Was darf eine Lackaufbereitung kosten?

  • Hallo zusammen,


    Was darf Eurer Ansicht nach eine ordentliche Lackaufbereitung in etwa kosten? Politur, Entfernung kleinerer Kratzer, Versiegelung. Ist eine Nano Versiegelung zu empfehlen?


    Bin für jede Einschätzung dankbar.


    Besten Gruß,

    Michael

    Was kommt?

    2011 997.2 4S Cabrio, verkauft

    2007 987.1 Boxster, verkauft

    Viele Grüsse, Michael

  • Hallo Michael, die Lackaufbereitung mit Nano-Versiegelung habe ich vor 2 Jahren bei meinem 996 4S machen lassen. Es waren drei Arbeitsgänge, dauerte 3 Tage und der Wagen sah anschließend wie aus wie neu. Kein Kratzer von der Waschstraße o.ä. zu sehen, auch nicht bei Gegenlicht. Zudem haftet jetzt nach 2 Jahren der Schmutz noch äußerst schlecht am Wagen, so dass ein sanftes Dampfstrahlen in der Waschbox oft ausreicht. Kosten: 500 Euro. Für Folgebehandlungen werden dann nur noch ca. 200 Euro fällig, weil die Grundbehandlung nicht mehr gemacht werden muss. Ich meine: Das lohnt sich auf jeden Fall.

    Schönen Gruß, Martin

    ´Wenn du glücklich bist, versuche nicht noch glücklicher werden zu wollen.´ (Th. Fontane)

  • Kommt immer ganz auf den Aufwand drauf an, kann man so speziell nicht sagen...

    Bei meinem Aufbereiter zahl ich in der Regel so zwischen 300-400€.


    - Auto schleifen und polieren in 3 Schritten

    - Innenraum komplett inklusive Desinfektionsgerät

    - Motorraum

    - Keramikversiegelung


    War bis jetzt immer sehr zufrieden mit der Arbeit, natürlich gibt es auch Leute wo 2000€ und mehr für eine Aufbereitung zahlen, muss jeder für sich selbst wissen.

    Gibt auch viele schwarze Schaafe in der Branche deswegen gut aufpassen...

  • Man sollte zwar nie mit einer Gegenfrage antworten, aber ich tu‘s trotzdem. Was MUSS eine Aufbereitung (wie meine Vorredner beschreiben) kosten? ! ? 3 Gänge 3 Tage. Mit anderen Worten 24 Stunden Handwerk Handarbeit.... plus Material (inkl 19% MwSt. ???) für 500€ . Oder schleifen Polieren in 3 Schritten (vorher aufwendige Handwäsche, Lackreinigung, Kneten, abkleben gehört auch dazu!), Keramikversiegelung, Innenraumreinigung (Lederpflege), Desinfektion, Motorraumpflege für 300-400€ (inkl 19% ?). Das hört sich alles mehr als günstig an. Fast schon billig!

    Alleine ein hochwertiges Keramisches Coating Set (pro Fahrzeug) kostet zwischen 150 und 250€ netto im EK. Klar gibt’s auch günstigere, aber ich schrieb ja „hochwertiges“. Ein Aufbereiter hat fixe Kosten und bekommt nirgendwo Vergünstigungen (Lebenserhaltungskosten). Daher muss man sich immer die Frage stellen, ob hohe Qualität und ein extrem günstiger Preis so in der Form möglich sind. Ein 3 tägiges Handwerk inkl. Material zu einem Preis von mindestens 1200€ zzgl 19% sind meiner Meinung ein realistisches Angebot. 3-4-500€ sind eine Bankrotterklärung für den Aufbereiter.

    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Aufbereiter wirklich 24 Stunden dafür arbeitet, und die Materialien auch noch aus seiner Tasche bezahlt. Vielleicht stimmen die Zeitangaben nicht immer. Keine Frage, ein teueres Fahrzeug soll immer top gepflegt da stehen. Aber nicht auf Kosten der Aufbereiter.

  • Was heißt, auf Kosten der Aufbereiter? Keiner wird dazu gezwungen, einen Wagen aufzubereiten. Wobei ich meinem Vorredner in so fern zustimmen möchte, dass man sich fragen muss, wie gut die Qualität von Material und Arbeit ist, wenn es so billig ist.


    Ich habe meinen zwei Jahre alten Bus innen und außen aufbereiten lassen. Er hatte keine Macken, es musste also nichts lackiert werden. Auch habe ich ihn nicht versiegeln lassen. Gedauert hat es einen Tag und der Preis dafür war 250€. Danach stand er wie neu da, innen und außen top.

  • Natürlich muss das keiner machen. Ich habe bewusst geschrieben „auf Kosten der Aufbereiter“, um zu verdeutlichen, wer es letztendlich bezahlt, wenn da jemand wirklich 3 Tage schuftet und dann anschließend von den 3-4-500€ noch 19% abziehen kann, und das Material. Das werden aber die wenigsten tun. Also wird evtl. Viel weniger Zeit am Fahrzeug gearbeitet und evtl. Auch am Material gespart. Wobei wir dann bei deiner Frage nach der Qualität angekommen sind.

