Pilotversuch: Porsche nutzt Taycan als Pufferspeicher für Stromnetz (Vehicle to Grid)

  • Was ist daran so geil?

    TransnetBW als 100% EnBW-Tochter stabilisiert mit den Akkus der PKW-Eigentümer ihr Stromnetz. Man braucht keine hellseherischen Fähigkeiten, um zu erkennen, dass bei diesem Modell nur einer gewinnen wird. Und das werden ganz sicher nicht diejenigen sein, die ihren Akku durch die Lade/Entladezyklen altern lassen.

    Wenn schon in der Garage ein Energiespeicher auf Rädern rumsteht, dann möchte ich den Akku selbst nutzen und bestimmen, wann dieser und wie weit entladen wird. Ich möchte meinen Autarkiegrad erhöhen und nicht ein EVU noch reicher machen.

  • Im Artikel steht nicht, dass dich vier Schlägertypen in der Garage abpassen, um dich zu zwingen, den Taycan im Netz „ausbluten“ zu lassen. :thumbsup:


    Es steht dort aber, dass es ein Pilotversuch ist und die Hardware gehört dir. Du kannst also tagsüber deinen Solarstrom im Akku speichern und abends dein Haus aus dem Taycan betreiben. Oder du nimmst den Taycan als Notstromaggregat bei Stromausfall oder Krieg. Wenn du das willst.

  • Diese Fahrzeuge verfügen offensichtlich über einen speziellen elektrochromatischen Lack, der den Ladezustand anzeigt: Von weiß (SOC 0-10) über blassrosa (SOC 40-60) zu blau (SOC 80-100). Zwischenstadien sind hier nicht dargestellt :kwink:

    Viele Grüße von Thomas


    991.1 C2S, EZ 9.11.12 "indischrot oder nichts" ]:-)

  • Hallo in die Runde,


    Ich finde das Thema interessant, vor allem, wenn ich meinen eigenen Speicher im Keller durch den Taycan erweitern könnte, wenn es Nachts mal eng wird mit dem Speicher im Keller.


    Viele Grüße aus Ki

    Reini

  • Vielleicht war meine vorherige Antwort nicht ganz verständlich: es geht bei diesem Pilotprojekt NICHT darum Strom aus dem Taycan zurück ins Stromnetz zu bekommen. Das hat nichts mit Vehicle to Grid oder ähnlichem zu tun. (Auch wenn es manche Artikel, wie z.b. Golem, so schreiben)


    Es geht hier um netzdienliches Laden des Taycan. Die Timergesteuerte Ladung verwendet dazu dann nicht nur den eigenen (variablen) Stromtarif und eventuell verfügbaren PV Strom zum optimierten Laden, sondern eben auch Informationen z.b. vom Netzbetreiber um zu Laden wenn es eine zu kleine Stromlast und nicht zu Laden wenn eine zu große Stromlast im Netz vorliegt. Für den Anwender könnte das nützlich sein, indem der Netzbetreiber z.b. von seinem Netzentgeld dem Stromkunden etwas abgibt.

  • Vielleicht war meine vorherige Antwort nicht ganz verständlich: es geht bei diesem Pilotprojekt NICHT darum Strom aus dem Taycan zurück ins Stromnetz zu bekommen. Das hat nichts mit Vehicle to Grid oder ähnlichem zu tun. (Auch wenn es manche Artikel, wie z.b. Golem, so schreiben).

    Ich war nicht bei diesem Pilotprojekt dabei und weiß deshalb nicht genau, was exakt getestet wurde, aber im Kern war der Erfolg, dass mehrere Taycan und die Hardware am Haus mit dem Stromnetz des Anbieters vollständig kommunizieren und ein cloudbasiertes Poolingsystem nutzen konnten. Und das Ziel ist, diese Anbindung zukünftig für v2g nutzen. Das zeigt schon die Überschrift des Artikels: „Geben und Nehmen: Der Taycan als Pufferspeicher für das Stromnetz. Ich zitiere aus der Porsche Newsroom Meldung:


    „Bisher fliesst der Strom bei der Elektromobilität vor allem in eine Richtung – vom Ladepunkt ins Fahrzeug. Im Zuge von Vehicle-to-Grid-Anwendungen (deutsch: „vom Fahrzeug zum Netz“) könnte sich das bald ändern. Wenn sie gerade nicht gefahren werden, könnten Elektroautos künftig ebenso Energie ins öffentliche Stromnetz zurückspeisen. Zu einem Pool aus zahlreichen Fahrzeugen zusammengefasst, könnten diese als virtuelles Kraftwerk einen Teil der sogenannten Regelleistung liefern. Diese gleicht die Schwankungen im Stromnetz aus. Wenn sie gerade nicht gefahren werden, könnten Elektroautos künftig ebenso Energie ins öffentliche Stromnetz zurückspeisen.“


    Das ist das erwähnte Poolingsystem, in dem man mehrere Taycan zu einem virtuellen Großakku zusammenfassen konnte. Und es ist v2g at it’s best. Sagt auch der Porsche-Mann:


    „Lutz Meschke, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstand Finanzen und IT der Porsche AG. „Ein derartiges Pooling-System lässt sich nicht nur für den Regelleistungsmarkt nutzen. Erweiterte Lösungen für Green Charging und andere Vehicle-to-Grid-Anwendungen sind gleichfalls denkbar. Hinzu kommt: Wenn Elektrofahrzeuge künftig elektrische Energie zum Beispiel aus privaten Photovoltaikanlagen ins Netz zurückspeisen und so zum Ausbau der regenerativen Energie beitragen, erhöht das die Akzeptanz der E-Mobilität weiter.“

  • In deinen Zitaten steht doch genau was gemacht wurde und was nicht :)


    Zitat

    Ein derartiges Pooling-System lässt sich nicht nur für den Regelleistungsmarkt nutzen

    Das wurde im Pilotprojekt gemacht, so wie ich es geschrieben habe.


    Zitat

    Erweiterte Lösungen für Green Charging und andere Vehicle-to-Grid-Anwendungen sind gleichfalls denkbar.

    "Denkbar" ist hier das entscheidende Wort, und damit für V2G. Daran arbeiten auch schon einige Firmen.


    Ersteres geht technisch heute schon mit dem Taycan mit so einem Poolingsystem (oder anders). Letzteres geht heute mit dem Taycan und dem Charger nicht, egal ob es das Poolingsystem heute könnte. Man hätte hier für dieses Projekt auch ein nahezu beliebiges anderes EV nehmen können.