Probefahrt mit 987S - PSM nicht wirklich abschaltbar? = Fahrspasskatastrophe

  • Hi Broder,
    nur eine Frage zum Verständnis.
    Ich hab das jetzt so verstanden. Dein Spezi ist mit deinem Auto gefahren und findet einige oder mehrere Dinge an dem Auto spaßbremsend.
    Richtig?!


    Du hast, obwohl viele Kilometer auf Renn - und Teststrecken gefahren, jetzt auch gemerkt, dass dir der Boxster zuviel ins Handwerk pfuscht.


    Naja, wenn dein Spezi dich so überzeugt hat, dann hol dir schnell einen 964.


    Aber so ganz verstehen kann ich deine Posts nicht. ?:-( Ist aber auch Wurscht.
    Dir vermutlich wie auch mir.



    Gruß, Bernie :wink:

  • Ich war heute nach längerer Zeit mal wieder mit dem G-Modell in der Eifel und möchte was zu meinen Eindrücken schreiben.


    Es ist noch nicht lange her, dass ich den Fahrspass im Luftgekühlten als das absolut Größte wahrgenommen hab.


    Nach vielen Stunden mit dem sportlich konfigurierten Cayman S (PDK, PASM, SportChronoPlus, Top-Bremse) sieht das G-Modell im direkten Vergleich allerdings ziemlich alt aus.


    Der Cayman bietet einfach viel mehr Fahrspass...er kann ALLES viel besser als das G-Modell und ich fühl mich als Fahrer kein bisschen bevormundet oder unterfordert.


    Wer daran zweifelt, sollte ganz einfach mal mit (soweit als möglich) deaktivierten Fahrhilfen und allen Schaltern in der Mittelkonsole auf "Volles Rohr-Stellung" über den Ring brettern.


    Glaubt mir, egal was in irgendwelchen Auto-Zeitungen steht oder andere Forenmitglieder schreiben...die Strategen bei Porsche wissen ganz genau, wie man richtige Sportwagen baut.


    Die Dinger werden ganz einfach von Generation zu Generation ein Stück besser...und dass die Nannys im Hintergrund regeln stört mich nicht wirklich, das schnelle Fahren im Rahmen der eigenen Möglichkeiten bleibt nach wie vor eine Gratwanderung.


    Andererseits ist ein moderner Porsche ohne sportliche Konfiguration meiner Meinung nach für die Rennstrecke absolut unbrauchbar.


    Grüße
    Mario

  • Sorry Jungs, ich habe selten so einen Quatsch gelesen wie in diesem Thread. Der TE, sein Kumpel und ein paar weitere Spätpubertierende glauben allen Ernstes, besser zu fahren, als der gemeine Durchschnittsfahrer. Nun gut, das denken wahrscheinlich 90% aller Deutschen. Daraus aber abzuleiten, sie könnten ständig und risikolos ein Fahrzeug am Limit im allgemeinen Stassenverkehr bewegen zu können, halte ich für einen Ausdruck von Hybris. Ich möchte keinem! von euch Superfahrern im Mondlicht begegnen.
    Und die Aussage, ein moderner Boxster böte aufgrund von PSM keinerlei Fahrspass, qualifiziert euch nicht gerade als Experten, weil meilenweit an der Realität vorbei *8)


    Nicht böse gemeint - nur meine Meinung. Und jetzt druff...

  • ...nicht druff, im Gegenteil :thumb::thumb::thumb::thumb::thumb::thumb::thumb:

    Boxster 987 3,4 S mit Porsche-Sportabgasanlage
    (vorher Boxster 2,7 und 3,2 S und Jubiläumsboxster Nr.1870)
    A5 Coupe 3.0 TDI quattro 245 PS

    ( max. Drehmoment in Nm bei 1400-3250/500 / 5,8 s von 0-100

    Audi Q3 quattro 184 PS

    BMW 1er F40 20dxDrive 190 PS


    Wind in my face-freedom in my heart.

  • Ich kann schon verstehen, dass manche Leute sich von der Technik bevormundet fühlen. Andererseits ist es die selbe Technik, die unsere Autos heute schneller und sicherer zu fahren macht.


