Definition "Scheckheft"

  • Hallo Gemeinde,
    bei meinem 997.2S Cabrio steht jetzt mit 36 TKM die große Wartung (EZ 10.2008) an. Bisher sind alle Wartungen im PZ gemacht worden und ggfs. im Serviceheft dokumentiert. Natürlich möchte ich das Prädikat "Scheckheft gepflegt" als Wiederverkaufsargument auf keinen Fall verlieren. Muss ich dazu zwingend zum PZ oder reicht auch der Stempel einer freien Werkstatt (Authorisierung?) Ist der Begriff rechtlich geschützt/definiert und wie wird er allg. verstanden?
    Danke und Grüsse,
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    nach meinem Verständnis gibt das Wartungsheft die Wartungsintervalle vor, aber nicht, dass man die fällige Wartung im PZ durchführen muss. Sogesehen tut's auch eine freie Werkstatt.


    Ob ein potentieller Käufer dann am Ende abspringt oder ihm der Wagen dann weniger wert ist, ist ein anderes Thema.


    Gruss, Wolfgang


    Edit: das Thema eventuelle Garantieverlängerung ist natürlich auch interessant

  • Hallo Thomas,


    ich kann Wolfgang da nur zustimmen - scheckheft- (oder auch checkheft-)gepflegt sagt eigentlich nur aus, dass die vom Hersteller vorgegebenen Intervalle bzgl. des Services eingehalten wurden. Hierbei ist nicht zwingend vorgeschrieben diese Services beim Hersteller bzw. der autorisierten Fachwerkstatt durchführen zu lassen (deshalb werben ja z. B. auch ATU und Co mit "Inspektionen laut Herstellervorgabe (mit Garantieerhalt bzw. Mobilitätsgarantie").


    Soweit die Theorie. In der Praxis ist es doch aber so, dass viele potentiell Käufer (inkl. mir) darauf achten, dass die Services in der Tat beim Hersteller bzw. der autorisierten Fachwerkstatt (PZ) durchgeführt wurden. Gründe hierfür gibt es verschiedene:


    - Kulanz...Sollte einmal etwas mit dem Wagen sein, zeigen sich "Premiumhersteller" normalerweise kulant, allerdings nur, wenn der Service auch nachweislich bei ihnen durchgeführt wurde.


    - Garantie/Approved....setzt normalerweise auch voraus, dass die Services beim PZ durchgeführt wurden...bei relativ jungen Fahrzeugen, vor allem nach der Herstellergarantie, für viele sehr wichtig (war bei meinem Porschekauf auch ein Kriterium), für andere nicht (hier scheiden sich die Geister)...


    - Wiederverkauf...aus den o. g. Gründen kann es hier beim Verkauf durchaus zu abstrichen kommen, sollte das Scheckheft zwar gepflegt sein, aber nicht beim Hersteller gemacht sein...



    Gruß Ingo

  • Bei Garantie/Kulanz und dergleichen macht das bei jüngeren Autos durchaus Sinn. Aber auch nur weils sonst schwieriger wird bei der Abwicklung.


    Ich fahre jedoch nur zur "freien Werkstatt" Jedoch fahre ich auch nur zu einer rein auf Porsche spezialisierten Werkstatt.


    Persönlich achte ich auch beim Kauf darauf dass dies in einer freien Porsche Werkstatt oder PZ gemacht wurde. Bei ATU und Co hab ich da immer ein schlechtes Gefühl. Soll aber nicht heissen das die es nicht können.


    Jedoch hat mir meine persönlich Erfahrung gezeigt, dass eine "freie PORSCHE Werkstatt" teils wesentlich professioneller ist und auch mehr auf den Kunden eingeht. Damit möchte ich nicht sagen das es nicht auch PZ´s gibt die das tun. Aber bei mir wars hald so. Und meiner Werkstatt vertraue ich das Auto blind an. ;)

  • Wenn man die Fälle Kulanz und Approved mal außen vor läßt, ist es m.M.n. wichtiger, die Rechnungen aufzubewahren, als den Stempel zu haben. Auf der Rechnung steht, was wirklich gemacht wurde. Und das zählt.


    Rainer

    GEHT NICHT GIBT'S NICHT - GEHT SCHWER GIBT'S

  • Übrigens: mein freundliches PZ veranschlagt 1.450 € für die große Wartung, die freie, aber Porsche spezialisierte Werkstatt dagegen "nur" 850. entspricht das in etwa euren Erfahrungen?

  • Das kann hinkommen, überlege mal ob das nicht Sinn macht das Geld zu sparen.
    Es ist halt mit dem Wiederverkauf so eine Sache, wer seine Wagen länger fährt spart mit einer guten Alternative zum PZ auf die Dauer ordentlich Geld. Beim Wiederverkauf holt man in der Regel die Preisdifferenz die bei Wartung oder Defekten im PZ gelassen wird nicht mehr rein. Dann zählst Du noch die ersparten Approved kosten dazu und und so kannst Du Dir alle 5-6 Jahre einen Motorschaden leisten und selber bezahlen.

