Carrera 4S unsachgemäß von "KFZ-Meisterbetrieb" abgeschleppt

  • Guten Abend,


    nachdem ich morgen einen Termin in meinem PZ zum Reifenwechsel habe, kann man es als Glück im Unglück bezeichnen, dass ich heute Abend beim Nachhausekommen in meiner Garage ein markantes Zischen hörte. Ich hatte ein Loch in meinem linken hinteren Reifen (997 4S VFL).


    Nachdem ich Mitglied in einem Automobilclub bin, dachte ich mir, ich spare mir den Zinnober mit dem Dichtmittel und lasse den Wagen in PZ schleppen (Distanz: 5 Kilometer). Morgen früh müsste er ja ohnehin dort sein. Gesagt - getan.


    Die vom Club mit der Abholung beauftragte Meisterfirma ist mir persönlich bekannt (der Chef fährt auch Porsche), und so wähnte ich mich in besten Händen, bis ich merkte, dass der gedungene Abschlepper merklich nach Alkohol roch. Er hob den Wagen mit dem Heck voran auf seine Abschleppvorrichtung und liess die Vorderachse ohne Untersatz auf der Straße - quasi rückwärts - rollen. Auf meine Frage, ob er wohl gut versichert sei, meinte er: "Keine Sorge!" Ich machte mir allerdings Sorgen, und zwar in erster Linie wegen der geringen Bodenfreiheit, die wegen des erhöhten Hecks für das Vorderteil des Wagens entstand. Er meinte dann, ob es ein Hecktriebler sei (hinten steht groß und deutlich Carrera 4S drauf). Ich verneinte ausdrücklich und mehrmals, und teilte ihm mit, dass ich mich dunkel an eine Passage der BDA erinnern könne, wonach man den Wagen nur auf beiden Achsen abschleppen dürfe.


    Er meinte, bis 40 km/h wäre das auch so möglich, cih solle ihm vertrauen, er sei seit dreißig Jahren in dem Geschäft.


    Nach etwa einem Kilometer Fahrt blieb er plötzlich stehen und meinte, die VA würde blockieren, es sei wohl besser, die Vorderräder auf Rollen zu heben. Das war dann sehr umständlich (auf vollbefahrener Hauptstraße bei Regen). Mein banges Fragen, ob da jetzt was kaputt sein könnte, beantwortete er mit: "Noch nicht!"


    Gott sei dank war im PZ noch mein Verkäufer anwesend, dem ich die Sache kurz schilderte und der sich morgen gleich darum kümmern wird.


    Der Abschleppfirma sollte ich dann noch quittieren, dass der Wagen ordnungsgemäß und ohne Beschädigung abgeschleppt worden sei. Diesen Passus strich ich durch.


    Meine Frage an die Techniker (morgen erfahre ich es ja, aber ich bin doch etwas nervös):


    Kann da was Schlimmes passiert sein?


    Danke für die Aufmerksamkeit!


  • JA!!!


    Du hättest vielleicht besser noch ein Bild gemacht, wie er den 4S abgeschleppt hat, aber hinterher ist man immer schlauer.


    Schonmal sehr gut, das du den Passus mit dem ordnungsgemässen Abschleppen gestrichen hast.
    Im schlimmsten Fall wird dein Bekannter, bzw. seine Versicherung, dir eine neues Vorderachsgetriebe spendieren dürfen.


    Wie kann man einen Allrad so wie von dir beschrieben abschleppen, unfassbar *8)

    - 2009 = verschiedene 944, 968, 928, G-Modell, 996

    2009 - 2016 = 996 GT3 MK1 speedgelb, 996 GT3 MK2 mattschwarz RS-Umbau, 996 GT3 MK2 indisch-rot RS/Cup Umbau

    2018 - 2019 = 718 Cayman S lavaorange

    2020 = 997.1 GT3 Clubsport carrara-weiss

    2021 = 718 Cayman GT4 CS racinggelb

    2022 = 718 Cayman GT4 CS PDK --> foliert in Satin Metalic Lively Green

  • sehe ich auch so. Wie kann man nur. Halte uns auf den Laufenden und viel Erfolg morgen. Vielleicht hast Du noch mal Glück gehabt. Den Passus durchstreichen war genau richtig.

  • Und der Typ meinte noch, er wäre seit 30 Jahren Autoabschlepper...


    Die Frage ist halt: Würde das PZ einen entstandenen Getriebeschaden sicher erkennen? Wir sind ja nur ca. 1000 Meter (sehr langsam) gefahren, bis er gemerkt hat, dass da was nicht stimmt. Meine Befürchtung wäre, dass dadurch eine nicht detektierbare Beschädigung entstanden wäre, die man quasi übersieht und die dann später einmal massiv durchbricht (so dass ich dann keinen unmittelbaren Zusammenhang mehr zum Abschleppvorgang herstellen könnte).

  • Wenn einer so nach Alkohol riecht, hätte ich ihn gleich wieder weggeschickt - ohne Porsche!


    Das ist ein heikles Thema, ich bin da schon mal ziemlich in ein Fettnäpfchen getreten. Er kaute eifrig Kaugummi mit Pfefferminzgeschmack, und von der Artikulation her war ihm nichts anzumerken. Man kann jemanden nicht auf Verdacht einer Sache beschuldigen, die man nicht sicher beurteilen kann.

  • Wenn einer so nach Alkohol riecht, hätte ich ihn gleich wieder weggeschickt - ohne Porsche!


    Ich kann das nicht nachvollziehen wie man sowas zulassen kann! Und dann noch den Allradler primitivs abschleppen! Unglaublich! Würde mich nicht wundern wenn noch ein Gang eingelegt war.

  • Gang war keiner drin, wobei er ausdrücklich meinte, das sei egal! Als ich ihm dann nochmals sagte, dass der Wagen ein Allradfahrzeug sei, meinte er, dann wäre es "sogar besser, denn Gang draußenzulassen"...


    Ich selbst hatte gestern eine unruhige Nacht (Rufbereitschaft meiner Frau, das Telefon klingelte unentwegt) und heute einen stressigen Tag, da hat mir der kaputte Reifen gerade noch gefehlt. Irgendwie war ich der Meinung: Hier kommt ein "deutscher Meister", lass den mal machen....

  • Um noch mal auf das Thema zurückzukommen:


    Ist ein solcher Getriebeschaden, wenn er den vorhanden sein sollte, evident? Ich meine, kann mir im günstigsten Fall der Meister vom PZ sagen: "Glück gehabt, es ist nx passiert!" und dabei evtl. latent vorhandene Beschädigungen, die von der Aktion herrühren, übersehen?


    Hätte ich jetzt einen Getriebeschaden, so wäre der Fall klar und die Abschleppfirma eindeutig schadenersatzpflichtig.


    Was aber, wenn ein solcher Schaden, der dadurch entstanden ist, erst in einem halben Jahr zum Vorschein kommen sollte? Dann könnte es mit der Argumentation schwer werden.


    Oder würde dann evtl. die Approved greifen?

  • Um es kurz zu machen. Keine Approved, warum auch. Die Frage haettest du dir selber beantworten können.


    Zum Getriebe, da bin ich mir ziemlich sicher das die Visko Kupplung schoen gekocht hat. Man kann diese zwar prüfen auf einem Bremsenpruefstand, aber das heisst nicht das es fuer ewig ist.