Negative Renditeentwicklung Riester-Vertrag ! Vorzeitig kündigen?

  • Hallo,


    ich zahle seit 2006 in einen Riester-Vertrag ein und habe jährlich eine negative Rendite, die hauptsächlich von den Abschluss- und Vertriebskosten hervorgerufen wird.
    Kummuliert (2006-2012) weißt der Vertrag derzeit inkl. Zulagen eine negative Rendite von -25% auf.


    Es ist mir bewusst, dass ein solcher Riester-Vertrag langfristig orientiert ist, dennoch ziehe ich es in Betracht den Vertrag vorzeitig aufzulösen und die bisher geleisteten monatlichen Zahlungen lieber in ein Eigenheim etc. zu investieren. Wohlwissentlich, dass eine vorzeitige Auflösung ein Minusgeschäft darstellt, aber wer weiß, welchen Verlust ich ggf. in 20 Jahren einfahre, wenn ich weiter einzahle und der Vertrag weiterhin eine negative Renditeentwicklung aufweist.


    Daher freue ich mich über helfende Ratschläge und vielleicht gibt es ja hier Mitglieder mit ähnlich gelagertem Fall.


    Danke schonmal im Voraus für die Antworten.



    Gruß, Jojo

  • Prüfen ob "Ruhen" auf Funktioniert. Ist besser als zu kündigen und hohe Abschläge zusätzlich abzuschreiben. Denk dran Du hast auch die Abschlussgebühr mitfinanziert.


    Alternativ prüfen ob es einen potentiellen Aufkäufer für den Vertrag gibt. Das geht bei LVs, ob das bei Riester auch geht weiß ich nicht - am besten mal nen Profi fragen!

  • fast alle lebensversicherungsverträge sind heute gezillmerte verträge, d.h. die abschlusskosten sind auf die ersten 5 jahre verteilt. also wenn die kosten 1000€ betrugen, halt jedes jahr 200€. danach sind dann nur noch verwaltungskosten zu tragen. somit hast du in den ersten 5 jahren immer weniger geld im vertrag als eingezahlt. dies siehst auch an der rückkaufswerttabelle.


    und ein riestervertrag ist ein langfristige anlage und keinesweges sinnlos, kommt aber auch auf den anbieter an und die wahl des anlagekonzepts. dazu sind riester zu 100% steuerlich absetzbar, dies findest du heute bei keiner altersvorsorge mehr.


    also entweder ordenlichen anbieter suchen (falls der nicht schon vorhanden ist, ansonsten mal assekurata oder ähnlichen websites schauen http://www.assekurata.de/conte…?baseID=130&dataSetID=614) oder wenn guter anbieter halt weitersparen. die ersten jahre sind ja nun rum :blumengruss:

  • Zumal du bei Riester auch noch den Steuervorteil des sonderkosten Abzugs hast.


    Bei ner Kündigung musst du die Zulagen und wenn's doof läuft den Steuervorteil zurück zahlen,
    das wäre dann der Super Gau

  • Den Abschlußvermittler fragen! Der erklärt es bestimmt nochmal alles ganz genau, was du sicher in den ganzen Jahren alles vergessen hast! ;)


    Nur soviel: bei Riester ist durch Gesetze gewährleistet, daß zu Rentenbeginn mindestens die eingezahlten Beiträge zur Verfügung stehen. Selbst wenn gewählte Fonds tatsächlich verlustig sind.


    Und zum reinen Ertrag des Vertrages kommen jährlich Zulagen und Sonderausgabenabzug hinzu. Deine Aufrechnung ist nicht richtig.



    Gruß, Stephan

  • Das ist doch mittlerweise ein offenes Geheimnis. Von den staatliche Zulagen hast Du als Anleger nichts, die gehen voll und ganz für die abartig hohen Kosten der Verträge drauf. In deinen Fall war das offensichtlich aber noch nicht genug .... *8) Du wirst 20 Jahre einzahlen, dass dein Vermittler ein geregeltes Einkommen hat und Du am Ende gerade mal die eingezahlten Beiträge zurückbekommst. Super! Darauf kann man getrost verzichten.
    Ich wiederhole mich, aber ich kann nur vor diesen langfristigen Sparverträgen warnen. Kein Mensch macht sich vor Abschluss wirklich Gedanken was die eigentlich kosten. Die Versicherungen oder Banken halten das auch schön im Dunkeln. Auf Heller und Pfennig sagt Dir das vorher niemand. Im Gegenteil wird immer nur mit irgendwelchen unverbindlichen Renditerechnungen geprahlt, die sowieso nie eintreffen.
    Egal was und bei wem auch immer ich seither etwas abgeschlossen habe. Verdient hat immer nur einer an der Sache und das war leider nie ich. Von mir bekommen die keinen Cent mehr. Ich habe einen riesen Hals auf dieses "Gewerbe".