solex 40pii-4 synchronisieren

  • Hallo liebe Porsche Kenner.........
    ich möchte meine Solex 40 pii-4 Vergaser synchronisieren....(super 90) macht ihr das selber ? Gibt es einen Anschlusspunkt wo ich die Uhren anschließen kann ? Habe gelesen, dass man am besten unter den Klappen den Anschluss legen sollte, dann könnte ich doch Gewinde in die Flansche setzen und dort Messen ?? Oder Deckel auf die Vergaser mit Anschluss ?


    Hat jemand Erfahrungen damit ? Oder gibt es detailierte Anleitungen dazu ? Viele Stunde im Netz haben mich da nicht weiter gebracht.


    Besten Dank für hilfreiche Antworten, Martin.

  • Hallo!


    ich mache das immer selber, aber noch nie mit Uhren. Ich benutze immer den guten alten Syncrontester mit Schauglas. Also zunächst Vergaser einstellen (es sei denn, sie laufen perfekt). Dann Luftfilter runter und Gasgestänge von den Vergasern lösen. Jetzt den Syncrontester auflegen (z.B. Vergaserseite rechts erster Zylinder) und Syncrontester so einstellen, dass der Zylinder im Schauglas irgendwo in der Mitte pendelt, ohne das die Drehzahl abfällt. Jetzt die Drehzahl an dem Vergaser auf das gewünscht Niveau drehen (irgendwas bei 900 U/min). Ggf. den Syncrontester noch mal nachdrehen, bis der Zylinder in der Mitte pendelt. Den zweiten Zylinder dieses Vergasers testen (ohne geteilte Drosselklappenwelle kann man da allerdings wenig verstellen, sollte schon beim Zusammenbau der Vergaser geprüft sein). Dann den linken Vergaser ohne Verstellung des Syncrontesters genauso einregulieren. Meistens muß man dieses Spiel (Wechsel von links nach rechts) ein paar Mal wiederholen, weil der eine Vergaser den anderen nachzieht. Solange die Leerlaufschrauben regulieren, bis beide Vergaserseiten mit dem gleichen Schauglasstand laufen.


    Dann Gasgestänge wieder aufsetzen und darauf achten, dass sich keine Leerlaufänderung ergibt.


    Diese Art der Sycrionisation dauert vielleicht ein wenig länger, man muß aber keine Änderungen an den Vergasern vornehmen.


    Gruß Ingo

  • hallo Martin,
    was ingo beschreibt ist eine Vergaser Grundeinstellung. Damit der motor in allen Drehzahlbereichen und Lebenslagen richtig durchzieht und seine volle Leistung entfaltet, müssen die Vergaser synchronisiert sein.
    Neben einer gleichmäßigen Abstimmung im Leerlauf ist besonders der Abgleich der Vergaser zueinander wichtig. Ist ein Vergaser im Teillastbereich "weiter offen" als der andere, muß der eine Zylinder den anderen "mitschleppen" - das kostet Leistung und Sprit. Außerdem beschleunigt der Motor träge
    Eine saubere Einstellung ist nur mit Unterdruckuhren hinzubekommen, mit Manometer. Sie zeigen den Unterdruck im Ansaugtrakt, der direkt mit Drehzahl und Drosselklappenstellung zusammenhängt. Das Gasgestänge muss 100%synchron zu beiden Vergaser seiten eingestellt werden. Eine wirklich einwandfrei eingestellte Zündung ist wichtigste Voraussetzung für eine Synchronisation.
    Hier kannst du meien typ 1 motor sehen der eingestellt und auch synchronisiert wird, so schaut es aus:

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    Schöne Grüsse aus Lyon,
    John

  • Hallo nochmal!
    Das, was John schreibt ist natürlich richtig. Ich bin bin aber davon ausgegangen, dass nicht diese grundsätzliche Einstellung (am besten im Zuge der Vergaserüberholung) gemeint ist, sondern das alle Jubeljahre notwendige Synchronisieren des Leerlaufs. Diese Arbeit kann man gut selbst erledigen.
    Den Rest würde ich einem Vergaser-Spezi überlassen.
    Gruß Ingo

