Steuerketten der Nockenwellen Tauschen

  • moin moin,


    hat schonmal jemand die Steuerketten gewechselt ?


    Ich möchte diesen Winter die Steuerketten erneuern. Dafür nehme ich offene mit Schloss. Mein Porschemechaniker sagte man schneidet die Alten durch, befestigt die Neuen an den Alten und zieht diese dann durch. Gibts da nen Trick, dass diese über die Zähne der Antriebswelle (an der Kurbelwelle) rutschen ?


    Ist auf etwas besonders zu achten ?

  • na klar, da dreht man einfach an der KW. Und ebenso an der Nockenwelle, denn da ist zwischen Zahnrad und Gehäuse nicht genügen Platz, um die Kette einfach drüberzuziehen. Und dann sollte man noch drauf achten, dass bei dieser Aktion Ventile und Kolben nicht kollidieren. Tja, und wie verbindet man nun das Kettenende mit den durchgetrennten Laschen möglichst sinnvoll mit dem Ende der neuen Kette? Egal, bezüglich der Details wende Dich einfach an Deinen versierten Porscheschrauber. Doch nun das verrate mir doch bitte: Warum sollen die Ketten denn überhaupt gewechselt werden?


    Gruß Gerd

  • Mein Porschemechaniker sagte man schneidet die Alten durch, befestigt die Neuen an den Alten und zieht diese dann durch. Gibts da nen Trick, dass diese über die Zähne der Antriebswelle (an der Kurbelwelle) rutschen ?

    Unabhängig weiterer Details, Durchschneiden sollte man die besser nicht. Sondern fachgerecht durch Entfernung eines Bolzens trennen. Dann befestigt man die neuen mit dem Kettenschloss an den alten Ketten. Wenn man da nicht genau weiß was man tut, würde ich von der Aktion eher abraten.

  • moin moin,


    dankschön für die Infos.
    OK, dass man da aufpassen muss ist mir klar. Damit die Kolben nicht auf die Vent schlagen wird die neue Kette zuerst über die Nockenwelle gelegt, an die Alte angeklipst (mit Kettenschloss) und dann mit der Kurbelwelle die Nockenwelle gleich mitgedreht, solange bis die Neue ganz durch ist. So stimmen nacher auch die Steuerzeiten.
    Theoretisch einfach.
    Der Motor kommt im Winter raus, dann hab ich dafür (und für anderes) schön Platz zum hantieren.


    Warum wechseln :
    Die Dinger sind 30J alt und etwas gelängt. Wenn eine reissen sollte wirds sauteuer. Ne neue Kette ist billig (32€).
    Die Kettenräder tauschen ist sauteuer (Motorhälften trennen). Gelängte Kette nutzt Kettenrad stark ab.
    - also nicht lange hadern, einfach wechseln = keine Probleme für viele Jahre !


    Zwei weitere Dinge die Luftkühlerspezifisch Probleme machen könnten :
    1. Ventilschäfte (speziell Auslass) abgenutzt = zuviel Spiel = Ventiel`schlackert`, kann brechen oder Ventilsitz beschädigen. - sehr teure Rep. - Deshalb werd ich das diesen Winter mal durch die Auslasskanäle checken (dazu Krümmer abschrauben)
    2. Stehbolzen bricht. Deshalb werd ich mit geeichtem Drehmomentschlüssel das Anzugsmoment (33Nm) der Zylinderkopfmuttern überprüfen.


    Ansonsten läuft der Motor super, hat bärig Leistung und ich seh überhauptkeinen Handlungsbedarf für ne Motorrevision. Wäre blöd wenn ne Kleinigkeit versagt, wie zB der Steuerkettenspanner.
    Ach jah, da kommen diesen Winter auch die Rep-Set rein (30€ je) und dann halten die wieder 30J.


    Man sieht : wenig Geld - grosse Wirkung ; und dazu noch die Bestätigung mal wieder etwas (neues) selber hingekriegt zu haben.

  • Für einen der das noch nie gemacht hat-mutig mutig. Bitte die Ketten nicht durchschneiden, sondern am Spanntrum die Bolzen von einem Kettenglied von vorne abschleifen und dann rausnehmen. Neue Kette mit Schloss verbinden und vorsichtig an der KW drehen. Mit einer zweiten Person die NW mitdrehen, das andere Ende der alten Kette unter Spannung halten beim rausziehen und nicht vergessen: ALLE Zündkerzen vorher zu entfernen, die Kettenspanner nur auf der Seite auszubauen, auf der man die Kette wechselt. Die Steuerzeiten in jedem Fall kontrollieren!!!!!!


    1. Ventilschäfte (speziell Auslass) abgenutzt = zuviel Spiel = Ventiel`schlackert`, kann brechen oder Ventilsitz beschädigen. - sehr teure Rep. - Deshalb werd ich das diesen Winter mal durch die Auslasskanäle checken (dazu Krümmer abschrauben)



    Das LuckyGucky kannste dir sparen. Die Ventilführungen sind in jedem Fall oppe und sehen kannste da auch nix.


    2. Stehbolzen bricht. Deshalb werd ich mit geeichtem Drehmomentschlüssel das Anzugsmoment (33Nm) der Zylinderkopfmuttern überprüfen.


    Nenene, das lass mal lieber. Bringt nix, weil das Losbrechmoment sowieso viel zu hoch ist. Warum willste das machen? Welches Baujahr ist er und wieviel hat er gelaufen?? Wenn man schon meint, hier Hand anlegen zu müssen, dann bitte die Zyl.-kopfmuttern nacheinander lösen, mit Kupferpaste einschmieren und dann mit Drehmoment anziehen. Aber bitte eine nach der anderen. Wie gesagt, kannste dir sparen, zumal das Risiko zu hoch ist. Kontrollier besser, ob überhaupt noch alle Stehbolzen vorhanden sind - bei den 3,0 SC Modellen waren fast immer ein oder mehrere Bolzen abgerissen. Die 3,2 l. Carrera's ab 1983 hatten dieses Problem nicht mehr.


