Motor-Wiederaufbau nach Pleuellagerschaden

  • Wenn " magnetischen Partikel " nach so einem Schaden im Ölfilter ankommen dann ist es schon zu spät ..............

    Moin Ulli, ich steh gerade aufm Schlauch was Du damit sagen willst....


    klar, bevor die Partikel im Ölfilter ankommen können diese schon einiges im Motorgehäuse zerstören (wie bei mir) ziemlich sicher den Ölpumpenteil - meinst Du das?


    Die Lager, Ventiltrieb sind meiner Meinung nach, durch den Filter relativ gut geschützt (bis auf den Feinstaub der durch den Filter geht), bevor das Öl durch die Ölkanäle und Lager gepresst wird.


    Noch ein Gedankengang bezüglich der abblätternden Beschichtung der alten Ventildeckel:


    Die sich lösende Beschichtung kann doch eigentlich aufgrund seiner Konsistenz im Motorgehäuse keinen großen Schaden anrichten - das Horrorszenario der verstopften Ölkanäle sollte doch auch hier durch den Ölfilter ausgeschlossen sein - oder ?


    So, das musste ich mal loswerden; Freue mich über Eure fachlichen Meinungen!


    Gruß Ralf

    Gruß Ralf


    964 C2 Tiptronic Cabrio Bj 91 LMM 220

  • Moin Ralf,

    1 - Folge mal den Pfeilen und achte auf die Ölpumpe die Ölpumpe.

    2 - Leider setzt die Beschichtungkleinste Kanäle zu und was das Bedeutet..........

    Gruss Ulli

    Wenn ich mir das anschaue (so ist es bei meinem 964 auch in Natura) fließt das Öl:


    1. aus dem Ölsumpf in die Pumpe 1

    2. durch den Ölfilter in den Tank

    3. gefiltert aus dem Tank in Pumpe 2

    4. in die Ölkanäle des Motorblock

    5. an die Lager, Ventile usw.


    Vorausgesetzt der Filter macht seine Arbeit ordentlich, wie sollen die Beschichtungsteile in die Kanäle kommen? Gegen den Strom geht es ja nicht.


    Oder ist das irgendwann eine honigartige Masse die durch den Filter passt und alles zusetzt?


    Sorry, aber ich will es einfach nur verstehen!


    Gruß Ralf

    Gruß Ralf


    964 C2 Tiptronic Cabrio Bj 91 LMM 220

  • und jetzt fangt das ganze mal ( bei defektem Motor ) hinter dem Ölfilter an.

    Die " Beschichtung " ergibt eine zähe Pampe und die setzt die Kanäle zu. Das passiert nicht von Heute auf Morgen.

  • Der Filter hält nicht alles zurück, egal ob es die Beschichtung an den Ventildeckeln ist, oder falsches dichtungsmaterial was von irgendwelchen Profis benutzt wird um irgendwelche Undichtigkeiten zu beheben. Uli hat Recht, dieses Zeug was sich dann ablöst ist eine zähe Masse und setzt sich beim erkalten dort ab, wo man es garnicht gebrauchen kann. Nachdem ich mich entschieden hatte den Motor komplett zu machen und der Motor komplett auseinander war, kam das Drama zum Vorschein, ölkanäle zu und KW hatte schon gelitten. Laut Aussage der Werkstatt hätte es nicht mehr lange gedauert und es wäre zum Exodus gekommen, kapitaler Motorschaden. Also die Entscheidung kam genau zum richtigen Zeitpunkt und ich habe noch ziemlich Glück gehabt, denn sonst wäre es wohl noch teurer geworden.

    Stephen

  • In dem Zusammenhang ist es auch nicht unwichtig, den Öltank mal innen zu inspizieren. Hatte bei meinem F Bj. 70 die Ölfilterkonsole (kann auch der Ölstandgeber gewesen sein - ich weiß es nicht mehr genau) abgeschraubt und innen im Tank viel Kruste und anhaftende 2 - 3mm starke Bröckel gefunden. Habe den Tank dann ausgebaut und mit scharfkantigen Kieselsteinen, ( abgezählt) Diesel und Benzin und starkem Schütteln gereinigt. Eine mordsmäßige Sauerei weil man nicht alle Öffnungen dicht bekommt, aber nach geschätzt 20 Durchgängen war alles sauber.

    Gruß Alexander


  • Der Motor ist nun bis auf den Luftikasten und LMM wieder komplett, den Anbau der Köpfe usw. habe ich nicht bebildert, da es ja mehr oder weniger Routinearbeit ist. Am spannendsten sind das noch das Einstellen der Steuerzeiten der Nockenwellen.


    Nach Auffüllen des Motoröl und durchorgeln mit dem Anlasser, bis sich Öldruck aufbaut + 1 Min. habe ich einen Kompressionstest gemacht - Kerzen waren ja ohnehin noch draussen.


    Leider habe ich für meinen uralten Kompressionsmesser keine Kärtchen mehr, aber Markierungen auf dem Schauglas tun es auch.


    Ergebnis, alle Zyl. haben gleiche Kompression ca. 10 - 11 bar mit max. 1 bar Abweichung. Für einen kalten, nicht eingefahrenen Motor sicher OK.


    Die Benzinleitungen im Motorbereich habe ich komplett erneuert, die alten waren schon stark ausgehärtet.


    Starten tue ich den Motor erst ab 1.4. da ich sogleich mehrere Probefahrten machen und den Motor richtig warm fahren möchte.


    Also weiteres im April!


    Gruß Ralf

    Gruß Ralf


    964 C2 Tiptronic Cabrio Bj 91 LMM 220

  • Verlink mir mal die Bilder von deinem ersten Aufbau -- die will ich mir nochmal angucken!.

    Auf endlose Suche haben ich jetzt keinen ...k.


    LG Lars

    Nur wenn du schwarze Striche vom Kurvenausgang bis zum nächsten Bremspunkt ziehen kannst, hast du wirklich genug Leistung(Mark Donohue).


    Im Alter wird man immer knackiger -- da knackt es und da knackt es...


    Sechs 964er bisher mit abgerissenen Dilas --- 14(!!!) Ventilfederbrüche bei den letzten 5 Motoren! 4:3:3:1:3


    Porsche 911 -- der Volkssportwagen...


    "Hoffnung -- ist immer ein Mangel an Information!"


    Wer restauriert -- verliert...

  • @ Lars: Den Aufbau 2018 habe ich als pdf, sh Anlage.


    Neulich habe ich den mutmaßlichen "Übeltäter" meines Motorschadens gefunden!!!


    Wahrscheinlich war ICH das selbst... - schaut Euch Lager 8 an....


    Ich könnte mich sonstwo hinbeissen, das Lager war verdreht eingebaut, ich kann mich daran erinnern, dass ich das Gehäuse nach dem 1. Zusammenbau gleich nochmal geöffnet habe - dabei hat sich offenbar das Lager verdreht und ich habe dummer Weise nicht auf den Versatz geachtet. Der Fixierstift saß nicht in seiner Bohrung sondern in der länglichen Öffnung für die Ölbohrung.


    Dann hat sich das Lager im Laufe der Zeit soweit verdreht, bis die Ölzufuhr abbrach - über dieses Lager werden 3 Pleuellager versorgt.


    Tja, das war ein teurer Fehler....