Taycan als Langstreckenfahrzeug?

  • Liebe Taycan Freunde


    Ich spule viele Kilometer auf der Langstrecke ab (40-60k im Jahr), war bisher grosser Dieselfan! Cay S-D, SQ7 und aktuell X7 waren meine letzten "Langstreckenbomber". Mit dem X7 werde ich nicht warm (perfekt für CH, AT, allerdings nicht für offene und freie Strassen in DE..) und bin aktuell auf der Suche nach Ersatz. Mein nächstes Auto wird wieder ein Porsche - mein erster Impuls war ein Hybrid (entweder Cayenne Turbo S oder Panamera Turbo S). Der Taycan würde mich allerdings auch reizen - insbesondere nachdem ich den Turbo S testen durfte. Mein Fazit: Fahrleistungen und Fahrwerk nicht von dieser Welt, top Bremsen, top Lenkung, Innenraum so la la, Reichweite oh ha..).


    Gibt es in der Runde hier Mitglieder (oder Bekannte von Euch) die den Taycan auf der Langstrecke fahren? Mein Profil: 80% AB, 15% Landstrassen, 5% Stadt; Tagesetappen häufiger >1.000km, Durchschnittsgeschwindigkeit 140km/h+ keine Seltenheit (fahre häufig in Randzeiten und habe das Glück oft auf ABs unterwegs zu sein die offen/ frei sind).


    Was meint Ihr - funktioniert das Auto mit dem Profil oder ist das schlichtweg noch ein paar Jahre zu früh? Mein wesentliches Fragezeichen ist die HPC-Infrastruktur. Ich möchte ungern meinen Fahrstil komplett ändern (a la Tesla auf der rechten Spur..), ich möchte ungern jede Route im Detail vorplanen und ich möchte ungern alle 150km eine Ionity Säule ansteuern... Weiteres Thema: wie funktionieren bei Euch Reisen mit Übernachtungen? Mein Eindruck: aktuell kein Problem, die meisten Hotels haben Charger - ich frage mich allerdings wie das funktionieren soll wenn der E-Anteil anspringt..?


    Merci vielmals für Eure Meinungen & ein grosses Kompliment zu den hochwertigen Beiträgen hier im Forum (war eine ganze Weile stiller Mitleser!).


    Tom

  • Ja, der Taycan ist langstreckentauglich. Allerdings würde ich persönlich mir das bei 40-60tkm/a nicht antun. Bei gelegentlichen Langstrecken oder Urlaubsfahrten kein Problem, aber bei deiner Kilometerleistung würde ich immer auf nen Diesel zurückgreifen. Ein PluginHybrid macht meiner Meinung auch nicht viel Sinn, da du ja den Elektroantrieb quasi nie nutzt, wenn du den Großteil deiner Kilometer auf der AB abspulst.

    Taycan 4S MJ2022 | EZ 10/2021 | Porsche Code: PN6SRNV6

    Lackierung: Kreide | Leder: Brombeer mit Ziernähten und Gurten in Kreide

  • Tagesetappen mit 1000 km und Schnitt 140 ist ambitioniert. Bei uns im Osten Deutschlands, wo die Autobahnen frei und dreispurig sind, wird das schwer. Denn es gibt Tempolimits und Baustellen. Wenn du das bei dir dennoch in Randzeiten fährst, wird der Wagen richtig verbrauchen. Das würde bei 1000 km vier Ladestopps unterwegs mit gesamt 80-90 Minuten zeitigen. Die gehen natürlich vom Schnitt ab. Statt 07:09 Std. plus einmal tanken zu 10 Minuten, also 07:20 Std. käme man auf bis zu 8:40 Std..


    Machbar ist es, aber man müsste die Routen mit Routine bauen, so dass man im Wesentlichen Ionity an Raststätten nimmt, um nicht Zeit zu verlieren. Das klingt jetzt wilder als es ist, weil du ja von zuhause nicht beliebig viele Trassen zur Auswahl hast. Und man muss sich trauen, den Wagen sub 10% leer zu fahren, lernt man schnell. Aber beides sollte zumindest gesagt sein.

  • Ich denke, dass für 90% der Autofahrer und Fahrprofile ein Elektroauto die richtige Wahl ist und netto sogar Zeit spart und nicht kostet. Ich denke aber auch, das Du zu den anderen 10% gehörst.

    Ich bin zwar nicht ständig, aber regelmäßig lange Distanzen zu off-Zeiten mit hohen Geschwindigkeiten gefahren und weiß: wenn etwas den Schnitt “versaut”, sind es häufige Tank- bzw. Ladestopps. Da würden auch Ionity Ladeparks auf jedem Pinkelparkplatz nicht helfen, die Standzeit bleibt einfach.

    Der Taycan kommt zur Zeit dem Ideal noch am nächsten, ist aber für so ein spezielles Profil nicht die erste Wahl, wenn es primär um Fahrzeit geht.

    Allerdings wird ein Cayenne Turbo auch alle 500km an die Box müssen, wenn man solche Schritte fährt, dann wäre bei mir aber primär aus biologischen Gründen eine Pause erforderlich.


    Gruß

    Jan

  • Moin,

    ich fahre ja auch ca, 40000 im Jahr, aber sozusagen immer im Kreis und einem Schnelllader in der Mitte und abends immer zuhause- alles kein Problem.

    Bei deinem Fahrprofil würde ich noch 1-2 Jahre warten- der Fahrspass ist zwar riesig, aber dauernd alle 250 km laden bei dem Fahrstil würde ich mir nicht antun.

    Gruss aus SH

  • Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Habe zwar genau das gleiche Streckenprofil wie du (80% Autobahn, 17% Freiland, 3% Ortschaften), auch ähnlich hohe Geschwindigkeiten (in der Früh meist 150km/h, am Abend was vom Verkehr geht :thumb: ) und auch 30-40tkm/Jahr aber eben nur 100km/Tag.


    Wenn ich 1tkm/Tag fahren müsste, wäre Elektro zwar unschlagbar geil von den Kosten, aber vermutlich umständlich.

    Aber: Schau dich mal bei diversen Anbietern nach einem Leihwagen um oder so ner Monatsmiete. Klar ist das teuer, aber besser zu zahlst 800€ für ein Testmonat als 200t€ und wirst damit nicht glücklich.

    In der Zwischenzeit lege mal auf deinen täglichen Strecken den Fokus HPC Lader, zB auch mit der EnBW App. So wirst du langsam darauf sensibilisiert und bei einem Miet-Taycan kannst dann schauen ob es was für dich ist.


    Gegebenenfalls kannst du auch nach einem Miet- Audi E-Tron GT schauen (ich hatte den als RS). Der hat mehr Reichweite und die gleichen Ladeleistungen. Wenn du 1-2 Wochen oder gar ein Monat gut damit zurecht kommst, würd ich mich dann nach einem passenden Auto umsehen. ;)

    Taycan Turbo S, 991.2 GT3RS, Audi RS3 8Y, VW T6 Multivan LR

  • gut, um zu verstehen: Cannonball Run: 4677km in den USA, Tempolimits sind nur Empfehlungen und gar nicht so weit weg von denen der Schweiz.

    Die besten E-Autos schaffen 42-44 Stunden (Model-S und Taycan), also bestenfalls einen 110er Schnitt, nutzen dann aber auch nur gut die Hälfte der Batterie, um schneller laden zu können.