Mein e-Auto: VW eGolf

  • Oh, ein e-Auto Thread :thumbsup:


    Wir haben jetzt seit April 2018 einen e-Golf als Zweitwagen, der üppigen Abwrackprämie für einen alten wertlosen Euro 3 Diesel sei Dank.

    Ansonsten wäre es wohl ein i3 geworden.


    Daneben haben wir noch einen "fetten" BMW-SUV, und einen Porsche 718 für schönes Wetter und das gelegentliche Kurvenräubern.


    Der e-Golf hat die Aufgabe des Stadtflitzers bekommen - und ich muss sagen: diese Aufgabe erfüllt er bislang perfekt!

    Und die laufenden Kosten tendieren gegen Null.


    Ja, ich kenne die Diskussionen über Sinn & Unsinn der E-Mobilität zur Genüge, das werdet Ihr mir wahrscheinlich glauben :roargh:

    Aber ich beteilige mich inzwischen nicht mehr daran - sondern ziehe es vor eigene Erfahrungen zu sammeln. :drive:


    Nur eines: meiner Meinung nach wird in der öffentlichen Diskussion der wichtigste Punkt gerne mal außer acht gelassen:

    es macht Spaß, ein e-Auto zu fahren, selbst ein kleines.

    Spaß auf eine andere Art als ein Porsche, klar - aber das Eine schließt das Andere nicht aus.


    Eine unkompliziertere (!) und komfortablere Fortbewegungsmethode kann ich mir im Ballungsraum zur Zeit nicht mehr vorstellen.

    Und an der Ampel lasse ich mit dem popeligen Golf auch meinen 718 stehen, zumindest auf den ersten Metern :lol:

    Ein Sprint-Sleeper, sozusagen :lol:


    Komplett eintauschen würde ich beide Verbrenner (noch) nicht gegen ein e-Auto, für uns ist das im Moment ein klassischer Zweitwagen.

    Und ich mag die Kontraste - vom extrem leisen e-Golf in den pubertär bollernden Porsche umsteigen,

    und umgekehrt - das ist immer wieder nett. Kontraste sind das Salz des Lebens :thumb:


    Ein e-Boxster würde mich schon ernsthaft interessieren - seit dem Tesla Roadster seelig wird der Markt für kleine

    zweisitzige Kurvenräuber von der E-Mobilität komplett ignoriert. Da hoffe ich auf Porsche 8:-)

  • Ich bin am Montag 2 Stunden Tesla Model X P90D gefahren zwischen Tannheim und Sonthofen. Kann man im Roth Flüh mieten.


    Das Auto als Auto find ich enttäuschend, weil in Summe schlecht verarbeit, unkomfortabel und laut (!). Abrollgeräusche und Radhausdämmung (Steinschlag und Spritzwasser) sind lauter als mein 986. Windgeräusche bie Landstrassentempo ähnlich wie der geschlossene 986.

    Den Federungs/Abrollkomfort ist für ein Mittel-und Langstreckenauto aus meiner Sicht indiskutabel. Straßenlage indifferent und Auto unübersichtlich. Das kann mein G besser (oder wenigstens nicht schlechter).


    Den elektrischen Antrieb fand ich gewöhnungsbedürftig - im Besten Wortsinne. Die bisherigen Motorik-Muster der Verbrennungsfahrzeuge funktionieren in Kurven und an Kreuzugen nicht mehr so ganz (Ausrollen lassen Vs. Rekuperation).


    Die Reichweite war enttäuschend. Wir sind 62km gefahren und haben 120Km laut Bordcomputer verbraucht. Die Energieflussanzeige hat auch deutlich weniger Rekuperation ausgewiesen, als ich erwartet hätte.


    Also alles in allem ist das für mich gerade keine Option, fern ab der schon geschilderten Nutzung: Stadtauto und für Kurzstrecken.


    Gruss

    Alex

  • Danke für den objektiven Bericht Alex.

    Die Besitzer der E-mobile sind ja immer ganz überwältigt von der Genialität dieser Konstruktion. Ich kann da auch nichts tolles dran finden, und das zu diesen Preisen, letztlich nur als Zweit- oder Drittwagen tauglich so wie beim Treadersteller. Aber jeder wie er mag.


    Gruß Martin

    Wahre Worte sind selten schön und schöne Worte selten wahr

  • Vorweg: es ist ein Unterschied, ob man über e-Mobilität redet (das machen ja im Moment irgendwie alle), oder ob man sie mal über einen längeren Zeitraum selbst ausprobiert, mit allen Vor - und Nachteilen. Die stecken nämlich im Detail.


    Und man muss bei öffentlichen Äußerungen immer fragen: cui bono ? Es sind da einfach zu mächtige wirtschaftliche Interessen "pro" und "kontra" im Spiel.


    Zum Tesla: Elon Musk gebührt sicherlich der Verdienst, das Thema e-Mobilität ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt zu haben, und weg von einem ursprünglichen kümmerlichen Öko-Selbstkasteiungs-Image.


    Ich persönlich würde aber keinen Tesla kaufen 8:-) Zur Verarbeitung habe ich die gleiche Meinung (Tesla ist halt kein etablierter Großserien-Hersteller). Das Bedienkonzept gefällt mir nicht. Und die Wahl "Performance oder Reichweite" finde ich auch etwas unglücklich.


    Ein e-Auto ist für mich z.Z. noch ein klassischer Zweitwagen, und meiner Meinung nach liegt zur Zeit bei der Golf-Klasse das sinnvolle e-Maximum (durchaus auch ökologisch gesehen). Wenn ich mehr Reichweite oder Performance brauche, nehme ich den Diesel. Das wird sich vielleicht mal ändern, aber für mich zählt halt das was ich hier und heute nutzen kann. Ich bin aber gespannt auf (und offen für) die zukünftige Entwicklungen.