  • Hallo John, da du ja einen ganz anderen Motor eingebaut hast (es handelt sich doch um ein Replica?), sind die Einstellungen sicher viel einfacher zu machen.
    Der Solex 40 PII ist schon etwas eigenwillig einzustellen. Auch wenn er komplett neu aufgebaut bzw. revidiert wurde, läuft er nie so ganz sauber, wie man es gerne hätte. In meinem 356 B 90 PS stecken sie ja auch drin und ich habe lange lange gebraucht, bis sie einigermaßen synchron und sauber liefen.
    Sobald sie nur ein wenig Fremdluft ziehen, ist die Einstellung schon schwierig.
    Ich habe bislang noch keinen originalen 356er gehört !, der rund und sauber lief. Entweder patschen sie zwischendurch oder sie laufen unrund.
    Die Einstellung mit einem Synchrontester sind natürlich exakt, müssen aber nicht optimal sein.
    Sobald die Klappen etwas geöffnet werden und das nicht 100% synchron, ist die vorherige Einstellung nachzustellen.
    So wie John es sagt, stimmt es schon, entscheidend ist die exakte Zusammenarbeit der Vergaser in allen Stellungen, das bedeutet, es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass das Gestänge kein Spiel hat und die Vergaser exakt gleich öffnet.
    Mancher Spezi macht das besser nach Gehör, als mit einem Tester.
    :wink:

    .....997/2 Turbo S Cabrio


    Gruß
    Wolfgang



    Ich weise darauf hin, dass ich nach bestem Wissen und Gewissen meine Weisheiten selbst gewusst habe.

    Eventuelle Ähnlichkeiten mit anderen Weisheiten sind wissentlich unbewusst.




  • Hallo Wolfgang!
    da sind wir einer Meinung. Das von mir beschriebene Synchronisieren setzt da an, wo alle grundlegenden Fehlerquellen beseitigt sind.
    Ich habe meine 40er Solex bei Vergaser Bob komplett überholen lassen. Der prüft die perfekte Gleichstellung der neuen Drosselklappen und stellt diese (ich meine auf einer Fließbank) ein.
    Dann habe ich das Gasgestänge am Gebläsekasten kugelgelagert und die Betätigungsstangen mit spielfreien Köpfen versehen.
    Im Anschluss das Gemisch von einem alten Vergaserspezi nach Gehör einstellen lassen.
    Dann und erst dann setzt das von mir gemeinte gelegentliche Synchronisieren wie im Werkstatthandbuch ein. Bei meinen Vergasern patscht und ruckelt seitdem nichts mehr, allerdings muss alle paar Jahre mal das Gemisch überprüft und eben der Leerlauf synchronisiert werden.
    Gruß Ingo

  • Hallo !


    Also, ich denke, so wie John das beschreibt ist das mit Neuteilen sicherlich so einzustellen und grundsätzlich auch richtig, aber mit alten Vergasern sieht das meiner Meinung nach schon etwas anders aus. Insbesondere dann, wenn man noch die Vergaser mit einteiliger Drosselklappenwelle hat. Natürlich ist gerade hierbei eine intakte Wellenlagerung am wichtigsten, damit hier keine falsche Nebenluft gezogen und die Einstellungen ständig verändert werden.


    Ich habe momentan, da die Solex neu gelagert werden, Webervergaser mit einteiliger Drosselklappenwelle verbaut. Diese habe ich ultraschallgereinigt und mit neuen Einstellschrauben/-nadeln versehen. Zum Synchronisieren habe ich mir folgenden Tester zugelegt, der die Werte wesentlich besser und ruhiger anzeigt, als die Tester mit Schauglas. Zudem ist dieser Vollgasfest !
    Ich kann diesen nur wärmstens empfehlen !


    http://www.ebay.de/itm/Synchro…teile&hash=item3a7a42a652


    Momentan habe ich einen 75PS-356-Motor eingebaut und einen Verbrauch von 8-8,5l/100km. Der Motor läuft kurz nach dem Start schon relativ rund und geht nicht aus. Beim Beschleunigen gibt es kein "Loch", der Motor wird auch bei zügiger Fahrweise nicht zu heiß und trotzdem patscht er ab und zu mal im Schubbetrieb, was ich absolut nicht für unnormal halte.
    Und das alles mehr oder weniger nach Gefühl eingestellt ! .....und zwischendurch immer wieder probegefahren.