    Ich kann nur für mich sprechen, aber auf der Rennstrecke bleiben bei mir die Fahrhilfen immer an. Bei mir kommt ab und zu höchstens mal die Traktionskontrolle, ansonsten hat es nur mal dort geblinkt, wo ich im nassen sowieso fast die Kiste weggeschmissen hätte. Klar ist es toll, wenn man das Auto ohne Fahrhilfen aus dem FF beherrscht, aber ohne jeglichen Versicherungsschutz auf der RS ist mir das ein zu teures Hobby und eine zu grosse Gefahr für mich und andere. Im Strassenverkehr sowieso.


    Ob man's mag oder nicht, das ist eben auch Porsche, dass man das Auto nicht nur als Profi sehr schnell bewegen kann. Und bei der Anzahl von Porsches auf den Rennstrecken bin ich überzeugt, dass es viel mehr Abflüge gäbe, wenn man die Fahrhilfen komplett deaktivieren könnte. Klar, kann man das immer noch dem Fahrer überlassen, aber schlauer ist man meistens nach einem Abflug.


    Ein Mal ein Fahrtraining im nassen machen und man weiss wieder, wie giftig selbst ein Mittelmotor mit abgeschaltetem PSM reagieren kann. Man gewöhnt sich sehr schnell an Kraft und Schnelligkeit und kurz danach lauert die Selbstüberschätzung. Ich drehe den Spiess mal um und sage: Zum Glück für meine Gesundheit können andere Fahrer die Fahrhilfen nicht komplett abschalten. Die, die keine haben, lernen damit umzugehen, die meisten anderen sollten es besser lassen.

  • Es kommt noch hinzu das die meisten auf der RS konzentrierter fahren. Wenn ich mal auf der RS bei Porsche Veranstaltungen unterwegs war gab es immer Dreher und auch Ausflüge ins Kiesbett. Also achtet man auch konzentriert auf dem Vordermann, so das man bei Drehern auch ausweichen kann.


    Im normalen Straßenverkehr mag ich bezweifeln, das jemand damit rechnet das sich ein Porsche mal querstellt.

  • Haha, immer wieder lustig, wie schnell die Emotionen hier hoch kochen können! :])


    Aber meine ursprüngliche Frage war NICHT, ob es sinnvoll es, dass man das PSM komplett deaktivieren sollen könnte,
    sondern, ob man das PSM komplett deaktivieren kann. ?:-)


    Und das haben wir ja eigentlich geklärt. Kurz zusammenfassend lässt sich sagen, dass man das PSM NICHT vollständig deaktivieren kann.
    Es schaltet sich wieder an, wenn:
    - 1 (ohne Sport Chrono) oder 2 (mit Sport Chrono) Vorderräder in den Regelbereich des ABS gelangen
    - 1 Hinterrad Schlupf hat und durchdreht


    Also eigentlich schaltet es sich immer ein, sobald das Auto rutscht... *8)
    Ausser man induziert mittels Lift-off in der Kurve ein Übersteuern, das man aber nicht halten kann, da ja die Drosselklappe nicht voll öffnet, sobald man aufs Gas geht. ~:-|


    Und genau dieses Verhalten habe ich ja im Eingangspost beschrieben.
    In den ABS-Regelbereich bin ich nicht gekommen, da auf-der-letzten-Rille-Bremsen auf der Strasse einfach nur dämlich ist.
    Wenn ich (viel) zu früh aufs Gas gehe, kann ich gegenlenken oder sogar Gas wegnehmen, wenn ich aber zu spät bremsen sollte und das ABS schon regelt, habe ich überhaupt keine wirklichen Optionen mehr, sollte ich zu schnell sein.


    Bei mir ging das PSM jedes Mal beim Rausbeschleunigen wieder an und versetzte den Boxster mittels Eingriffen an Drosselklappen und Bremsen in einen sicheren Untersteuerzustand.
    Das vermiest mir den gesamten Fahrspass, da ich eigentlich nach 3 Kurven alles gesehen hatte, wozu der Wagen fähig ist. Und damit ist das Auto für mich leider als Sportwagen gestorben.
    Die eigenen Fahrkünste kann man so nicht verbessern, wenn man sofort eingefangen wird.
    Das ist umso mehr schade, da der 987 an sich ein perfekt ausbalanciert und imho auch für den Sportfahrzeuganfänger einfach zu fahrendes Auto ist, bei dem man sich sehr gut ans Limit herantasten könnte. Gerade im Gegensatz zu den komplexer, aber auch letzendlich befriedigender zu fahrenden Heckmotorautos namens 911. So kann auch der 987 garnicht zeigen, was er eigentlich könnte.


