Tipps für Bedüsung Weber IDF

  • Hallo zusammen,


    da hier gerade wieder nicht so viel los ist, (fahren wahrscheinlich alle viel bei dem Wetter, wie wir :kwink: ) - für alle die auch Weber 70IDF fahren (müssen :S ..,weil die orig Solex jemand weggebaut hat weil die Weber ja soooo super einfacher sind und es "neue" gibt.. :kdash: ) folgende Erkenntnisse:


    -bekannterweise haben die 70er etliche Nachteile zu orig,alten Webern/Solex, es steht viel dazu im Netz u.a. von Gerd Weiser. Meine IDF 13/14 auf dem andern 12er laufen dagegen z.B. völlig problemlos!
    -u.a. weil eine 5 Bypassbohrung fehlt. Mit den Bestückungen die üblicherweise drin sind läuft der IDF schlecht, kippt von fett zu mager etc, kann man alles nachlesen
    -üblich ist also der Weg auf den Prüftstand bzw zum Spezi, da wird das alles geändert. Recht so, dauert auch nicht so lange wie sich selber einfuchsen :rolleyes: ,dafür teurer und man weiß oft nicht was gemacht wurde.
    -ich habe jetzt auch die Faxen dicke gehabt vom Übergangsloch etc bei unseren Orangen und mich dran gemacht, es war interessant und auch mal in die falsche Richtung getestet dafür rennt er jetzt wunderbar, Übergangsfehler weg und ich hab gelernt und kenn die 70er jetzt deutlich besser. Hat ein paar Düsen gekostet die es aber erstaunlich preiswert gibt (und nicht nur im Internet aber auch dort, u.a. aus Tschechien in Top Qualität (u.a. Mischrohre,Venturi!) bzw was ich gern mache: gebraucht. Thero. könnte ich jetzt die anderen Düsen wieder verkaufen-stattdessen hab ich ein eindrucksvolles Düsenset davon "gebaut" was sich sehr nett im Heckfenster macht ^^ .


    Knackpunkt war wie vermutet zu mageres Gemisch (wg fehlender Bypassbohrung) im Übergang, Kartonbedüsung ist üblicherweise


    Venturi 28
    HD 115 (aua!Viel zu mager obenrum mit der Luko)
    Mischrohr F11
    LD 50
    Luko 200


    Bei mir schon verbaut:
    Venturi 32
    HD140
    Mischrohr F11
    LD 55
    Luko 200


    Gemischschrauben 2,5min auf und total fett, hierdurch total niedriger Leerlauf, Beschl.Pumpen superfett, damit kam er vom Händler 2013. Verbrauch entsprechend. Mehr Drosselklappe auf ging auch nicht, dann lieferte schon die erste Bypassbohrung und er wurde unstabil 1400er Leerlauf. Einigermaßen fahrbar aber Loch unter 2000, hat mich immer genervt. Mal mal mal weniger, je Temp/Wetter . Mit 1min geöffneten Bypassluftschrauben (die man eingentlich nicht benötigt) war das Problem aber auch in den Griff zu kriegen. Aber alles Kompromisse.


    Nach etlichen Versuchen/Fahrtests (noch ohne CO Messung) in den letzten Tagen, natürlich ein paar Denkfehlern und wieder Verschlechtuerungen und fast Rückrüstung auf 28er Venturis (weil es oft heißt die 70er sollten mit max 30-31er gefahren werden eben deswegen) die ich schon mal besorgt hatte weil gerade gebr. preiswert verfügbar ergab sich folgende, sehr gut laufenden Lösung ohne 5.Bypassbohrung (die ich zur Not auch noch reingemacht hätte)


    Venturi 32 (wobei ich eher zu 30gehen würde, weder ich noch meine Frau brauchten de Leistung bei 5000-5500, lieber unten mehr Bums wo wir uns bewegen, meist bis max. 4500)
    HD 135 konnte wieder red. werden
    LD 60
    Mischrohr F3 (etwas fetter unterer Bereich, wurde auch im Netz oft empfohlen aus Erfahrungen)
    Luko 180 oder 200
    Gemischschrauben hierbei nur 1min auf
    Beschl. Menge deutlich reduziert