  • Die Kosten lassen nicht auf die durchgeführten Arbeiten im Rahmen der Inspektion schliessen, nur auf die ungefähre Höhe des Stundensatzes.


    Die Definition von "Scheckheftgepflegt" haben wir ja nun ans ich durch. Die ganze Panik wegen Approved und Garantieverlängerung und "schlagmichtot" ist derart müssig. Man muss nur einmal die panische Angst vor dem allgegenwärtigen "Motorschaden" ablegen und dann das spitze Bleistift zücken und rechnen.


    Ein Auto kommt aus der gesetzlichen Garantiezeit raus, PAG bietet da für einen gewissen Obolus eine Verlängerung der "sicheren" Zeit, aber zu deren Bedingungen. Man muss die Inspektionen in den vorgegebenen Zeiten und zu hohen Kosten im PZ machen lassen, selbst wenn die Fahrleistung das nicht erfordern würde, was zu weiteren Mehrkosten führt. Aber die Bedingungen hier sind ja bekannt, viele hecheln ja der Verlängerung sklavisch nach.


    Gegenrechnung: keine Verlängerung und Inspektionen bei einer bekannten freien Porschewerkstatt. Man spart sich den Obolus und die Differenz zu den deutlich höheren Inspektionskosten im PZ. Den Austauschmotor hat man in kürzester Zeit eingespart, und der ist in den absoluten Ausnahmefällen überhaupt nötig.
    Auch das ewig angeführte Problem beim Wiederverkauf durch die "falschen" Stempel im Serviceheft. Das ist eine billige Tour den Preis drücken zu wollen, oder kauft man sich PZ-Stempel-Sammelbücher oder ein Auto? Das Auto sollte für sich sprechen, dann spielen Stempelbildchen keine Rolle, und selbst wenn da dann doch etwas abgerundet wird, so what, man hat durch den Verzicht auf die Garantieverlängerungskosten schon so viel eingespart....


    Noch ein Wort zur Garantieverlängerung: Man sollte sich den Geltungsbereich, die Bedingungen und die versicherten Bauteile, bzw. die ausgeschlossenen Bauteile einfach mal ansehen, genau ansehen und dann für sich mal überlegen, ob sich das Ganze nur im Ansatz lohnt. ?:-)


    Greetz

    Nach 320'000 Spiegeleiern kann die Kantine nicht so schlecht gewesen sein!
    Harm Lagaay


    PS: Ich heisse nicht Greetz k:thinking:

  • Übrigens: mein freundliches PZ veranschlagt 1.450 € für die große Wartung, die freie, aber Porsche spezialisierte Werkstatt dagegen "nur" 850. entspricht das in etwa euren Erfahrungen?


    Und deren Rechnung hätte für mich genau die gleiche Wertigkeit, wie der Stempel des PZ.


    Rainer

    GEHT NICHT GIBT'S NICHT - GEHT SCHWER GIBT'S

  • Grundsätzlich ist zum Thema ja schon alles gesagt/geschrieben worden , aber ich möchte meinen "Senf" auch noch dazugeben.
    Da gut 80% der Neufahrzeuge geleast und damit unter den fiskalischen Begriff "Geschäftsfahrzeuge" fallen, stellt sich hier aus monetären Gründen nicht die Frage Inspektion bei Porsche ja/nein. Auch die Nutzungsdauer, die durchschnittlich 3 Jahre beträgt läßt erkennen, dass diese Nutzer im/für das 3. Jahr keine Approved Garantieverlängerung nehmen. Warum? Hier besteht nicht bei einem evtl. (Risiko sehr klein) eintretenden kapitalen Schaden und dessen Beseitigung eine unerwartet große Lücke im Haushaltsbudget.
    Anders sieht es bei einem GW Käufer aus. Hier wird zu über 90% bar gezahlt bzw. finanziert. Für den dann besseren GW Verkauf (gutes Marteting seitens Porsche) an einen zweiten Besitzer, ist eine Garantie dann schon ein beruhigendes Pflaster. Und das weis Porsche natürlich und nutzt dies auch aus, indem die Approved in der Regel dann bereits beim Kauf includiert ist.
    Und da kommen dann eben die Bedingungen von Porsche zum tragen (Inspektion bei Porsche).
    Mit anderen Worten, für einige ist es wichtig und den anderen ist es eigentlich egal. Nun muß und das macht ja auch jeder, sich sein Feld suchen wo er reinpasst und sich wohl fühlt :pop: .
    Gruß KImmi :wink:

    Nicht der Fahrer treibt die Maschine - die Maschine treibt ihn :drive: ........