• Highlight: Porsche-Preisguide 2022 – Teil 1. Alle luftgekühlten Porsche.



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    964 STROSEK MEGA

    Als Porsche die G-Serie reifen ließ wie guten Wein, kam die Lust an veränderter Optik und an kühnen Interpretationen von außerhalb. Tuner, Gestalter und Aerodynamik gaben dem Elfer und seinen Verwandten neue Formen und Gesichter. Oft war der Mut zur Gestaltung größer als der Erfolg. Mit verklärendem Blick auf damals werden die Umbauten heute nicht mehr verurteilt, sondern finden als Ausdruck ihres Zeitgeistes neue Wertschätzung.


    Dieser dunkelgrüne Porsche hier mag nicht so recht in diese Schublade passen. Die Basis ist unverkennbar, ist ein Porsche 964 Carrera 2. Doch der 964 bildete eher ein Bindeglied zwischen Tradition und Fortschritt, trotz der runden Stoßstangen wirkte er der Geschichte verbunden, was vom Werk durchaus beabsichtigt war. Er kaschierte, dass es unter dem Blech ein technisches Upgrade gegeben hatte, wie es Porsche in den Jahrzehnten zuvor niemals geboten hatte.


    Der Strosek Mega, gebaut auf Basis des 964, trug dem Fortschritt optisch mehr Rechnung. Seinen Namen hat der Wagen aus einer Zeit, in der das Wort noch nicht im Jugendslang verschlissen worden war. Strosek entlehnte ihn aus dem Jachtbau.


    RUF RT-35

    Zum 35. Firmenjubiläum schenkte RUF der Kundschaft einen Turbo der besonderen Art. Der Motor kam vom 997, die Basis lieferte der 991 und Heckantrieb musste reichen. 630 PS sind noch heute ein Wort.


    935 JLP-2

    John Lee Paul und John Paul jr. waren Rennfahrer mit eigenem Team und eigenem Auto. Das Abenteuer JLP Racing finanzierten Vater und Sohn vor allem mit Drogenschmuggel. Was für eine Story!


    968 Turbo RS

    Das Kürzel RS ist im Porsche-Kosmos eine Auszeichnung und vor allem eine Domäne des 911. Nur einmal durfte sich ein Transaxle-Typ damit schmücken, doch es blieb eine Episode. Drei 968 Turbo RS wurden gebaut.

  • WALTER RÖHRLS 356 ROADSTER TURBO 3000 RR

    Ein Ingenieur und Individualist begann das Projekt, Rafael Diez und Walter Röhrl brachten es zu Ende. Das Ergebnis ist ein 356 mit Teilen des Chassis und dem Motor des 911 Turbo. Ein Roadster der Extreme.


    Der Mann, der ihn sich ausgedacht hat, war Österreicher, und auf einem Foto sieht er auch tatsächlich ein bisschen wie ein entfernter Verwandter Ferdinand Porsches aus. Viktor Grahser plante seinen 356 Roadster ähnlich wagemutig wie der alte Porsche einige seiner Konstruktionen. Nur können wir ihn nicht befragen, denn der eigenbrötlerische Mann, der bescheiden in Klein-Neusiedl, einem kleinen Ort 30 Kilometer südöstlich von Wien, lebte, starb bereits 2008.


    30 Jahre hatte der Flugzeug-Ingenieur in Australien verbracht, bis er 1996 im Alter von 56 Jahren in seine Heimat zurückkehrte. Unter den drei Porsche 356, die er mitbrachte, war auch ein Roadster B T5 mit Turbo-Technik. Grahser hatte ihn 1981 gekauft, das Projekt jedoch nie abgeschlossen. Das übernahmen andere, und es sollten noch einige Jahre vergehen, bis der Wagen fertig war.


    Kann so eine Geschichte gut ausgehen? Oder hat hier ein Mann einen Traum gelebt, der an der Realität scheitern musste? Man kann sich denken, was Viktor Grahser 1981 durch den Kopf gegangen sein muss, als er den Roadster gekauft hatte: Er wollte Porsches erste Konstruktion mit der Urgewalt des damals stärksten 911 verheiraten – dem Turbo. Das sind die größten Gegensätze, die sich finden ließen. Er ging viel umsichtiger und vernünftiger vor, als es seine ungewöhnliche Lebensgeschichte und sein exzentrisches Auftreten vermuten lassen. Sein Plan war technisch gut durchdacht. Das zeigt sich, wenn man sich dem Wagen unvoreingenommen nähert.