    ->die "fettere" 60er LD liefert bei geschl. Drosselklappen mehr Sprit an die Gemischschrauben,daher nur noch 1min nötig, aaaber: an den Bypassbohrungen die beim Öffnen ins Spiel kommen liegt nun ausreichend fettes Gemisch an für saubere Übergänge, kein Patschen mehr, kein Loch, kein stottern :P
    Alle Drehzahlbereiche ohne Macken/Ruckeln. Kerzen rehbraun. fertich :D . Und wenn mal was ist weiß ich was tun (Berge, Frost etc). Düsensortiment und Erfahrung sind gewachsen ;)
    Nichts anders machen die Vergaserspezies auf der Rolle, geht natürlich schneller und man sieht am Gastester sofort wo noch Bedarf besteht.
    Sicher könnte man dort noch etwas holen (Verbrauch/Leistung)- allerdings ist das bei Temp./Wetter und Höhenwechseln eh wieder Makulatur/schwankt dann oft wieder in Maßen.
    Aber wer Spaß an der Beschäftigung mit den Zusammenhängen und der Technik hat.. kann diese Erfahrungen gern als Basis nehmen k:mechanic:
    LG,Oliver

  • Hallo Oliver,


    vielen Dank für Deinen ausführlichen Erfahrungsbericht. Ich habe ihn mit großem Interesse gelesen.


    Mein 912E hat auch die Weber 40IDF drauf und sie sind wohl auch (noch) nicht richtig eingestellt.


    Könntest Du mir bitte die Bezugsquelle für die Weber-Teile in Tschechien mitteilen?


    Vielleicht hast Du oder ein anderer Mitlesender einen Tipp für mein Vergaser-Problem?


    Wenn das Auto einen Tag oder länger gestanden ist, springt der Motor schlecht an. Am ehesten ganz ohne Betätigung des Gaspedals. Sollte ich das Pedal doch betätigen, sauft er sofort ab.


    Was könnt Ihr mir empfehlen?


    Vielen Dank und viele Grüße


    Peter

  • Sollte ich das Pedal doch betätigen, sauft er sofort ab

    Hallo Peter,


    entweder kriegt er zu viel Sprit (bei Gasbedalbetätigung) oder zu wenig Luft (beides mal zu fett).
    Könnte natürlich auch sein, daß er gar keinen Sprit bekommt (Beschleunigerpumpen) und dadurch dann zu mager ist.
    Wie sehen denn die Kerzen aus, wenn er dann ausgegangen ist?


    Gruß
    Michael

    - 914/6 1972 -grün-metallic-
    - 912 1965 -rot-
    - 944 Turbo Cabrio 1991 -zylamrot-metallic-VERKAUFT! *8)
    - Schwertzugvogel 1972 -schwarz-blau-
    - Fender Stratocaster 1979 -weiß-schwarz-

  • Hallo Michael,


    wenn ich während dem Anlassen das Gaspedal betätige, dann springt der Motor nicht an und die Kerzen sind tropfnass.


    Ich bin bisher nur sehr wenig gefahren und wenn er bereits ein paar Tage gestanden ist, dann habe ich vor dem Anlassen etwas Startpilot in die Luftfilter gesprüht und damit konnte ich ihn dann ohne Gaspedalbetätigung starten (1 oder 2 Versuche).


    Mir ist nicht klar, wie es eigentlich sein sollte. Die Vergaser haben keinen Choke und keine Startautomatik. D.h. eigentlich müste man doch dann mit den Beschleunigungspumpen etwas Kraftstoff als Startanreicherung einspritzen und dann starten?


    Viele Grüße


    Peter

  • wenn ich während dem Anlassen das Gaspedal betätige, dann springt der Motor nicht an und die Kerzen sind tropfnass.

