Gelöst: Wegfahrsperre verursacht Startprobleme bei 944 S2

  • Servus miteinander!

    Um auch einmal wieder was Konstruktives im PFF zu leisten, schreibe ich über eine Fehlersuche vergangene Woche, die tatsächlich von Erfolg gekrönt war.

    Fehlerbild: Seit ich meinen 944S2 besitze (12 Jahre), hat er immer wieder mal Startprobleme, meist an den unmöglichsten Plätzen (irgendwo im Ausland, vor der Eisdiele, auf dem Stadtplatz von Schaulustigen umringt usw.: Vater zu seinem Sohn: "Hey Jea...-....:D (saublödes Kind mit saublödem unschreibbarem Namen), schau mal, ein Möchtegern-VW-Porsche mit Audi 5 Zylinder-Motor, der nicht anspringt, hehehe..). Ich habe mich im Forum schon einmal zu meinem Problem leicht ironisch geäußert, aber ich schweife ab... Entweder der Anlasser bleibt beim "Umwerfen" spontan für 2 Sekunden stehen, bevor er weiterdreht oder der Bock will im lauwarmen Zustand so nach 1 km Fahrt nicht wieder anspringen und man orgelt, bis die Batterie müde wird. Ich habe das Problem hier schon einmal geschildert.

    Meist sind die ersten Verdächtigen der Magnetschalter des Anlassers oder die Platine des Zündanlassschalters, also des Zündschlosses. Waren es bei mir nicht. Und meist ist man damit selbst und die Werkstatt am Ende ihres Lateins. Die Folge war, dass die Karre immer öfter in der Garage blieb, weil es so keinen Spaß macht auszufahren.

    Im Zusammenhang mit einer anderen Fehlerbeseitigung habe ich das Steuergerät unter der Beifahrermatte rausgeschraubt, um nach der verdammten Wegfahrsperre und der Alarmanlage zu suchen.



    Hier sind sie also, alle friedlich miteinander vereint und durch dicke Kabelstränge für immer untrennbar vereint. Ein Stillegen und Ausbauen einer Komponente erscheint mir ohne Pläne vermessen. Ob die Alarmanlage nachträglich kam, weiß ich nicht, wahrscheinlich ist es jedoch, denn betrachtet man die Nummer der Bloctronic, sieht man eine 993---Nummer. Nun habe ich die Wegfahrsperre mit dem vielsagenden Titel "Bloctronic" von Bosch (made in Australia) abgeschraubt und durch meinen kindlichen Forscherdrang wie früher auch einfach aufgeschraubt um zu sehen, was es da zu sehen gibt. Wer wie ich als Kind Modelleisenbahn spielte, weiß, dass man die Loks einfach öffnen musste, um die Technik zu kapieren und leistungssteigernde Maßnahmen durchzuführen. Schließlich hatten die mit Schrauben und Muttern beladenen Märklin-Rüben-Waggons oft ein nicht unerhebliches Gewicht, das nicht jede Lok wegziehen konnte, sodass mindestens eine Doppeltraktion V200 und BR218 vorgespannt werden musste. Aber ich schweife ab... Genau deshalb öffne ich gerne Black-Boxen...obwohl oder besser weil ich kaum Ahnung davon habe.




    Es fallen zwei Relais auf, die sicher für das Abschalten der Zündung oder der Benzinzufuhr verantwortlich sind. So ähnliche Relais hatten mir bei der Heizungssteuerungsplatine (Brennerrelais) schon einmal Ärger gemacht, deshalb schärfte sich mein Blick und mein Verstand! :lol:Ich schaute mir die Rückseite der Platine unter der Lupe an, konnte dabei zwei verdächtige Lötstellen finden und rief einen befreundeten Elektroniker-Spezi an, ob er für eine Untersuchung der Platine Zeit hätte. Gesagt, getan.

    Das Ergebnis unter einem speziellen Mikroskop ergab mehr als 10 gerissene (kalte) Lötstellen im Bereich der Relais und anderer Bauteile. Sie sind mit roten Punkten markiert.



    Damit war klar, dass das Teil für Probleme verantwortlich war.

    Der Spezi lötete mir die Stellen nach, prüfte noch schnell hier und da und fertig. Auf dem Nachhauseweg erwuchsen in mir schon wilde Hoffnungen, dass die ewigen Startprobleme nun Geschichte sein könnten. Also habe ich alles wieder zusammengeschraubt und startete. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht...das Gerät funktionierte noch, also nichts kaputtrepariert. Die Tage darauf versuchte ich den alten Fehler zu reproduzieren-es ging nicht. Das heißt also, meine Startschwierigkeiten sind bis heute weg. (4 Tage schon!)

    Ich höre nun die Relais der Bloctronic beim Drehen des Schlüssels schon leise klicken und die Karre springt bis jetzt ohne einen Aussetzer wieder so an, wie sie soll.

    Ich schlussfolgere nun, dass eigentlich alle 944 im hohen Alter und auch die 968 die selben Probleme bekommen werden und die Elektroniken uns das Leben schwer machen werden.

    Mein nächster Plan ist, dass ich auch die beiden anderen Steuergeräte, vor allem die Bosch-Motronic prüfen lasse, weil ich mir sicher bin, dass dort ähnliche Fehlerchen in Form von gebrochenen Lötstellen vorliegen. Es hat sich ja bei meinem Fahrzeug gezeigt, dass die Fehler nicht immer zu einem Totalausfall führen, sondern eher schleichend einherziehen und man gezwungen ist, Bauteil für Bauteil zu erneuern,ohne dass Besserung eintritt. Vielleicht finden wir rein zufällig noch 50 PS mehr, wer weiß, wer weiß...:lol: Ich werde darüber berichten...

    Ich hoffe, ich kann euch damit weiterhelfen.

    So long!

    Hannes

  • Die Motorsteuergeräte vertragen auch etwas nachlöten und da ist auch ein Kondensator der nach 30-40 Jahren schon mal den Geist aufgibt. Da dann die Spannung für die Sensoren und die Steuerung nicht sauber ist, kann es dann sehr unspezifische Probleme geben.


    Für die Überholung gibt es Spezialisten, einer ist tomvoigt@outlook.de

    Seit 2.9.2015 Besitzer eines ursprünglich spanischen 924 S, der am 26.2.1987 gebaut und am 1.6.1989 erstmals in Spanien zugelassen wurde.

  • Moin,

    die Autos, 944 & 968, hatten nur eine Alarmanlage keine WFS, deshalb muss sie nachgerüstet sein.

    Habe ich damals bei meinem 68er vor Kauf im PZ einbauen lassen mit FFB.