Tankanzeige

  • Wenn der Füllstand durch einen Schwimmer gemessen wird, nein. Dem Schwimmer ist das egal, was für ein Benzin eingefüllt ist.


    Wird der Füllstand jedoch mit einer kapazitiven Methode gemessen, wo es auf die Dielektrizitätszahl der Flüssigkeit ankommt, wäre es denkbar, wenn schwefelarmes Benzin eine andere Dielektrizitätszahl als schwefelhaltiges hat.

  • Also, eine kapazitive Füllstandsmessung ist eine vergleichbar komplizierte Messung. Zum einen aufwendig und zum anderen teurer als ein Schwimmer.


    Grundprinzip: Man kann sich das wie ein belegtes Toast vorstellen. Die beiden Toastscheiben sind die Meßsonden und der Belag ist das Dielektrikum (Stromisolator). Bei unserer Messung wäre das Benzin das Dielektrikum. Jetzt wird gemessen, wie gut oder weniger gut das Dielektrikum elektrische Felder (keinen Strom) durchläßt. Je mehr elekt. Energie durchkommt, desto weniger Isolationsmaterial... bei uns weniger Sprit.


    Diese Messungen funktionieren aber auch durch die Luft und andere Gase.


    Da der Aufwand für präzise Messungen (im schwankendem Tank) viel viel zu hoch wären, kann ich mir das hier nicht vorstellen.


    Ich kenne von anderen Fabrikaten eine elektronische Messung an der Tankwand: Hierbei sind alle paar Zentimeter kleine Sensoren angebracht, die auf alle (auch Schwefelarme) Flüssigkeiten reagieren. Und dann wird einfach der oberste Kontakt genommen der "Flüssigkeit" meldet, und hierfür der entsprechende Stand angezeigt.


    Deshalb sind auch die meisten alten Tankanzeigen auch nicht stufenlos, sondern bewegen sich in kleinen Stufen auf und ab.


    Welches Prinzip jetzt beim Porsche verwendet wird, und warum das nie richtig funktioniert, würde mich aber auch brennend interessieren!!!


    Gruß Matthias



    PS: Meinen 951 habe ich auch noch nie vollbekommen. ~:-| --> Aber ab der Reserverlampe tanke ich genau 67 Liter bis zum angeblichen Maximum.

  • Hi Matthias


    Ist denn dann auch ein Trägheitsschalter oder etwas ähnliches implementiert? Sonst müßte doch in Kurven oder auf Gefällstrecken die Tankanzeige mit einer falschen Information reagieren. Scheint ja wirklich kompliziert zu sein.


    Gruß Andreas

  • Hi Andreas,


    ja so was ähnliches. Die Trägheitsschalter sind kleine elek. Bauteile und heißen OPs, die zu Reglern zusammengeschaltet werden. Diese Regler gibts dann in P, I, und D- Ausführung wobei "D" für Delay (Verzögerung) steht und so was wie eine Trägheit simuliert.


    Aber Regler sind im Auto massenhaft eingesetzt.


    Matthias

  • Hallo,


    habe gerade "Weiterbildung" am Tank an meinem VW Bus hinter mir. :love:


    Ich kann vieleicht ein paar Sachen damit erklaeren.
    1. Wenn Porsche auch fuer den Tankgeber ein Keramikhybrid benutzt waere es durchaus denkbar dass schwefelarmes Benzin eine andere Leitfaehigkeit hat und damit die Anzeige veraendert,da dieser Widerstandsmessgeber direkt unisoliert im Benzin liegt.Wie frueher die Konstantandrahtgeber auch.
    Eine kapazitive Messung bei der die Dielektrizitätskonstante der Fluessigkeit mit eingehen koennte ist bei meinem S2 jedenfalls nicht drin.
    2. Die Tanks haben ein sehr ausgekluegeltes System zur Unterdrueckung der Pegelschwankungen eingebaut (Prallbleche).Dies hilft vorab den Fluessigkeitsstand auszugleichen bei Kurvenfahrt.Der Rest wird ,wie erwaehnt, elektrisch durch Zeitkonstanten in der Elektrik abgefangen.
    Bei alten Porsches koennte es noch die Traegheit des Anzeigeinstrumentes selber sein.das merkt man beim Einschalten der Zuendung.


    Gruss Dietmar

  • Wolf-Dietmar - Das mit dem Keramikhybriden erscheint mir bisher die beste Lösung zu sein. :t: Und da schwefelarmes Benzin schlechter leitet (wenn mich nicht alles täuscht) würde das auch zu den zu niedrigen Messwerten passen.

  • Schmunzel, grööhl, etc! Eine verdammt interessante Diskussion über ein Detail...., wann bitte geht die Welt doch unter??? Na mal im Ernst, mein 87er S (2,5 liter für nicht Eingeweihte) hatte - als der Motor noch intakt war (Schnieeff)- auch die obenerwähnten Eigenarten (Anzeige unter Max., Reserve ca. 13 Liter). Offensichtlich haben das alle 80 Liter fassende Exemplare, womit doch die Qualität der Teile unter Beweis gestellt sein sollte!!! Die Seriensträuung scheint derart marginal zu sein, dass die einzig erfolgreich vermeldete "Reparatur" ein Ausrutscher sein muss.


    Die Motorprobleme beim 968 würden mich noch näher interessieren...


    Gruss Gabor.