    Das fällt, da wollen wir ehrlich sein, zunächst nicht leicht. Mit seinen üppigen Verbreiterungen und den Fuchsfelgen vom 911 Turbo 3.3 tritt der Wagen eher so entschlossen auf, als würde er es darauf anlegen, seinen Besitzer nach der ersten Beschleunigung unter Volllast in der nächsten Kurve in Schwierigkeiten zu bringen. Als wäre er ein Gerät, das nur mit dem Talent eines gestandenen Rennfahrers zu beherrschen ist.


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    DIE ZEHN MEISTUNTERSCHÄTZTEN PORSCHE

    Liebhaberstuücke sind sie alle, doch auch im großen weiten Porsche-Programm gibt es Modelle und Varianten, die immer ein bisschen im Schatten der anderen stehen. Nicht alle sind Schnäppchen, aber doch beinahe Geheimtipps.


    928 GT

    Vater und Sohn gingen im Transaxle-V8 auf große Tour, von Frankreich aus einmal um die ganze Welt! Als die Pandemie die nächsten großen Reisepläne vereitelte, ging es im 928 GT nach Island.


    SINGER TURBO

    Die Erfinder kostspieliger Exklusiv-Modelle aus Kalifornien melden sich mit einer neuen Studie zurück. Als Hommage an den 930 sitzt im Heck der Singer-Studie ein luftgekühlter Turbo-Motor.


    ELFER FARBEN, TEIL 1

    So grell, mutig und vielfältig wie vor 50 Jahren war die Porsche-Lackpalette nie mehr. Wir feiern die Farben der siebziger Jahre und den letzten Jahrgang des klassischen Elfers.


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  • 50 JAHRE 911 CARRERA RS 2.7

    In einer genderfreien Zeit klang Werbung manchmal noch so: „Der Porsche Carrera RS. Nur 500 Männer werden ihn fahren.“ Heiser, mysteriös. Die Werber, die Verkaufsstrategen und Entscheider bei Porsche, die Männer in den Büros und Versuchswerkstätten, sie alle lagen falsch. Am Ende überstieg die Stückzahl das Dreifache – und auch Frauen fuhren Carrera RS!


    Jetzt steht es vor uns, das Männerauto von 1972. Als Leichtbau-Variante, stilbildend im gleißenden Weiß, die Platz ließ für Werbeaufkleber und Sponsorenfarben, mit grünen Rädern und Carrera-Schriftzug in Kontrastfarbe. 34.000 Mark kostete der nackte Carrera RS 2.7 in M471-Ausführung, abgemagert und rennfertig wie er war. Heute wirken die dünn gepolsterten Sitzwannen mit ihrer Rändelradverstellung wie Designermöbel, die simplen Türtafeln mit den Riemen zum Öffnen der Tür und der leer geräumte Fond wie Porsche-Folklore. Damals war’s pragmatisch, heute hat es Kultpotenzial.


    Bei Porsche Heritage gehen sie mit dem inflationär verwendeten Begriff der Ikone zum Glück geizig um, aber dem 911 Carrera RS 2.7 gestehen sie ihn zu – er ist ein Auto mit Vorbildcharakter und Signalkraft, technisch wie stilistisch, und gehört ohne jeden Zweifel zu den wichtigsten Fahrzeugen der Firmengeschichte.


    Das Besondere am ersten Elfer mit dem berühmt gewordenen Kürzel: Er war als Rennwagen konstruiert und wurde als Straßenauto verkauft.


    Mit ihm wollte Porsche nach dem Abenteuer 917 wieder näher an die Serie und die Kundschaft der Sportfahrer. Ein Auto für die massenkompatible Gruppe 4 sollte her. „Es war alles erlaubt, nur kein neues Auto“, erinnert sich Tilmann Brodbeck (78), der als junger Ingenieur an der Entwicklung von Front- und Heckspoiler beteiligt war. Alles ging damals rasend schnell. Nach ein paar Tagen im Windkanal und mit gestalterischer Unterstützung der Designabteilung erhielt der Carrera RS als erster Elfer den kompakten Heckspoiler, den Bürzel aus GFK. „Ich musste mit den ersten Entwürfen ins Styling – na gut, ich habe es überlebt“, sagt Brodbeck rückblickend.


