Hallo zusammen,
ich möchte den Thread wieder aus den Tiefen des Forums hochholen, denn wenn man bei google nach Kupplung wechseln und Porsche 928 sucht, gibts diesen Treffer recht weit oben und ich hab das gestern auch nach dieser Liste und dem entsprechenden Auszug aus dem Reparaturleitfaden, allerdings in Englisch, zusammen mit einem Freund, der schon Kupplungen am 924/944 gewechselt hat, zunächst sehr motiviert, dann aber recht ernüchtert, durchexerziert.
Gemacht haben wir die Aktion, da beim Auskuppeln ein Surren zu hören war und gleich vorweg, Verursacher war, genauso wie in dem Link hier beschrieben, nur die Teflonbuchse des Ausrückhebels, die nicht mehr da war und nicht das Aurücklager.
"Surren" - Ausrücklager ?
Trotzdem möchte ich hier noch einige Tipps geben für einen Schrauber, der das so wie wir zum ersten Mal am 928 macht, die einem das Leben sehr erleichter und uns viele Stunden Arbeit erspart hätten, den easy war eigentlich nur der Ausbau der alten Kupplung...
Gute Vorbereitung:
Es empfielt sich immer, auf Verdacht einen neuen Kurbelwellensimmering, ein neues Pilotlager und die Teflonbuchse zu kaufen. Alles zusammen kostet weniger als 50€ und da kommt man sonst nicht mehr wieder hin.
Da das Pilotlager in der KW steckt, spart es beim Ausbau sehr viel Zeit, wenn man einen Innenabzieher bei der Hand hat, der in das Lager passt, das kann man gut vorher am neuen Pilotlager ausprobieren.
Bei Neuteilen heisst es, dass die Druckplatte vorgespannt sei, meine war neu, aber nicht vorgespannt . Ohne vorgespannte Druckplatte ist der Einbau des Ausrücklagers zwar etwas schwieriger, das Einrasten des Ausrückhebels im Kugelkopf ist später aber nahezu unmöglich, da ca. 1cm an Beweglichkeit des Ausrückhebels nach oben fehlt, also unbedingt vorher schauen, ob die Druckplatte vorgespannt ist und wenn nicht, dann mit dem Selbsbauwerkzeug vorspannen und die Metallbügel erst entfernen, wenn der Ausrückhebel eingerastet ist.
Ausrücklager vor Einbau prüfen, denn bei mir lag trotz richtiger Teilenummer auf dem Karton das falsche Lager im Karton mit folgenden Auswirkungen:
Der Einbau in die Druckplatte war extrem fieselig und langwierig und hinterher lies sich der Ausrückhebel nicht mehr bewegen, da zwischen Lager und Platte zu wenig Luft war. Der Innendurchmesser des neuen Lagers war auch so klein, dass das Führungsrohr nicht durch passte, daher würde ich empfehlen, vor dem Einbau des Ausrücklagers zu prüfen, ob Alt- und Neuteil gleich aussehen und v.a. ob das Führungsrohr durchpasst.
Wir haben dann das Neuteil wieder ausgebaut, was auch wieder ewig gedauert hat, und müssten das Altteil wieder einbauen, das ging dann mal eben innerhalb von 5 Minuten, da es ja das richtige Teil war... Meine Kupplung war jedoch nicht die Erste, sondern wurde anscheinend vor dem Jahr 2000 schon mal getauscht (meine Unterlagen zum Auto beginnen leider erst im Jahr 2000) daher hatte relativ sie wenig Verschleiß und das Aurücklager war noch i.O., denn das Surren ist jetzt weg, trotz altem Lager . Das neue Lager haben wir bei der Aktion aber so malträtiert, dass ich es nicht mehr zurückgeben kann und die Dinger sind nicht eben günstig
Auf die Anzugsdrehmomente achten, diese variieren je nach Schraube von 23-90 Nm.
Vielleicht sind das für viele von Euch basics, aber ich als Newbie hätte mir diese "Learnings" gerne erspart...
Gelohnt hat sich der Aufwand trotzden, denn das Pilotlager war wohl noch das erste (Made in W. Germany ), der KW-Simmerring hat schon leicht geölt und die Kupplung hat beim Rangieren gerupft.
Ich hab jetzt natürlich kein Rupfen mehr und deutlich weniger Vibration im Schalknauf und das Schalten geht viel geschmeidiger, davor war v.a.
R-Gang etwas widerspenstig und ich musste 2-3 Mal auf die Kupplung treten, bis er drin war.
Mein Verdacht, vll. war wegen der fehlenden Teflonbuchse keine 100%ige
Trennung mehr gegeben?
In diesem Sinne, gutes Gelingen!
edit:
Mein Dank geht natürlich auch wieder an Schocki, der uns mit seinem Wissen aus der Ferne sehr geholfen hat! Ich glaube, ohne seine Tipps hätte ich den Wagen schon verkauft...