    Gruß
    Oliver

    M&M Versteher :saint: Aral Ultimate Tanker

    Wer es nicht probiert, wird nie wissen, ob es nicht geklappt hätte

  • Kann ich mir nicht vorstellen. Das kommt zwar schon mal vor, ist aber nicht zwangsläufig. Als zwangsläufig würde ich eher das Herauswandern der Bolzen aus den alten Gehäusen sehen, hauptsächlich beim 2.7.
    Mir sind z.b. auch SC´s bekannt mit 400 bzw. knapp 500tkm die noch alle Stehbolzen besitzen.

  • Sorry Oli, aber man kanns auch übertreiben.


    In meinen Augen "schadest" Du dem Motor mehr, wie helfen.


    Falls die Ketten wirklich gedehnt sein sollten, sind deine Kettenräder auch schon ausgelutscht. Zudem kann ich mich nicht erinnern, von einer gerissenen Steuerkette gehört zu haben (ohne andere Probleme vorher). Wenn dir da noch was ins Loch fällt, zerlegst Du den Block!


    Die Ventilschäfte kannst Du anschauen solange du möchtest, sehen wirst du bestimmt nichts- zumindest nichts was aufschlussreich betreffend Verschleiss sein sollte. Wenn Du Pech hast, reisst du ein paar Stehbolzen am Krümmer ab und dann gehts sowiso los.


    Was willst du den mit dem Drehmoment testen? Entweder sind sie fest oder halt gebrochen und dann merkt man das auch wenn man dran rüttelt; aber das Gewinde im Magnesium noch unnötig stressen halte ich für b.....t.


    Und ob die modernen Rep-Sets der Spanner von der Quali mit den Originalteilen mithalten könnte, lasse ich mal dahingestellt.


    Wenn Du deinem Auto was verbessern willst für wenig €, schraub den Spannern die Hülsen drauf und gut is...


    Der Spruch "never touch a running system" kommt nicht von ungefähr; es gibt unzählige Autos, die einfach nur kaputt geflickt wurden/werden.


    Nichts für ungut!
    Gruss
    Marco

    restauriere im Moment einen 73er 911er in blutorange :)

  • moin moin,


    war klar, hier hat jeder ne andere Meinung.


    Grundsätzlich ist mir egal wie, wann und wo andere ihre Motoren warten. Ich mach was mir nötig erscheint.
    So ist mir jedenfalls n o c h n i e ! ein Motor kaputtgegangen. Ob Oldtimer, Joungtimer, `normal` PKW oder Motorrad.


    @ Ollisal :
    a) "lucky Gucky" funktioniert, man kann durch den Auslasskanal gegen das geöffnete Vent drücken und so das Spiel ermitteln. d.h. es ist interessant wie "oppe" die Führungen sind - d.h. wann ich neue reinmach, jetzt gleich oder in ein paar Jahren.
    b) letzten Winter hab ich ne Mutter vom Stehbolzen im Ventildeckel liegen sehen. Drei weitere hab ich locker mit dem Schraubendrehergriff aufgedreht. Die Restlichen waren normalfest. Kein Losbrechmoment. Hab dann alle vorschriftsmäsig angezogen. Letzte Saison lief der Motor absolut super - also kein Folgeschäden.
    Leider stimmt der Baumarktsdrehmomentschlüssel nur saumässig, sodass ich davon ausgehen muss, dass alle zu stark angezogen sind. Neuer Drehmomentschlüssel, nachgeeicht, und diesen Winter nochmal Muttern checken.


    Mal logisch überlegt: nach 30J Drehmoment stimmt noch ? unwarscheinlich !
    ggf wären viele Stehbolzen nicht gerissen, wenn man rechtzeitig nachgeschaut hätte !


    Bei meinem Motor zumindest wären einer garnicht- drei fast gar nicht- und die anderen überbeansprucht gewesen. Also nur ne Frage der Zeit...
    ( oder sollen bei einem Zylinder mit zwei lockeren die anderen beiden wirklich lange durchhalten ?? )


    "never change a running system" ist falsch !!
    ach wenn es nur so einfach wäre.
    Ein langes Leben garantiert: rechtzeitig das richtige tun !


    ob es richtig ist mit den Kettenspannern die Ketten zu tauschen weis ich nicht, aber für die paar € mach ich`s einfach.


    @ Marco :
    "Und ob die modernen Rep-Sets der Spanner von der Quali mit den Originalteilen mithalten könnte, lasse ich mal dahingestellt." (Zitat)


    Das isses ja, niemand äussert sich klar.
    Deshalb sag ich : in den Kettenspannern sind Federn die lahm werden, O-Ringe die verhärten und rissig werden, also einfach erneuern!


    Autos werden kaput geflickt durch unsachgemäses rumpfuschen. Wenn ich was mache, dann mit Sachverstand. (Dazu hab ich Maschinenbau studiert).


    Gruss, Oli

  • Übrigens,


    ich will hier niemanden angreifen, niemandem sagen was er zu tun hat, und auch niemals sagen was andere tun ist falsch !!!


    ich versuche hier Tips und Infos zu bekommen, hole mir von verschiedenen sachkundigen Stellen Infos, lese Fachbücher, und dann wenn ich weis wie, dann mach ich !
    Bisher konnte ich auch immer beurteilen womit ich meine Möglichkeiten überfordere. Dann lass ich fachkundig machen !



    Blos eins mach ich nicht : Aufgeben !



    nix für ungut,


    Gruss, Oli