    Viel Spaß beim Einstellen !


    Gruß
    Michael

    - 914/6 1972 -grün-metallic-
    - 912 1965 -rot-
    - 944 Turbo Cabrio 1991 -zylamrot-metallic-VERKAUFT! *8)
    - Schwertzugvogel 1972 -schwarz-blau-
    - Fender Stratocaster 1979 -weiß-schwarz-

  • Hey, das ist ja schon eine menge Text.........


    sicher ist der Prüfstand mit all seinen Möglichkeiten der sicherste Weg.......ich schraube aber (bisher Franzosen) lieber selber und auch wenns sehr lange dauert, wenn der Motor dann fast perfekt läuft fühlt sich das besonders gut an.
    Hier beim Super 90 habe ich alles getan was man so macht.....incl. komplett neuem Gestänge. (aber keine profi revision) - (durchgehende Klappenwelle-wenns nicht passt muss ich wol biegen)


    Noch eine Zwischenfrage: die Drosselklappen sind im Leerlauf doch ein klein bischen schon geöffnet ??
    1/2mm oder sind die exakt auf 0 geschlossen ?? ich frage weil gegen das Licht zu sehen ist , daß die Klappen nicht 1000% schließen (flansch krumm und dann oval etc.) Ich würde das aber vernachlässigen.


    Und dann nochmal zum Kern meiner Frage.....wenn ich denn Uhren verwenden möchte, wo kann ich die anschließen ????? Ich denke wenn ich alle 4 Zylinder auf einmal kontrollieren kann ist das Procedere am einfachsten ?


    Und nochmal zum Verständnis: Wenn Alles mechanisch perfekt ist, dann ist doch Leerlauf synchronisieren und andere Lastbereiche synchronisiern das gleiche oder ?


    Bis dahin, Martin.

  • Hallo Martin,


    >> Noch eine Zwischenfrage: die Drosselklappen sind im Leerlauf doch ein klein bischen schon
    >> geöffnet ??1/2mm oder sind die exakt auf 0 geschlossen ?? ich frage weil gegen das
    >> Licht zu sehen ist , daß die Klappen nicht 1000% schließen (flansch krumm und dann
    >> oval etc.) Ich würde das aber vernachlässigen


    Zu auf Anschlag (am besten mit einem dünnen papier zwischen LL schraube und vergaser damit hast du den Anschlag auf 100%) und dann eine 1/2 Umdrehung rein. Die Vergaser werden normalerweise im warmen Zustand auf 800-900 eingestellt, fallen dann kalt auf 600. Wenn du zu viel spiel/licht hast kann es daran liegen dass die vergaser oval sind, dann kommst du ggf nicht auf 400 Umdrehungen synchron (z.B einer will trotz LL ganz raus nicht unter 600). Vergiss die Uhren ein schauglas oder ein tester reicht.


    >> Und nochmal zum Verständnis: Wenn Alles mechanisch perfekt ist, dann ist doch Leerlauf
    >> synchronisieren und andere Lastbereiche synchronisiern das gleiche oder ?


    Ja eigentlich schon, aber im LL fallen Unterschiede mehr auf. Synchronisier bei LL 800 über Schrauben und nimm 3000 Umdrehungen über das Gestänge. Die Einstellung des LL gemisch ist genau so wichtig wie die synchronisation an sich.