    Beim 997 hat man anscheinend das gleiche Problem des nicht abschaltbaren PSM. Sehr traurig. ~:-|


    Ich habe verstanden, dass Sport Chrono den Schwellenwert des Eingriffes bei PSM off nach oben verschiebt, würde auch gerne mal im Vergleiche einen 9x7 mit Sport Chrono fahren. Ich fürchte aber, dass MIR PERSÖNLICH auch zu viel ins Handwerk gepfuscht werden wird. :still:


    Ich denke, es spräche technisch überhaupt nichts dagegen seitens Porsches DREI PSM-Modi anzubieten:


    PSM on
    Für den Fahrer, der seinen Porsche ohne Angst schnell fahren möchte, aber auf keinen Fall auch nur quietschende Riefen hören möchte.


    PSM off
    Wie bisher. Für den Eisdielenracer, der mal einen kleinen Drift beim Abbiegen in der Innenstadt hinlegen möchte, ansonsten sich aber Gangster genug fühlt, wenn nur dieses angsteinflössende Lämpchen mit dem süssen schleudernden Auto im Cockpit brennt :]) . Hier muss auch keiner Angst haben, wirklich in eine Bredouille zu geraten.


    PSM REALLY off
    Oder vielleicht lieber in Porsche-Marketing-Sprech: PSM TRACK off
    Hier ist das PSM wirklich VOLLSTÄNDIG deaktiviert und versierte Sportwagenfahrer können den eigenen Fahrkünsten frönen und selbige weiter verbessern. Gerne auch in Verbindung mit einer komplexen Tastenkombination, damit der Porschecomputer weiss, dass man es wirklich, wirklich ernst meint und einfach mal ganz alleine seinen toll abgestimmten Sportwagen fahren möchte.


    Und das beste an PSM TRACK off: wer bisher mit PSM off gefahren ist und nicht in den Bereich kam, dass PSM wieder eingriff, kann auch PSM TRACK off fahren, ohne das es wirklich gefährlich wird, und sich dabei richtig geil fühlen! :])


    Ich finde, dies wäre die perfekte Lösung, um Sportwagen der Firma Porsche auch für die wirklich ernsthaften Sport- und Rennstreckenfahrer interessant zu halten! :thumb:



    Und an alle, die meinen, man sollte PSM niemals ganz deaktivieren:
    Nur weil man selber nicht den Mut oder die Fahrzeugbeherrschung hat, um sich zumindest auf der Rennstrecke, die ja meist mit Formel 1-tauglichen Auslaufzonen gesegnet ist, zu trauen, dass PSM auszuschalten oder glaubt, dass sämtliche 997 GT3-Fahrer sofort im Kiesbett stehen würde, wenn sie ganz ohne Elektronik auf der Rennstrecke fahren müssten, sollte man trotzdem versuchen, genügend Vorstellungsvermögen aufzubringen und sich überlegen, dass es vielleicht Leute geben könnte, die gerade das ganz ununterstützte Fahren am Limit geniessen möchten und sich das sogar zutrauen. Und dennoch nicht in latenter Todes- oder Mordgefahr schweben. :wink:



    Und bitte hört auf von dem zickigen Fahrverhalten eines Mittelmotorwagens zu schwadronieren.
    Ja, das steht wahrscheinlich in jedem zweiten Artikel in der Autobild. Aber die Redakteure meinen dies im Vergleich zu Frontmotorautos wie BMW Z4, Audi TT oder Mercedes SLK.
    Ein Mittelmotorsportwagen besitzt eine perfekte Gewichtsverteilung und konzentriert die Massen um die Hochachse des Autos. Aufgrund der vorherrschenden physikalischen Gesetze ist daher ein Heckmotorauto IMMER schwieriger am Limit zu fahren als ein Mittelmotorsportwagen.