  • ... na ja, ich will ja für keinen Werbung machen o.ä. Aber wenn der Dreck nach zwei Jahren immer noch gut abperlt beim Waschen und der Lack immer noch toll aussieht, dann ist doch alles in Ordnung. Wenigstens für mich. Aber ich kenne ja auch Bilder aus dem Forum wo man sich über solch ein Ergebnis freut und einen vierstelligen Betrag und mehr ausgegeben hat. Ist ja auch gut, aber mir reicht das so aus, wie es ist. Und ich bin überzeugt, dass mein Aufbereiter auch noch was daran verdient ... sonst würde er es wohl nicht machen ... k:gimmefive:

    ´Wenn du glücklich bist, versuche nicht noch glücklicher werden zu wollen.´ (Th. Fontane)

  • Das ist gut, wenn das bei dir so ausgegangen ist, dass beide etwas davon hatten. Aber du wirst zugeben, dass es rein rechnerisch sehr schwer ist, nachzuvollziehen, wo der Aufbereiter noch etwas verdient haben will, wenn man den Zeit und Kostenfaktor betrachtet. Ich komme selber aus der Branche und ich hab gegenüber meinen Kunden auch sehr sehr häufig die Spendierhosen an. Manchmal geht es auch nicht anders. Schließlich kann man man nem Kunden kein unfertiges Fahrzeug übergeben. Ein Fahrzeug, wo man in den ersten 2/3 zu 100% gearbeitet hat, stellt man dann auch so fertig. Natürlich kommen am Ende viel mehr Stunden raus, als kalkuliert. Das hat man. Das ist normal. Zumindest passiert einem so etwas öfter, wenn man nicht das größte Verkaufstalent ist, und gepflegt über Mängel der Arbeit wegredet. Im Grunde genommen ist es sogar so, dass man als Aufbereiter (als ehrlicher) eigentlich eine Menge Geld mitbringen muss, wenn man ehrlich und gut arbeiten möchte. Denn leider ist die Situation so, dass 2/3 der Kunden nicht ansatzweise einschätzen kann, welch enormer Aufwand hinter einer professionellen Arbeit steckt. Manche interessiert es auch gar nicht. Einige denken wahrscheinlich auch, dass der „Washboy“ gefälligst an die Arbeit gehen soll, und zufrieden sein soll, wenn er überhaupt etwas Geld bekommt. So stellt sich sehr häufig die Situation dar. 1/3 der Leute interessieren sich dafür, welch Aufwand und Kosten so ein Aufbereiter hat. Das sind dann auch die Menschen, die dafür vollstes Verständnis haben, dass man entsprechend Geld bezahlen muss dafür. Die Kehrseite sieht so aus, dass es natürlich auch Aufbereiter gibt, die das ganze umkehren. Die veräppeln ihre Kunden schlichtweg. Sie mogeln bei der Zeit, bei der Leistung und den Produkten. Ich habe einige Menschen kennengelernt, die einen Haufen Geld bezahlt haben, und dafür nur Pfusch erhalten haben. Nicht bei mir, aber bei anderen. Das Thema ist sehr sensibel. Die Thematik der Aufbereitung und der Kosten ist sehr intransparent. Alleine schon deshalb, weil es keine Standards oder Richtwerte gibt. ZB. Versteht jeder etwas anderes unter Polieren, und unter Perfektion. Mancher ist mit einer Aufbereitung in 6 Stunden fertig, andere arbeiten 60 Stunden an einem Auto. Am Ende wurden beide Fahrzeuge „aufbereitet“. Trotzdem lässt sich das nicht vergleichen. Oftmals wird es aber verglichen. Ich hatte hier mal versucht, ein paar gute Kollegen in verschiedenen Regionen zu nennen und zu empfehlen. Wurde dann mit Sperre wegen Werbung bestraft, da ich mich natürlich auch genannt habe. Ich hoffe ich schweife nicht zu sehr ab! Das Thema lässt sich aber mMn nicht so einfach beantworten.

  • Immer wieder ein spannendes Thema...


    Was eine Aufbereitung kostet, ist wie CarCosmetik OB bereits sagte, von viele Faktoren abhängig... Ausgangszustand des Fahrzeugs und vereinbarter Arbeitsumfang.


    Dem Einen reichen 80% Defektkorrektur, der Nächste möchte 95%, mit oder Innenraum? Felgen mit versiegeln? Welche Versiegelung? Günstige Polymerversiegelung wie Sonax Netshield oder High End wie Gtechniq Crystal Serum plus Exo?


    Habe letztens den Neuwagen (Boxster 718) von einem Forenkollegen und Kollegen versiegelt. Nur ein paar Spuren von einer Waschanlage und dem Aufbereiter des PZ drin, 1 Poliervorgang mit Hochglanzpaste, Keramik-Versiegelung in 2 Schichten gleich 8h Arbeit plus Material.


    Verranzter Lack eines 993 2S mit heftigen Kratzern von schlechter Handwäsche gleich 2 Poliervorgänge, einmal Defektkorrektur mit Wool-Pad und Schleifpaste, danach Hochglanzpaste um die leichten Hologramme zu beseitigen. Damals nur mit Wachs geschützt. Zu zweit je 9h Arbeit plus Material.

  • Es hängt letzten Endes davon ab was du selbst für einen Anspruch hast. Bist du z.B. jemand der jeden Kratzer auf dem Auto zählt, der nur per Hand wäscht, sein Auto in die Sonne stellt und Hologramme sucht etc., dann wirst du mit einer 500 € Aufbereitung in den meisten Fällen nicht zufrieden sein. Ich schreibe deshalb in den meisten Fällen da jeder Betrieb eine andere Kostenstruktur hat.

    Also würde ich deshalb auf Empfehlungen hören und mir dann vielleicht sogar mal ein Auto ansehen ob die Arbeit meinem eigenen Anspruch bzw. eigener Erwartung entspricht.


    Ich habe z.B. meinen Wagen bei K.Glanz machen lassen und bin mit der Arbeit sehr zufrieden. Mit 500 € kommt man aber hier z.B. nicht weit...