Hallo zusammen,
aufgrund der demnächst im Raum stehenden Approved-Verlängerung mache ich eine Rechnung auf, unter welchen Bedingungen sich eine Approved-Verlängerung für mich rechnet.
Denn: jünger wird er nicht, im Wert steigen wird er auch nicht und ein Ausstellungsstück ist es auch nicht - entsprechend steigen tun die relativen Kosten für die Approved und damit verbundenen PZ-Kosten und die finden sich immer weniger im merkantilen Wert des Wagens wider.
Ich fahre den Wagen täglich und p.a. ca. 20-25tkm und das möchte ich noch eine zeitlang tun, weit über die Approved Versicherungsgrenzen hinaus.
Es handelt sich dabei um einen FL 2.9er Saugrohreinspritzer mit PDK-Getriebe und momentan etwa 140tkm auf dem formschönen Buckel.
Die Szenarien sind:
1) ich lasse ihn wie bisher weiter im PZ laufen inkl. Approved, Wartung und den damit verbundenen Versicherungs- Originalteile- und Wartungskosten.
2) ich nehme ihn komplett aus dem PZ raus, lasse die Wartung beim freien Spezialisten unter Verwendung technisch/wirtschaftlich sinnvoller Teile durchführen.
Nun gibt es aus meiner Sicht verschiedene "Use-Cases" aus deren Summe die Betrachtung der beiden Szenarien Sinn macht:
- Panne/Mobilität: Eine "Assistance" in dem Sinne habe ich in beiden Fällen, natürlich in unterschiedlicher Qualität.
- Im Fall 1) stellen sie mir innerhalb von 1-2 Stunden einen gleichwertigen Ersatzwagen hin,
- im Falle 2) habe ich das ADAC-Clubmobil (Zafira & Co. - egal, fahren tut der für ein paar Tage auch) und der Ersatzwagenflotte des freien Spezialisten (hier wird man nicht im Regen stehen gelassen, eine Lösung gibt es immer)
- Verschleißreparaturen/Instandhaltung:
- Im Falle 1) bin ich Selbstzahler mit Originalteilen x PZ-Satz
- Im Falle 2) bin ich Selbstzahler mit wirtschaftlichen Teilen (Original oder gleichwertig, es wird natürlich kein Schrott verbaut!) x Satz der freien Werkstatt. Grob gepeilt ca. 50% der Instandhaltungskosten
- Kleindefekte
- Im Falle 1) lehne ich mich zurück und fahre PZ-Elfer während die meine Kiste auf Vordermann bringen
- Im Falle 2) bin ich Selbstzahler mit wirtschaftlichen Teilen (Original oder gleichwertig, es wird natürlich kein Schrott verbaut!) x Satz der freien Werkstatt. Grob gepeilt ca. 50% der PZ-Kosten
- Kapitaldefekt >5000€ (zB Motor/PDK-Getriebe):
- Im Falle 1) lehne ich mich zurück und fahre PZ-Elfer während die meine Kiste mit einem neuen Motor/Getriebe versorgen.
- Im Falle 2) bezahle ich eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung in voller Höhe selbst
Der wesentliche Unterschied besteht also (welch grandios neue Erkenntnis ) im Thema Kapitaldefekt. Nach längerem Nachdenken verbleiben als wesentliche Quellen für Kapitaldefekte: Motor und PDK-Getriebe. Und hier brauche ich mal eine Einschätzung zu meinen Annahmen:
- Wieviele Motorschäden beim 2.9er sind bekannt? Bei welcher Laufleistung? Meine eigene Recherche per google hat genau 0 spezifische Treffer für den 2.9er ergeben, was ich nicht so ganz glauben kann. Im Defektfall Neuaufbau (ggf. inkl. Leistungssteigerung 15k€)
- Wieviele PDK-Schäden sind bekannt? Bei welcher Laufleistung? Inwiefern lassen sich abgenutzte Kupplungen tauschen? Meine eigene Recherche per google hat ergeben: PDK ist entweder früh defekt (Material/Fertigungsfehler) oder hält und ist unauffällig. Im Defektfall jedoch: Komplettaustausch 10k€.
Die Gleichung lautet dann wie folgt:
Kosten Approved Restlaufzeit + Kosten PZ-Wartung + Kosten Verschleißreparatur
= (Kosten Kapitaldefekt * Wkt. Kapitaldefekt) + (Wkt. Kleindefekt * Kosten Kleindefekt) + Kosten PZ-Wartung * 0,7 + Kosten Verschleißreparatur * 0,5
Versorgt mit meinen Annahmen:
3300 + 2200 + 2000 = 12500*Wkt. Kapitaldefekt + 2200*0,7 + 2000*0,5
Es ergäbe sich kalkulatorisch nach Wahrscheinlichkeit für den Kapitaldefekt aufgelöst: 40% = Wkt. Kapitaldefekt
D.h., wenn unter o.g. Annahmen die Wahrscheinlichkeit für den Kapitaldefekt unter 40% liegt, fahre ich mit der freien Wartung besser.
Also verbleiben als Fragestellungen für mich:
- Sehe ich die Wahrscheinlichkeit für den Kapitaldefekt bei über oder unter 40%?
- Und in absoluten Zahlen: ist mir die Bequemlichkeit der Approved kalkulatorische 4000€ wert?
So, das ist dann jetzt doch etwas ausführlicher geworden - ich gehe jetzt mal aus der Sonne, spring ins Wasser und freue mich über Einschätzungen, Erfahrungen, Gedanken und Anregungen zu dem oben skizzierten Entscheidungsmodell und den dort getroffenen Annahmen.
Sonnige Grüße,
Daniel