    Hallo Peter,
    das heißt doch schon mal, daß zu viel Sprit oder zu wenig Luft vorhanden ist!
    Ich frage mich gerade, was Du unter "Gaspedal betätigen" meinst? Gaspedal ein- oder zweimal pumpen und drauf stehen beliben oder Pumpen, während Du den Anlasser betätigst?
    Ist im oben geschilderten Fall der Motor kalt oder warm?
    Wenn er warm ist, solltest Du NICHT pumpen!
    Wenn er kalt ist, MUSS ich immer pumpen, damit der Motor nicht ausgeht, weil sich scheinbar die Schwimmerkammern über einen längderen Zeitraum geleert haben. Wenn ich dann am nächsten Tag wieder starte, muss ich höchsten zweimal pumpen und er springt sofort an!
    Könnte es sein, daß Dein Schwimmerstand zu hoch ist oder Deine Schwimmerkammernadeln nicht richtig schließen?
    Dann würde ständig Benzin direkt in den Motor fließen, die Zündkerzen wären naß und er springt nicht an!
    Habe auch schon davon gehört, daß sich nach Abstellen des Motor´s die Schwimmerkammern in den Motor entleert haben!
    Das sollte dann aber nach längerer Standzeit wieder verflogen sein! Allerdings sind dann auch die Schwimmerkammern leer!!


    Du solltest mal die Füllung und den Maximalstand der Kammern prüfen und vielleicht vorsichtshalber auch mal die Leerlaufdüsen durchblasen.
    NICHT mit Draht oder so durchstechen!! Eventuell nach Ausbau in Benzin oder Bremsenreiniger legen und dann durchblasen. Falls zur Verfügung, in einem Ultraschallgerät reinigen.....
    Eventuell auch mal neue Zündkerzen rein. Nicht, daß die alten ein Funkenproblem haben!?!
    Was passiert denn, wenn der Motor endlich mal gestartet hat? .....oder startet er momentan gar nicht?


    Was passiert, wenn Du ohne Gas zu geben startest, während eine zweite Person Startpilot einsprüht?


    Gruß
    Michael

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  • Hallo Michael,


    vielen Dank für Deine Antwort.


    Vorneweg im Moment ist der Motor ausgebaut (weil die Karosserie restauriert wurde) und er wird in ca. 2 bis 3 Wochen wieder eingebaut.


    Bisher war es so, dass der kalten Motor, nach mehreren Tagen Standzeit, mit etwas Startpilot einsprühen, schnellem Einsteigen, Anlassen ohne das Gaspedal zu betätigen, angesprungen ist.


    Wenn ich allerdings bei kaltem Motor und mehreren Tagen Standzeit, ohne Startpilot, jedoch das Gaspedal einmal durchgetreten und dann ohne Gaspedalbetätigung starten wollte, ging dies nicht. Er ist nicht angesprungen und die Zündkerzen waren tropfnass.


    Bei warmen Motor oder erneutem Starten nach mehreren Stunden Stillstand ist der Motor ohne Gaspedalbetätigung gut angesprungen.


    Wenn der kalte Motor angesprungen war, lief er noch nicht sofort rund. D.h. ich musste ein paar Sekunden warten, dann versuchen, ob er das Gas annimmt (langsam Gas geben) und wenn das der Fall war, konnte ich normal fahren.


    Ich hoffe, dass ich das Problem einigermaßen verständlich beschrieben habe.


    Viele Grüße


    Peter

  • Du solltest auf jeden Fall, vor dem nächsten Kaltstart, mal prüfen, ob noch Benzin in den Versagern ist, oder ob sie überlaufen, wenn sie voll sind.
    Vielleicht ist Dein Schwimmerstand auch zu niedrig und die Ventile sind in der "Offen"-Position festgegammelt (verharzt)!?!
    Wenn Du startest, laufen die Vergaser dann über, wenn sie voll sind und wenn immer genug Benzin "entnommen" wird, paßt es dann!
    Wobei dann die Benzinpumpe wahrscheinlich auch zu wenig fördert......


    Aber wenn der Motor ausgebaut ist, kommst Du ja überall viel besser dran und die Vergaserdeckel sind schnell mal runter genommen.