    Zur Lademöglichkeit: eigene Garage mit Schuko-Steckdose. Drehstrom vorhanden, Wallbox seit langem geplant - aber bislang nicht nötig, weil:

    1) das Auto steht eh' jede Nacht in der Garage und ist auch über Schuko morgens immer "vollgetankt"

    2) in Fußwegnähe haben wir kostenlose Typ 2 Ladesäulen :headbange


    Der Verbrauch beträgt bislang über 4000 km: 13 kWh / 100 km. Das entspricht ungefähr 1,5 Liter Sprit. Bei absolut nicht verbrauchsbewusster Fahrweise, und dem einen oder anderen "Ampelrennen" :roargh: Die Effizienz lässt das Ingenieurs-Herz höher schlagen :thumbsup: Zwar ist Strom pro kWh etwas teurer als Sprit, die Betriebskosten sind gleichwohl lächerlich gering. Dazu keine Steuern, und nur eine "symbolische" Inspektion alle 2 Jahre. Auch in der Beziehung eben ein perfekter Zweitwagen, für diejenigen die in der Stadt unterwegs sind (bzw. sein müssen).


    Und ja, ein Golf ist ein "Popelauto" - meine Liebste kann es immer noch nicht fassen, dass wir mal "Golf fahren" würden :lol:


    Aber: die Kiste zeigt einem auch, wie unkompliziert e-Mobilität auch heute schon sein kann, wenn man sich einfach mal darauf einlässt. Für uns war das eine Art "Selbstversuch", weil man über nichts urteilen kann was man nicht aus eigener Erfahrung kennt. Dank der Prämien hätte man den Wagen nach einem halben Jahr ohne Verlust wieder verkaufen können. Aber danach sieht es absolut nicht aus - meine Liebste (eigentlich eingeschworene Offroader-Fahrerin) gibt die Kiste inzwischen nicht mehr her :lol:

    Aber jetzt setze ich mich erstmal wieder in den 718, die Sonne lockt :thumbsup:

  • Hi,


    finde, du hast eine gute Lösung gefunden. E-Auto für die Kurzstrecke, fürs Grobe den SUV und fürs Räubern den Boxster.


    Ich persönlich finde den e-Golf unter diesen Bedingungen super. Denke ich aber an die Preise der Tesla und vielen anderen e-Autos, die dann die Autobahn entlang schleichen, obwohl sie eher für die Kurzstrecke geeignet sind, einfach zu teuer.

  • Da hast Du Recht - man muss aber auch immer bedenken, dass wir hier die allerersten Schritte sehen. Und das berühmte "Henne / Ei - Problem".


    Wir haben jetzt halt mal "Henne" gespielt :lol:  


    Es wäre weder machbar noch ökologisch sinnvoll, von heute auf morgen alle Verbrenner durch e-Autos (oder sonstwas) zu ersetzen - aber so schwarz/weiß ist die Welt ja glücklicherweise auch gar nicht 8:-)

  • Danke für das ausführliche Feedback.


    Ich fahre in Hamburg auch immer rein elektrisch und bin seit Jahren Fan. Allerdings habe ich mich bislang noch nicht dazu durchringen können, mir in Nürnberg einen eFlitzer anzuschaffen.


    Bin überrascht, dass das Laden über eine normale Haussteckdose in der Garage so problemlos klappt. Hätte gedacht, dass das auf Dauer nicht ausreicht.


    Gruss, Wolfgang

  • Klasse, diese Kontraste haben wir auch seit Jahren. Einen e-smart als Vollelektro, einen Golf GTE als Hybrid und ein paar Bedarfsfahrzeuge :kwink:


    Den smart finde ich noch genialer als den Golf durch die winzigen Abmessungen. Man findet quasi überall einen Parkplatz und der Wochenendeinkauf passt auch hinein!


    In der Tat derzeit noch eine Zweitwagentechnologie, aber ich persönlich kenne eigentlich keine Familie mit lediglich einem Fahrzeug. An der Steckdose zu laden ist kein Problem, allerdings haben wir zusätzlich eine kleine 3,7kw Wallbox mit der das Laden etwas schneller geht und durch integriertes, langes Kabel mit Stecker einfach wie an der Tankstelle.


    Wie du schon sagst, man muss sich einfach mal drauf einlassen und zumindest mal ein Wochenende lang ausgiebig testen. E-Mobilität erfährt man nicht auf einer kurzen Probefahrt!

    Viele Grüße aus dem Nordwesten,
    Torsten
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    “The world is a book, and those who do not travel read only one page”
    (Saint Augustine)

  • Die Fabelwerte der Verbrenner erreichst du auch nur mit konstant 90km/h auf der BAB, sobald du schneller bist, oder stop&go, oder viel Beladung oder, oder... geht der Verbrauch rapide in die Höhe. Somit kann man prinzipiell von jedem Fahrzeug von der Reichweite enttäuscht sein.

    Zudem fällt Wärme beim Verbrenner als Abfallprodukt an, was für den Innenraum genutzt werden kann, das hat man beim Elektrofahrzeug nicht! Hier muss Wärme kostspielig produziert werden, man kann einfach mal die Lüftung ausstellen, um zu vergleichen, wieviel weiter man ohne kommt. Bei bisherigen Fahrzeugen läuft die so nebenbei, man muss halt umdenken in vielerlei Hinsicht.

    Viele Grüße aus dem Nordwesten,
    Torsten
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    (Saint Augustine)