    Gruss marc



    eine super Anleitung gibts in der 356 registry:
    http://www.porsche356registry.…40pii-4-carburetors-.html


    oder ex Käferschmiede zur grundsätzlichen
    vorgehensweise: http://www.xn--rhinos-kferschmiede-nwb.com/


    Einstellung einer Doppelvergaseranlage
    ================


    Synchronlauf:
    ================
    Nun schauen wir mittels Flowmeter oder Synchrontester, ob beide Vergaser einigermaßen synchron
    laufen. Wenn das der Fall ist, können wir mit den CO-Schrauben weitermachen. Wenn nicht drehen
    wir die Leerlaufschraube eines Vergasers so, dass beide Vergaser synchron sind.


    CO-Schrauben (Gemisch):
    ================


    Diese drehen wir nun rein bis die Drehzahl sinkt oder steigt. Wenn die Drehzahl wieder steigt
    muss man alle vier Schrauben genauso einstellen. Jetzt läuft der Motor wieder in erhöhter
    Drehzahl die wir mittels Zurückdrehen der Leerlaufschrauben absenken bis wieder 1000 min-1
    erreicht sind.


    Ist das der Fall drehen wir die CO-Schrauben wieder langsam rein bis die Drehzahl abfällt.
    Danach drehen wir sie um eine viertel Umdrehung zurück, das ist dann der richtige Punkt.


    Jetzt eventuell den Leerlauf sauber einstellen auf 890 bis 950 min-1. Fertig ist die Einstellung.



    Kontrolle:
    ================


    Zur Überprüfung setzen wir den Synchrontester nochmals auf und schauen uns an, ob noch alles
    stimmt. Wenn nicht dann nochmal von vorne anfangen.


    Sollte ein starker Unterschied sein, könnten es die Bypassschrauben (Dellorto) oder Welle verbogen
    (Solex) sein, die müssten dann nachjustiert werden.


    Sympthome:
    ================


    Ihr habt alles richtig gemacht und trotzdem gibts Problem im Übergang, beim Beschleunigen oder bei Volllast ?


    Leerlaufdrehzahl


    Wenn nach dem Vollgasgeben oder normalem Gaswegnehmen der Motor nur langsam in die Leerlaufdrehzahl kommt,
    ist der Motor zu mager. Das kann auf Undichtigkeiten im Ansaugtrakt zurück zu führen sein. Die Bedüsung
    ist falsch gewählt. Um Undichtigkeiten zu lokalisieren kann man den Bereich Ansaugrohr, Zylinderkopf und
    Vergaserflansch mit Bremsenreiniger absprühen. (Vorsicht nur bei kaltem Motor machen) wenn sich die Drehzahl ändert hat man den Übeltäter gefunden.


    Gasgestänge


    Es gibt eine Reihe von Gasgestängen, einige von ihnen sind im Winkel nicht korrekt und steuern die
    Vergaser-Drosselklappen nicht synchron an, sprich ein Vergaser wird weiter geöffnet als der andere.
    In Folge dessen laufen die Motoren dann im Drehzahlbereich unsynchron. Zum Testen reicht es bei
    stehendem Motor das Gasgestänge voll aufzudrehen. Wenn die Vergaser dann eine ungleiche Drosselklappenstellung
    haben, dann stimmt das Gasgestänge nicht. Entweder neu justieren und probieren ob man es
    synchron bekommt oder ein hochqualitatives Gasgestänge anschaffen.

  • Nach dem synchronisieren bei Leerlaufdrehzahl mit ausgehängten Gestänge muss bei ca 1500 U/min abermals synchronisiert werden. Der Synchrotester von Motometer mit dem Glasröhrchen, wie von Ingo verwendet, eignet sich gut dazu. Die Stauscheibe am Motometer darf nur so weit zugedreht werden,das das Kügelchen im unteren Bereich des Röhrchens ist. Dreht man weiter zu, fällt die Drehzahl ab. Nach der Montage des Gasgestänges das Gaspedal so festlegen, das der Motor ca. 1500 U/min dreht. Nun messen und das Gestänge in der Länge anpassen, bis gleiche Durchflusswerte erreicht sind. Durch diese Vorgehensweise ist es unwichtig, ob das Gestänge in den Kugelköpfen Spiel hat.