    Viel Erfolg, bei der weiteren Suche :t::t:


    :wink:

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  • Hallo Peter,


    ein in der Tat merkwürdiges Problem. Ich tippe auf Beschleunigungspumpe zu stark eingestellt UND Kerzenwärmewert evtl zu heiß. Wir hatten das immer wenns kalt war. W5er waren drin (Arizona,heiß), aber auch W6er Kerzen wie -glaube ich- vorgeschrieben gingen hier gar nicht.
    Ich habe auch W7BC drin gehabt bei den Webern weil bei kühlen Temperaturen/Winterfahrten immer ein ähnliches Problem: 1 Zyl soff ab bzw zündete oft nicht nicht mit beim Starten- eben weil die 70IDF untenrum zwecks einiegrmaßen Übergang immer so fett gefahren werden müssen. Da wir den 12er nie Vollgas bewegen ist der etwas andere Wärmewert kein Problem. Seit 1 Woche habe ich nun sogar Platinkerzen NOS drin von denen ich mit noch mehr Unempfindlichkeit gegen Zündprobleme verspreche, nennen sich W7BP (p für Platin), gibt's nur orig und alt bei ebay. Bisher laufen sie top, müssen wahrscheinlich auch nie mehr gewechselt werden (elende Fummelei jedwesmal hinter den Vergasern, irgendwas ist immer- diesmal ging am 3Zyl der Kerzenstecker nicht ab, man kommt einfach nicht dran um richtig festzuhalten, alles rutschig..war wieder toll).


    Offenbar sind die Gaser ja noch einwandfrei voll, die Brennräume aber (wie normal) trocken- und dann kommt gleich zu viel bei einmal Gas.


    Zu den Tipps die es schon gab würde ich prüfen:
    -alle Kerzen nass oder nur einzelne/Seitenweise? Dann diesen Vergaser prüfen/Kerzen Elektrodenabstand? Mal W7BC testen, 16Euro oder so
    -Beschl Menge etwas runterdrehen- Übergänge müssen aber ok bleiben dabei
    -Leerlauf viel zu fett (welche Düse ist drin und wieviele Umdr. sind die Gemischschrauben raus?)
    -starten erst ohne pumpen. BEIM starten leicht halb treten bis er kommt, auch wenn ein Zyl noch nicht mitläuft kurz tuckern lassen, dabei dann langsam Drehzahl einmal erhöhen so auf 2000 bis alle da sind. Geht gut so-ist aber nur Übergangslösung bis Problem behoben.


    -evtl ist auch die Zündung generell schwach/Spule Zündung gut eingestellt (sofern noch da: Kontaktabstand?)?
    -was evtl auch sein kann: die Beschleunigungsdüsen/Ventile sind zu groß. Würde aber besser wenn man an der Gewindestange reduziert,ich würde mal -5 halbe Umdrehungen versuchen beide Seiten. Immer merken/notieren dann kann man es rückgängig machen wenns ein schritt in de falsche Richtung war. Und nie 2 Einstellungen gleichzeitig ändern (also Leerlaufgemisch auch noch)


    Ich drücke die Daumen bei der Suche! Wird aber kein Hexenwerk sein, am Besten mit den am wenigsten aufwendigen Tests beginnen (Pumpen/Kerzen).


    Ich habe übrigend die LUKO´s nochmal angepasst, obenrum sind ei IDF70 offenbar auch immer zu fett: Lukos 235 bis 250 sind üblich bei HD 140, ich habe derzeit 250 drin und stelle tatsächlich fest er war deutlich zu fett bisher, rennt erheblich freier und hat offenbar ab 3000 richtig Leistung zugelegt.


    Weber 70IDF mit weiter 4 Übergangsbohrungen also (Big Bore 1750ccm, sonst Serie)
    Venturi 32mm
    HD 140
    LD 60
    Leerlaufeinstellung 1-1,5min je Wetter/Temp für gute Annahme und Leerlaufdrehzahl 800-900. Etwas Wetterfühlig/Jahreszeit bleibt er, also mal nachregulieren/anpassen evtl.
    Bypassluft 1min auf alle (sonst Leerlaufdrehzahl zu niedrig bei 60er LD, Klappen weiter auf geht nicht da sonst Bypässe schon "liefern")
    Luko 235-250


    Bezogen habe ich die Teile direkt über "Timms Autoteile" (im Laden teils preiswerter als im Internet, recht so) oder über ebay von "Carbs and Parts" (deutscher Anbieter) bzw "carb.deals" in Tschechien (sehr preiswerte Venturi und Mischrohre in guter maßhaltiger Qualität, trotzdem auf Grate kontrollieren). Di Michele etc gibt's natürlich auch, Teile sind aber schon deutlich teurer teils. Ein Vergleich lohnt sich, da gehen bei längeren Versuchen wie bei mir sonst schon ein paar Euro mehr weg.. Ich kam so dann mit 140Euro gesamt aus und könnte theor. die übrigen Teile ja wieder verkaufen.


