon, daß sie gute Interviews mit den Politicos bekommen, ein Schelm, wer hier von Abhängigkeit spricht.
Es ist auch viel einfacher, dem Herrn Weselsky die Schuld zu geben - an ALLEM, statt einem mehr oder minder verteilten Gremium "Bahnvorstand" und seinem Aufsichtsrat.
Ich würde eine Einigung, wenn ich Grube hieße, auch hinauszögern, bis zum St. Nimmerleinstag. Wahrscheinlich bekommt er das von seinem "Politikeraufsichtsrat" auch genau so aufgetragen. Bis das supertolle, aber wahrscheinlich verfassungswidrige Gesetz zur Tarifeinheit kommt, daß alle rettet. Und wenn sie nicht gestorben sind, leben sie noch heute. Wer glaubt denn hier an den großen bösen Wolf und das kleine Rotkäppchen ?
Nö, ich denke, die Bahn will nicht, sie sitzt es aus, und alle, die sich über den bösen Herrn Weselsky aufregen, weil sie dieser Medienkampagne und dem Geschwätz von der "lahmgelegten Republik" mehr vertrauen als ihrem eigenen Gehirn, verkennen fatalerweise, daß sie damit das Grundrecht auf Streik mit Füssen treten. Und beim nächsten Tarifabschluß dann von Riesengewerkschaften, die ihre speziellen Interessen gar nicht vertreten können, verarscht werden.
Mir könnte es ja egal sein, ich bin selbständig. Ich sage ja nur, Streikrecht ist ein wichtiges Grundrecht, das im 20. Jahrhundert sehr, sehr hart erkämpt werden musste. Das sollte man respektieren, auch wenn es mal weh tut.