Porsche 924/944 - günstig Porsche fahren oder nur geringer Anschaffungspreis?

  • Hallo Philip

    Das sind schon gute und schöne Autos aber immerhin um die 30 Jahre alt und da gibt es immer etwas zu tun auch wenn es nur nervende Kleinigkeiten sind die ihren Preis haben.

    Wenn du es dir wirklich mit so einen Wagen antun möchtest dann kauf den besten Wagen

    den du bekommen kannst. 924S/944👍 , 944 S2 👍👍 und der Turbo eine andere Liga

    aber so gestaltet sich leider auch die Einstiegs und Reparaturpreise eben halt Porsche Niveau.

    Viel Glück bei der Suche

    Nils

    944 Cabrio EZ 1989 schwarz/schwarz

    996 FL Cabrio EZ 2002 sealgrau /boxsterrot

  • Ich habe meinen 924 2.0 Bj. 1983 Ende 2016 für 7k gekauft und seitdem noch mal ca. 5k rein gesteckt. Darin sind allerdings noch keine kosmetischen Dinge enthalten (Lack, etc.). Ich würde das Thema Instandhaltungskosten nicht unterschätzen. Es kann dauernd etwas kaputt gehen. Aber wenn die typischen Dinge durchrepariert sind, fährt er auch längere Zeit zuverlässig. Im Vergleich zu 924S/944 sind die typischen Ersatzteile auch wesentlich günstiger, da viel aus dem VW-Regal kommt.


    Hier ist also mMn vorwiegend die Frage zu beantworten: etwas günstigerer Unterhalt vs etwas sportlicheres Fahren. Wobei sportlich immer relativ ist: Der 944 ist schneller als der 2.0, der 944 S2 ist schneller als der normale 944, der 944 Turbo S ist... usw. Der 2.0 ist nicht langsam und das Gesamtpaket ist ähnlich viel Fahrspaß.

  • Gibt es denn wirklich noch so richtige Schnäppchen? Ich hab da so meine Zweifel. Nach meinem 924 2.0 hab ich recht lange gesucht und je länger ich gesucht habe und je mehr ich mich mit dem Auto beschäftigt hab, um so höher war die Bereitschaft mehr zu investieren. Und die kleinen Mängelchen und Dinge, die man gerne anders/besser hätte, fallen einem dann doch erst nach ein paar Wochen auf. Und da sind dann mal zackig ein paar Tausender weg.


    Von den ach so günstigen Teilepreisen für den 2.0 hab ich noch nicht all zu viel gemerkt. Vielleicht geht bei mir aber auch immer das Falsche kaputt.

    Ein Porsche ist ein Porsche ist ein Porsche – insbesondere bei den Folgekosten für Teile.


    Und noch ne Phrase, weil doch wahr: wer billig kauft, zahlt zweimal. Mindestens.


    Was die Schrauberei angeht, können allerdings selbst mittelmäßig Begabte (wie ich), dank Forensupport die ein oder andere Arbeit selbst erledigen.


    Obwohl ich nur den kleinen 924 (EZ 1979) fahre und davor Boxster und Cayman S hatte, mag ich den kleinen 924 fast mehr als die anderen. Er bietet sportliches Oldtimerfeeling, ist ein rauer Geselle und ist in der spoilerlosen Variante mittlerweile eine echte Augenweide für mich. Fast schon ein klassischer Gentleman-Driver.


    Empfehlung? Ja, aber kaum ein Schnäppchen.

  • Grundsätzlich solltest du etwas Schrauberkenntnisse haben. Dann kannst du vieles selber machen.


    Am ehesten würde ich ein spätes 924 Basismodell wählen, bei dem die Lüftungsbedienung verbessert wurde. Ausserdem sollte ein hinterer Stabilisator verbaut sein, weil er die Agilität des Fahrwerks deutlich verbessert. Selbst ein Zahnriemenwechsel ist keine Hexerei, und weil der 2.0 ein Freiläufer ist, wäre selbst ein Riss des Zahnriemens ohne grössere Konsequenzen. Das Exemplar deiner Wahl sollte vom Zustand her so gut wie irgend möglich sein, aber einen vernünftigen Preis haben.


    Der 2.0 ist ein braver, aber auch brummiger Alltagsgeselle. Aber sicher ist er kein Sportmotor mit Brio. Unter 10 Sek auf 100km/h und ein Topspeed von 200 reichen auch heute noch, um nicht als Hindernis zu gelten. Die Bremsleistung ist im Vergleich mit einem modernen Kleinwagen jedoch eher zurückhaltend. Deshalb solltest du als Neuling auf jeden Fall ein, oder besser mehrere Exemplare zur Probe fahren. Hohe Laufleistungen müssen kein Hinderungsgrund sein, solange der Pflegezustand stimmt und kein Wartungsstau besteht.


    Gewisse banale Mängel sind echt nervig, z.B. Benzingeruch im Innenraum bei vollem Tank, und aufwändig und damit teuer zu beheben, weil es an porösen Schläuchen der Entlüftung liegt, wozu das Getriebe und der Tank raus muss. Auch ein Kupplungsdefekt, oder ein siffender Simmerring am Kurbelwellenausgang, gehört zu den kostspieligen Kapiteln im Leben eines Transaxle-Porsches.


    Wie bei jedem Klassikerkauf gilt auch beim Basis 924, etwas Geld auf der Seite zu haben, weil Unvorhergesehenes eintreten kann.


    Falls dein Budget für den Unterhalt etwas mehr zulässt, würde ich einen 924S oder Basis 944 wählen. Damit verbunden sind wesentlich bessere Fahrleistungen und leistungsfähigere Bremsen. Ausserdem gab es als Zubehör Servo, was die Alltagstauglichkeit nach meinem Geschmack deutlich erhöht, jedoch bei einem Defekt (Undichtigkeit am Lenkgetriebe) hohe Folgekosten haben kann.