    Gerade damit ins Büro gefahren, tolles Wetter, er brüllt und freut sich ;) !


    Grüße, Oliver

  • Hallo Oliver,


    vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.


    Im Moment habe ich Beru 14-7CU Kerzen verbau; d.h. der Wärmewert entspricht der 7er von Bosch, welche Du vorschlägst. Die anderen Buchstaben sind, glaube ich, nicht entscheidend,


    Ich würde gerne die Fördermenge der Beschleunigungspumpe prüfen. Dazu bräuchte ich aber einen Wert, z.B. soundsoviel ml pro Hub, aber den habe ich nicht.
    Desweiteren möchte ich das Schwimmerniveau prüfen. Die erforderlichen Angaben habe ich. Dazu eine Frage, spricht irgendetwas dagegen diese Versuche mit Spiritus anstatt Benzin durchzuführen?


    Die Zündanlage habe ich auch im Verdacht (Das habe ich in anderen Themen auch schon erwähnt.) und die werde ich auf jeden Fall ändern.


    Danke auch für die Bezugsquellen der Teile.


    Wie hast Du denn eigentlich die verschiedenen Vergaserbestückungen gestestet? Klar, durch das Fahren und der Beurteilung von Leistung etc. Aber welcher Bereich (Leerlauf, Übergang, Beschleunigung, Volllast) zu fett oder zu mager ist, wie kann man das auseinanderhalten? Ich wäre Dir dankbar, wenn Du dazu gelegentlich noch etwa schreiben könntest.


    Vielen Dank und viele Grüße


    Peter

  • Hallo Peter,
    gern, kein Problem, genau dafür ist das Forum da denke ich. Für die Solex wirst Du Mengenangaben finden für die B-Pumpe, gerade für den problematischen 70IDF aber nicht. I.d.R. liegen die Mengen immer im Bereich 1-2ccm.
    Ist eher eine Verbrauchsoptimierungsfrage (da ja bei jedem Fußzucken sofort 4x 1-2ccm „verballert“ werden,da läppern sich auch kleinere Unterschiede) , gut laufen wird er auch bei Abweichungen davon meist.


    Macht aber nichts. Du passt das ganz einfach an durch Tests verschiedener Stellungen der Gewindestange bzw der Einstell-Mutter darauf. Man merkt sofort ob das besser oder schlechter war.
    Meine stehen ca „halb“ eingeschraubt wenn man das so sagen kann, weniger weit eingedreht werden die Übergänge stotternd, mehr gibts ein Loch/eine Gedenksekunde weil zu/zu früh viel Sprit eigespritzt wird.
    Ob beide Seiten gleich weit stehen prüfe ich mit einer kleinen M4 Schraube und Mutter darauf als „Lehre“ (zu eng für Messchieber etc), Schraube seitlich an die Gewindestange der B-Pumpe anhalten bis ihr Ende an Kante/Mutter der B-Pumpe anliegt, die M4 Mutter entsprechend verdrehen bis an Ende Stange anliegt. Das ist die freie Länge Gewindestange.
    Anderer Seite anlegen-sollte gleich sein.
    Trockentests mit Spiritus kannst Du machen, danach würde ich aber wieder Benzin einfüllen. Alternativ-wenn die Vergaser noch eine Weile stehen sollen/müssen reichlich Caramba in die Schwimmerkammer sprühen und Klappen einige Male betätigen damit das Pflegeöl auch in die Pumpen kommt und dort die Membran geschmeidig hält die sonst austrocknet und hart wird, evtl auch durch den Spiritus leidet.


