Erfahrungen beim Achseinstellen

  • Hallo zusammen.


    An dieser Stelle möchte ich meine Erfahrungen zum Thema "Achseinstellung" zum Besten geben:


    Mein 964 brauchte einen neuen Satz Reifen und bei der Gelegenheit sollten auch die Achsen vermessen / eingestellt werden, Reifen liefen einseitig ab.


    Termin bei meinem Reifenhändler einer großen Kette, bei dem ich seit Jahren Reifen kaufe und montieren lasse, zur Reifenmontage und Achseinstellung gemacht. Dort wurde auch schon mal das Fahrwerk zu meiner Zufriedenheit eingestellt.


    Nach Reifenmontage auf den Prüfstand zur Vermessung. Der Wagen wurde hinten vermessen und eingestellt mit den üblichen Schwierigkeiten wegen festsitzender Schrauben. So weit, so gut.


    Dann die Vorderachse: Vermessen und mit der Einstellung begonnen. Irgendwann stellte sich dann heraus, dass sich der Sturz wegen fehlendem Spezialwerkzeug (Excenternuss) nicht einstellen ließ. Die Nuss war nicht aufzutreiben, obwohl drei Mann danach suchten und auch im Schwesterbetrieb nachgefragt wurde. Man drückte mir ihr Bedauern aus, es tue ihnen furchtbar leid, aber… .
    Also nach gut drei Stunden Abbruch der Aktion.


    Telefonisch einen anderen Reifenfachbetrieb gesucht, der die Einstellung vornehmen kann.
    Bei einem Betrieb einer anderen Kette bekam ich die Auskunft, dass sie die Arbeiten machen könnten. Durch die gemachte Erfahrung misstrauisch geworden, fragte ich nach dem „Spezialwerkzeug“; nach Rückfrage in der Werkstatt bekam ich die Antwort „alles da“.


    Zum abgesprochenem Termin hingefahren, das Auto auf den Prüfstand und das Spiel von vorn: Vermessen und mit der Hinterachse begonnen. Die Hinterachseinstellung stimmte nicht; merkwürdig, war doch gerade erst eingestellt worden.


    Nach der Hinter- nun die Vorderachse; der Monteur bekommt den Sturz weder rechts noch links eingestellt, viel zu großer negativer Sturz. Man holt einen zweiten Kollegen zu Hilfe; der schraubt rechts und links, guckt auch ratlos :-a und holt noch einen dritten hinzu, der auch keinen Rat weiß.


    Nach gut zwei Stunden betretene Gesichter, es tue ihnen leid, wäre noch niepassiert, aber sie müssen die Arbeit abbrechen, sie bekämen den Sturz nicht eingestellt. Also alle Schrauben wieder festgezogen und ich musste unverrichteter Dinge wieder fahren.


    Ich habe dann zu guter Letzt einen Termin beim PZ gemacht.
    Dem Werkstattmeister habe ich erzählt, dass sich schon zwei Reifen-“fachbetriebe“ vergeblich um eine Einstellung bemüht hatten. Den Wagen auf die Bühne, der Meister schaut sich alles an, grinst süffisant k:rolleyes: und mein lakonisch „die haben an den falschen Schrauben gedreht“.


    Im dritten Anlauf wurde der Wagen dann erfolgreich eingestellt.


    Ach ja, die Einstellung der Hinterachse stimmte nicht, obwohl doch zwei Betriebe sie eingestellt hatten und an der Vorderachse waren Schrauben nicht angezogen.


    So viel zum Thema „können wir, machen wir, haben wir schon hundert Mal gemacht“.


    Es stellt sich mir nur die Frage, welchem Handwerksbetrieb man Glauben schenken kann.


    Ich hoffe, ihr bleibt von solchen „Fachbetrieben“ verschont.



    In diesem Sinne viele Grüße :wink: ,


    Reinhard

  • Einzelne Arbeiten sind bei verschiedenen Fahrzeugen teilweise sehr unterschiedlich in ihrer Komplexität. Gerade die Spurvermessung ist so ein Thema. Wo man bei vielen Normalautos zum einen kaum was verstellen kann und das bisschen Einstellbarkeit sehr einfach gelöst ist, ist es bei anderen Autos etwas komplexer und setzt etwas mehr Fachkenntnisse voraus.
    Bei einem Einkaufsauto von Mutti spielen viele Einstellparameter keine entscheidende Rolle, Hauptsache das Lenkrad steht gerade und die Kiste läuft geradeaus. Bei einem Sportwagen trägt die Geometrie entscheidend zur Fahrfähigkeit des Wagens bei. Es gibt dann auch nicht eine Einstellung, sondern die Parameter können auf die individuellen Vorlieben des Fahrers eingestellt werden, wenn der Mechaniker eine Ahnung davon hat. Hier liegt ja dann schon der Hund begraben. In einem Reifenladen wird man kaum einen dafür brauchbaren Mechaniker finden, die arbeiten eher in einer richtigen Werkstatt, wo das Reifenwechseln einen kleinen Teil ihrer Arbeit ausmacht.


    Es würde mir im Traum nicht einfallen, bei einem Reifenhändler mehr als die Radschrauben lösen und anziehen zu lassen. Es gibt immer wieder Werkstätten, die sich auf die Fahrwerkseinstellungen spezialisieren. Die haben neben guten Anlagen auch Personal, die damit umgehen kann.


    Greetz

    Nach 320'000 Spiegeleiern kann die Kantine nicht so schlecht gewesen sein!
    Harm Lagaay


    PS: Ich heisse nicht Greetz k:thinking:

  • Moin,
    ich hatte meinen im PZ und die haben selbst beim 2. nachstellen das Lenkrad immer noch nicht gerade hin bekommen.
    Es steht immer noch leicht nach rechts, soviel dazu.

  • ich hatte meinen im PZ und die haben selbst beim 2. nachstellen das Lenkrad immer noch nicht gerade hin bekommen.


    Auch die haben nicht zwangsläufig mehr Ahnung ..... Traurig aber wahr! Sorry, aber dein PZ scheint auch nicht viel drauf zu haben, wenn man sie auf ein schiefes Lenkrad hinweisen muss. Sowas kann man im Stand schon verhindern, aber spätestens bei der Probefahrt bemerken und dann gleich Nachstellen. Aber wenn der Mechaniker halt eben zu der faulen Sorte gehört ....


    Greetz

    Nach 320'000 Spiegeleiern kann die Kantine nicht so schlecht gewesen sein!
    Harm Lagaay


    PS: Ich heisse nicht Greetz k:thinking:

  • Moin,
    da sage ich nur die Mannschaft bemüht sich redlich !!!! Traurig aber wahr.
    Musst die schon auf manche Sachen aufmerksam machen nach Abholung.