QuoteOriginal von Michael Gehrt
Wenn Eure Kinder oder Frauen von irgendeinem Sexualverbrecher gequält worden wären, würdet Ihr vielleicht anders denken. Ein kompletter DNA-Datenbestand würde die Jagd nach den Triebtätern erheblich erleichtern und dadurch zukünftige Opfer verhindern.
Vielleicht würde ich dann anders denken. In eine solche Situation kann und will ich mich ehrlich gesagt nicht hineinversetzen.
Auf der anderen Seite stellt eine DNA-Datenbank den größtmöglichen Eingriff in die Privatsphäre aller Bürger dar, den man sich vorstellen kann. Auch ganz ohne an Missbrauchsgefahr oder ähnliches zu denken. Aus Datenschutzsicht ist das Bewusstsein, dass eine Behörde über genetische Daten von allen verfügt, eine nicht zu übertreffende Katastrophe. Klar, um die paar o/oo Kriminellen ist es nicht schade. Aber wie willst du diesen Eingriff in das Persönlichkeitsrecht von Millionen Unschuldigen rechtfertigen?
Und zu dem Argument "ich habe nichts zu verbergen": Ihr werdet wahrscheinlich erst dann aufwachen, wenn ihr über Handyortung, automatische Fahrzeugerkennung, biometrische Reisepässe, RFID-Chips und DNA-Datenbanken unter permanenter Überwachung steht. Wenn solche Maßnahmen erst einmal in der Bevölkerung mit den Argumenten Opferschutz, Terrorismusbekämpfung usw. "salonfähig" gemacht wurden, werden sie auch eingeführt. Zwangsweise. Früher oder später.
Deshalb gibt es von mir auch keinen Speichel. Nicht obwohl, sondern gerade weil ich eine weiße Weste und ein reines Gewissen habe. Ich mache mich nicht zum Lakaien des angstgeplagten Überwachungsstaats.