    Die Tests sind bei mir in der Tat die alten Straßentests die schon von Eduardo Weber in seinen Ausführungen aus den 50ern „Einführung Vergaser“ beschrieben wurden zur Abstimmung. Hab leider nur eine Kopie,gibts aber bei ebay. Sehr gut! So was braucht man wenn man sich damit beschäftigt und sich interessiert.
    -ganz normal fahren wie immer und die Auffälligkeiten notieren und analysieren, sprich (langsam beschleunigen, schnell beschleunigen, anfahren, konstant fahren etc)
    Übergänge schlecht bei unter 2000min (LD zu klein und Gemisch zu arm sowie B-Pumpe),
    Übergänge stotternd darüber (eher Mischrohr und B-Pumpe)
    zögernde Beschleunigung obenrum ab 3500-4000: Lukos zu klein/zu groß
    als Beispiele, zum rest gibt es Tipps in Internet in den Foren (markenungebunden z.B. sind viele Käfer ähnlich getuned unterwegs und haben gleiche Thematiken, 356er Forum natürlich, OHF (Opel) ein sehr gutes Technik Forum mit vielen echten Motorenexperten (auch Profis). Die üblichen Bücher über über Weber dagegen fand ich eher oberflächlich, zum 70er IDF steht da gar nichts..


    -wenn er im Normalbetrieb dann zufriedenstellend läuft, gut am Gas hängt kann man noch wieder einen Step zurückgehen bis wieder was schlechter wird, einen Step davor war dann das Optimum
    -da Höchstgewindigkeitstests und 0-100 Prüfungen mir den Motor (und mich!) viel zu sehr stressen und evtl gefährden messe ich auf einer einsamen Land-Straße 3.Gang 60-100 (also oberer Drehzahlbereich/Spitzenleistung) und 4Gang 60-100 (unterer Drehzahlbereich/Elastizität/ Übergänge) in beide Richtungen bei schwachem Wind anläßlich einer Ausfahrt/Spazierfahrt- da sieht man schon sehr schön ob man in der richtigen Richtung geschraubt/bedüst hat, z.B. 60-100 3Gang 8,5 s statt 7,3 vorher gestoppt-> schlechter geworden. Außerdem kann man das mit den alten Testwerten aus der 67er-AMS z.B. vergleichen.


    Man muss aber ein bisschen Spaß dran haben und Geduld, bestimmt nicht jedermanns Sache. Kann sich mal über paar Tage ziehen wo ich abends/nachmittags erst Düsen wechsle und dann ne Runde fahre.Mir machts Spaß. Hobby halt. Und die Freude ist groß und der Wissensgewinn wirklich auch. Ist bei mir so ein wenig Glaubensfrage – was 1967 nicht da war soll auch heute nicht an meinen Oldi (digitale Tester, elektronische Zündungen,4-Gastester, Navis ;) etc- soweit nicht durch den Vorbesitzer schon drin, dann darf es bleiben).
    Ging früher schließlich auch wunderbar. Und aufs letzte PS kommt es bei einem im Alltag oft laufenden Auto auch nicht an. In der Oldi Markt war mal ein toller Bericht über einen orig. Alpina- BMW 2002ti dessen -inzwischen auch schon älterer Besitzer- seit 40 Jahren immer einen Satz Düsen und E-Teile auf Reisen dabei hat damit der Sportmotor auch in den Bergen optimal läuft, das ist Know How und Sportsgeist ;-). Sein Auto kennen.


    So zeigt sich bei mir derzeit dass bei kühlem Wetter nach der Hitze morgens wieder ein leichtes Übergangsstottern spürbar wird-> also Gemisch/ B-Pumpen noch einen Tick fetter stellen oder LD doch noch mal eine 62er testen..sind ja in 5 min gewechselt.
    Ansonsten steht die Bedüsung jetzt bei mir und auch dieses Auto läuft endlich richtig gut und mit Bums. Hätte das nicht geklappt hätte ich auf gebr. Weber IDF 13/14 umgebaut oder doch noch die 5.Bypassbohrung eingebracht mit einem 0,8er Bohrer und dem Dremel. War mir bisher zu viel Arbeit, Vergaser runter ist für mich in dem engen Motorraum eine Strafe, wie Kerzenwechsel..
    Grüße,
    Oliver