    "Aber manchmal, wirklich nur manchmal, da hat der Mensch von zuviel Vernunft einfach genug - und für die Flucht vor dem neuen Zeitgeist ist der Porsche 968 CS genau das Richtige."

  • ich denke viele der "ganz toten" 924 sind inzwischen auch vom Markt verschwunden. Die Zeiten, wo die Dinger runtergerockt für 1500DM beim Kiesplatzhändler standen sind rum.
    Entweder findet man jetzt aufgegebene Projekte, oder aber Fahrzeuge die grundsätzlich schonmal fahren. Halt dann auch für mehr Kohle.
    Das Alter war aber in der Regel nicht nett zum Innenraum, und da wirds dann schnell teuer - wie bei jedem Porsche.
    Sowas wie ne Mittelkonsole neu für nen Zwanni wie bei einem alten A3, oder ein Multifunktions-Lederlenkrad für 80€ neu ohne Airbag (VW Classic, Passat) ist da nicht zu machen.

  • Na ja, „günstig“ ist natürlich sehr relativ… Ich bin bei meiner Suche nach einem klassischen Porsche beim 944 gelandet, weil:

    1. ich mir den 911er rein anschaffungsmäßig nicht leisten kann bzw. möchte (unabhängig vom inzwischen wieder abflauenden Preis-Hype um 2015),
    2. das Ersatzteil-Preisniveau – darüber sollte man sich vorher schlau machen – m.E. noch als halbwegs erträglich anzusehen ist (Ausnahmen bestätigen die Regel in beide Richtungen und es gilt meinerseits beim Kauf immer die Regel „50% des Anschaffungspreises für notwendige Reparaturen in Reserve halten“),
    3. die Fahrzeuge – auf der Bühne und mit einem Kollegen mit Ahnung angeschaut – im Vergleich zu anderen Fabrikaten gleichen Alters i.d.R. einen tauglichen und ausgereiften Eindruck machten (wenn sie nicht erkennbar verheizt oder pseudo-getuned waren),
    4. die Transen einen überraschend hohen Nutzwert haben und z.B. auch mein Fahrrad hinten reinpasst (weswegen 914 und Boxster leider raus waren).

    Es wurde dann zwar ein 968er, aber die o.g. Aussagen treffen m.E. auch für diesen zu.

    968 (‘92), MB W126 300SE (‘91), MB W108 250S (‘67)

  • Wenn ich manche Antworten hier lese, dann frage ich mich: was macht ihr alle hier, wenn der 924 so schlecht, teuer ist und keinen Spaß macht?:huh:


    Meine Meinung:

    Sportlichkeit: Natürlich ist das ein sportliches Auto, wenn man es in Relation setzt! Versetz dich zurück in die 70 und 80er und es ist ein sportliches Auto. Klar kein Vergleich zu größeren Porsche Modellen. Dennoch, ein Heckantrieb, Porschefahrwerk, Transaxle, das ist für mich auch heute noch sportlicher, als die ganzen Vans oder aufgeblasenen SUVs, die im Alltag überall rumfahren.


    Kosten: Ein Zahnriemenwechsel bei einem 928 oder ein Ölwechsel eines Luftgekühlten wird ja wohl signifikant teurer sein, als beim kleinen 924. Bei Teilen aus dem VW Regal lacht man und manchmal kommen einem die Tränen im PZ. Nur vergleichen wir das doch mal mit anderen Klassikern, die ihre Wurzeln in den 70 ern haben! Allein der Teilekatalog und die Onlinesuche sind doch super - wenn ich da an meine Schrauberzeiten in den 90ern denke....


    Generell muss man wissen, ob man selber schrauben kann oder auf 100% Fremdleistung angewiesen ist. Denn dann möchte ich wissen wo ein Z4, TT oder Boxster billiger sind? Wer kann denn bei all der Elektrik, ABS usw. noch irgendetwas selber machen? Das sind halt auch viel mehr Dinge, die verschleissen und kaputt gehen.


    Mein Ansatz war so: die Substanz muss stimmen: Rostlöcher verschlingen oft mehr Geld als bspw. viele technische Reparaturen. Will ich damit jemals Zustand 1 erreichen? Das ginge ins Geld, will ich aber gar nicht. Ich möchte einen Klassiker, der mir Spaß macht und derzeit noch erschwinglich ist. Der 924 war ein Teil meiner Kindheit. Da fand ich alle! Porsche faszinierend.

    Und ja, es geht immer was kaputt, aber bei mir ist das ein Hobby und kein Alltagsfahrzeug und notfalls steht er dann mal ein paar Monate.

    Neulich hat mich ein Freund gefragt, wann ich denn mal fertig sei?
    1. Gedanke: nie. 2. Gedanke: was würde ich dann mit meiner Zeit anfangen ;)

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    924 2.0 Baujahr 1985

  • Neulich hat mich ein Freund gefragt, wann ich denn mal fertig sei?
    1. Gedanke: nie. 2. Gedanke: was würde ich dann mit meiner Zeit anfangen ;)

    ... Das bin ich schon öfters gefragt worden. Ich antworte dann immer "ich will gar nicht fertig werden." Aber das verstehen die Wenigsten :pop:.

    Beste Grüße - reidiekl (mit Betonung auf der ersten Silbe :-))


    * Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen. Ich lächelte und war froh ... und es kam schlimmer! *
    * Alles wird am Ende gut - ist es noch nicht gut, ist es noch nicht das Ende! *