    42 Millimeter breiter als vorn baute das Heck des Carrera RS, als erster Serien-Porsche trug er an der Hinterachse breitere Reifen als vorn. Ein Sieg der Ingenieure über die Buchhalter!



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    924 CARRERA GT PROTOTYP

    Nach 356 und 911 durfte ab 1980 auch der 924 den Namen Carrera führen. Ein Versuchsträger der kleinen Transaxle-Baureihe ist noch immer da draußen, Motor und Getriebe tragen die Nummer 001.


    356 A 1600 SUPER

    Andrew Gunn aus Südafrika suchte einen Porsche zum Fahren, nicht zum Wegstellen, also kaufte er sich einen gebrauchten 356. Mehr als ein halbes Jahrhundert später fährt er ihn noch immer.


    REIFENTEST MIT WALTER RÖHRL

    Mehr Sport wagen? Was können High-Performance-Reifen im Alltag? PORSCHE FAHRER geht mit Pirelli und drei klassischen Modellen – 944 S2, Boxster 986 und 993 Carrera 2 – auf Teststrecke und Handlingkurs.



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  • 911 GT3 RS PROTOTYP TYP 996

    Heute ist es längst Routine: auf den GT3 folgt recht bald auch ein GT3 RS. Die neueste Variante, gerade auf Basis des 992 vorgestellt, ist mehr Rennwagen als Straßenauto. Damals, vor rund 20 Jahren, schien der Unterschied beinahe marginal. Allein ein paar Schlitze in der Frontschürze, Carbon-Teile wie Spiegel und separater Heckflügel sowie die großen Aufkleber auf den Seiten trennten die RS-Version optisch vom 996 GT3.


    Porsche hatte sich mit der Erstauflage des RS Zeit gelassen. Seit Mitte 1999 war der GT3 der Baureihe 996 im Angebot, erst im Herbst 2003 folgte die RS-Variante. Heute sind wir unterwegs mit dem Urvater der angeschärften GT3-Version, dem allerersten 996 GT3 RS. Er gehört dem ehemaligen Entwicklungsingenieur Roland Kussmaul, der das Projekt betreute und passend dazu die Geschichte aus erster Hand erzählt. Seinerzeit, erinnert er sich, stieß das Erstlingswerk nicht überall sofort auf Begeisterung.


    Herbert Linges Kommentar nach einer Probefahrt fiel beispielsweise recht knapp aus: Das wäre ja ein gutes Auto, wenn es denn nur eine Federung hätte.


    Roland Kussmaul ließ immer mal wieder Kollegen den weißen Versuchsträger fahren, um ein Feedback zu bekommen. Bei einer Fahrt in diesem weißen Prototyp wird heute schnell deutlich, dass Herbert Linges Kritik nicht wirklich ernst gemeint gewesen sein kann. Der Wagen nimmt Unebenheiten zwar straff, aber durchaus konziliant. „Wir bei Porsche waren nie zu sehr auf der harten Seite unterwegs“, sagt Kussmaul. Es sei denn, es ging auf die Rennstrecke.



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    911 RS AMERICA TYP 964


    Schade, dass es ihn bei uns nie gab. Mit großem Flügel und sparsamer Ausstattung hätte der 964 RS America in Deutschland das Zeug gehabt, freiwillig entsagende Anhänger der Clubsport-Idee zu begeistern. Aber was genau war der Elfer für die USA denn eigentlich? Eine Spurensuche.


    WERNER ROSWANDOWITSCH


    50 Jahre, 20 Modelle! Immer Porsche! Werner Roswandowitsch feiert in diesem Jahr sein ganz eigenes Firmenjubiläum. Ein neuer 992 reizt ihn nicht, aber seinen Porsche von damals, mit dem alles begann, den hätte er gerne wieder.


