Bauspezialisten hier? Was ist bei Anbau einer Dachterasse zu beachten?

  • Hallo zusammen,


    habe ein Angebot für eine Wohnung, die ich - sofern die Rahmenbedingungen stimmen - ggf. kaufen möchte. Es liegt eine Genehmigung für den nachträglichen Anbau einer Dachterasse vor. Haus stammt aus der Jahrhundertwende. Vermutlich Denkmalschutz.


    Was ist, u.a. auch um eine realistische Kostenindikation für den Bau hinzubekommen, sonst noch zu beachten? Also müssen beispielsweise auch Zustimmungen von Nachbarn, weiteren Eigentümern des Hauses etc. vorliegen? Keine Ahnung was sonst noch. Ich will einfach keine bösen Überraschungen erleben weil ich mich mit sowas null auskenne.


    Vielen Dank im Voraus

    997 Carrera 4S Coupé FL

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    BMW R nineT

    BMW R 1250 GS

  • Hallo Bernie,


    was heißt "Genehmigung liegt vor"?? Von wem??


    In der Regel muss bei einer solchen Veränderung, nach meinem Verständnis, die Eigentümergemeinschaft einstimmig zustimmen, sollte die Dachterrasse nicht gleich zu Beginn in den Bauplänen vorgesehen gewesen sein (was ich unterstelle).


    Gruss, Wolfgang

  • So wie ich es verstanden habe bzw. vermute liegt die Baugenehmigung seitens der zuständigen Behörden vor. Mehr weiß ich aber (noch) nicht.


    Zustimmung aller Eigentümer ist soweit klar. Aber wie sieht es beispielsweise mit Nachbarn (also Nachbarhäuser, gegenüberliegende Häuser etc.) aus?

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  • lauf doch einfach zum zuständigen Bauamt und löchere den zuständigen Sachbearbeiter.


    Dann gehst Du quasi nach nebenan und fragst beim Denkmalschutz nach.


    Ob Nachbarn was melden haben? Keine Ahnung lass Dir die genehmigungsfähigkeit nach BBauG (BundesBauGesetz) versichern, dass schliesst die Genehmigungsfähigkeit nach LBO (LandesBauOrdnung ein), ansonsten fragst Du den Sachbearbeiter (s.o.)


    Der Einbau einer Dachterasse in "historische" Bausubstanz ist grundsätzlich möglich, aber .... die Tücke liegt im Detail. Es kann sehr schnell zu unliebsamen Überraschungen / Kostenexplosioen kommen. Vergleichbar ist das z.B. ein 911, unverbastelteter Originalzustand soll wieder schcik werden. Da kannst Du auch Lotto spielen :thumb:


    BTW. ich bin Architekt, allerdings im Ruhestand und bringe gerade eine Fabrikantenvilla aus den 70-ern wieder, für uns, auf Vordermann. Na ja, man hat ja sonst nix zu tun, ausser vielleicht einen alten Porsche zu sanieren, hilfsweise geht auch eine alte Italienerin. :D


    Grundsätzlich beauftrage eine FACHfirma, keine BAT-Jümmels, lass Dir Nachweise zeigen, dass die Firma versiert ist mit Arbeiten "im Bestand".


    Die Arbeiten sollten nach VOB und DIN, nach den anerkannten Regeln des Handwerks, nach den Dachdeckerrichtlinien und nach den Herstellervorschriften beauftragt werden.


    So nun frisch ans Werk und viel Glück

    Grüsse


    Hartmut


    944-I, Nr. 7.412 aus 1983
    Alfa Romeo Giulia 2.1 aus 1976
    Alfa Romeo 164 super 2.0 TS aus 1996
    MB SLK 200 aus 1997
    Alfa Romeo 156 aus 2003

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  • Hai Bernie


    Deiner Beschreibung nach vermute ich mal, daß eine Terasse auf ein Flachdach eines alten Gebäudes gesetzt werden soll, wo vorher nur Teerbahnen die Abdichtung übernommen haben?


    Wenn das so ist, würde ich mir um potentielle Einsprüche von Nachbarn wenig Gedanken machen. So wie die Ansichten der Richter heute sind, werden ökologische Verbesserungen honoriert und entsprechend gewertet, beurteilt.


    Weiterhin vermute ich mal, daß die Dämmung der obersten Geschoßdecke dann von Dir mit erstellt werden darf, mit Nachweis......ist natürlich Alles machbar. Kann man auch den tiefer liegenden Miteigentümern gut verkaufen: Gegen Zwänge der Energie - Einspar - Bauweisen gibt es keine vernünftigen Einspruchsmöglichkeiten.


    Ansonsten mach mal ein Foto oder eine Skizze, dann kann man mehr sagen....


    Joe

    Grüße
    Joe

    - 928 S4 ( J ) 360 cui / ATG / Bosch red devils, Porkensioner, Liphardt 200er, Bilstein B6, Eibach /dp Fwk a la CS, SharkVent Xtreme

  • Ich kann Dir nur raten, einen Fachmann (Architekten) einzuschalten.


    Es sind sicherlich einige Dinge zu klären. z.B. ist die Genehmigung noch gültig? i.d.R. verfallen Baugenehmigungen nach ca. 4 Jahren (ist Bundesland-abhängig)


    Ist die Dachterrasse auf einem Bestand? sind die Normlasten zu überprüfen? wie stehts mit den Abstandsflächen?


    Dann kann man zudem bautechnisch und -physikalisch bei einer Dachterrasse jede Menge falsch machen.


    Ein Architekt kann Dir dann auch eine Kostenschätzung machen, damit du im Vorfeld weist, was dich der Spass in etwa kostet.


    Also bitte nicht selbst loswurschteln, das geht zu 99% in die Hose und kostet nur Geld und Nerven

  • Es handelt sich um einen ausgebauten Spitzboden. Dummerweise, so wie ich das bisher verstanden habe, wurde dieser erst in diesem Jahr ausgebaut. Mehr Infos habe ich noch nicht. Morgen bin ich schlauer.

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  • Wirklich das Wichtigste ist ein passendes Gefälle und die Positionierung der Abläufe an den richtigen Stellen. Dann klappt es auch mit den Nachbarn.

  • Das wichtigste: alle Infos zusammentragen.


    Du brauchst insgesamt wohl 2 "Genehmigungen".
    1. die der zuständigen Genehmigungsbehörde (Landesbauordnung) - sofern das ganze baugenehmigungspflichtig ist. Deswegen am besten bei der Behörde selbst nachfragen.


    Wenn diese bereits vorliegen sollte, müsste geprüft werden, ob sie noch gültig ist. Und in diesem Zusammenhang sollte auch geprüft werden, ob sie ggf. von Nachbarn angegriffen worden ist (Widerspruch bzw. Klage). Wenn kein "Angriff" erfolgt ist, brauchen die Nachbarn aus baurechtlicher Sicht nicht mehr gesondert gefragt werden.


    2. die der Eigentümergemeinschaft. Hierzu ist schon ausgiebig vorgetragen worden.


    Kostenermittlung durch Architekten o.ä. ist sicherlich sinnvoll. Vielleicht liegt schon eine solche auch vor. Pläne sollten ja wohl auch existieren.