    40 JAHRE GRUPPE C


    Porsche feiert in diesem Jahr das 40. Jubiläum der Gruppe-C-Sportwagen. Der 956 holte bei seinem ersten Auftritt beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans im Jahr 1982 auf Anhieb einen Dreifachsieg, in der Reihenfolge ihrer Startnummern 1, 2 und 3 fuhren die Wagen über die Ziellinie. Es war der sensationelle Auftakt einer großen Motorsport-Karriere.


    40 JAHRE 944


    Der 944 ist ein stiller Held. Stückzahlkönig, Langzeitauto, Designerstück – viele Beschreibungen treffen auf ihn zu, doch groß feiern wie 911 Carrera RS 2.7 und 956 lässt er sich nicht. Er fährt einfach, bleibt erreichbar und sieht dabei stets gut aus. Er ist ein Porsche für jeden und immer.


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  • PROBST 911 RETRO

    Das Aussehen ist in diesem Teil der Porsche-Welt wichtig, die Täuschung fast perfekt: Der 964 unter der Retro-Optik ist erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Dieser Elfer wirkt eher wie ein 911 ST mit Fuchs-Felgen im 17-Zoll-Format als wie ein 911 aus den neunziger Jahren. Der Verzicht auf Scheinwerfer in LED-Technik und Räder mit großer Einpresstiefe, die diese klassische Felge fast zweidimensional wirken lassen, tragen dazu bei.


    Der Look von früher ist dezent aufgetragen, eine Kombination vieler Zutaten. Die Fenster tragen Chrom, in den Türen gibt es Ausstellfenster, auf den Stoßfängern sitzen verchromte Schutzleisten mit Gummieinlagen. Auch der hellblaue Lack wirkt wie eine Option aus dem Serienfarbenangebot der F-Modelle. Den Türöffner kennt man aus alten Volkswagen, an den Türverkleidungen finden sich eine einfache Tasche und eine kleine Armlehne, die zum Zuziehen dient.


    Der mit einem Chromrahmen versehene Schalter für die elektrischen Fensterheber ist klein genug, um in diesem klassischen Ensemble nicht weiter aufzufallen. Zwei nette Details: die auf die Hebelbetätigung des F-Modells umgebaute Heizungsbetätigung und der schwarze Streifen in Flechtoptik, der quer über das Armaturenbrett verläuft. Die fünf Anzeigen stammen vom 964, erhielten aber Zeiger mit einem Knopf aus Metall. Und das schwarze, tief geschüsselte Lenkrad mit Alcantara-Bezug stammt nicht von Momo, sondern von OMP.


    Thomas Probst (63) aus dem südhessischen Rodgau hat den Wagen gebaut, es steckt auch viel eigene Vergangenheit darin. Viele Jahre leitete Probst ein Rennteam, in dem er auch selbst am Steuer saß. Und diese Doppelrolle durchaus erfolgreich besetzte: 2005 holte das Team mit einem 993 GT2 im Divinol-Cup die Meisterschaft. Die Rennserie war 1990 gegründet worden, um einen Wettbewerb zu schaffen, in dem viele verschiedene Touren- und GT-Wagen gegeneinander in eigenen Klassen antreten konnten. Es gibt sie noch immer – nach verschiedenen Namenswechseln nennt sie sich heute GTC Race.



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    992 Sport Classic

    Der Bürzel ist zurück! Nach dem Sondermodell auf Basis des 997 geht zum zweiten Mal eine Reminiszenz an den legendären 911 Carrera RS 2.7 in Kleinserie. 550 PS, Heckantrieb und Schaltgetriebe machen den 992 Sport Classic einzigartig.


    911 S 2.7

    Die G-Serie wird 50 Jahre alt. Der 911 mit den charakteristischen Faltenbalgstoßstangen ist populär wie eh und je, ist der Elfer, auf den sich alle einigen können. Ausfahrt in einem frühen 911 S von 1974.


    356 PRE A 1500

    Erst 25 Jahre auf der Wiese, dann 20 Jahre in der Werkstatt. Die Geschichte einer Restaurierung mit Untiefen, viel Herzblut, Begeisterung und einem Happy End. Das Ergebnis: eine Knickscheibe, schön wie am ersten Tag!


    993 CUP

    Haben Sie auch Ihren Porsche zurück gekauft, fragten wir unsere Leser. Martin Schramm hat es getan, hat sein altes Cup-Auto zurück geholt und will heute wieder damit auf die Rennstrecke gehen.


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