Krise erreicht deutsche Autobauer

  • Das zeigt eigentlich nur, dass der Vertriebsvorstand von Opel völlig hilflos ist und nun krampfhaft versucht, die Neuzulassungszahlen nach oben zu peitschen.


    Der Markt der jungen Gebrauchten wird mit dieser Aktion derart geflutet, dass das Preisniveau in diesem Segment noch weiter nachgeben wird. Na bravo.


    Gruss, Wolfgang

  • Es betrifft nicht nur Opel.


    "Volkswagen lässt den neuen Golf schon jetzt verramschen:"


    http://www.welt.de/motor/artic…on-jetzt-verramschen.html


    Zitat

    "Mit dem Golf VII wollen wir diese Erfolgsgeschichte fortsetzen", kündigte Konzernchef Martin Winterkorn bei der Präsentation in Berlin selbstbewusst an.


    Doch dafür muss die neueste Generation offenbar auch verramscht werden, noch ehe sie auf dem Markt kommt. Sechs Wochen vor seiner offiziellen Markteinführung wird der Golf VII bereits zu Kampfpreisen im Angebot. Rund 20 Prozent Rabatt sind möglich, Führerscheinneulingen werden sogar knapp 25 Prozent gewährt.

  • Die Problematik einer größeren Absatzflaute wird sich nicht nur auf die Hersteller beschränken.
    Bei der letzten „Krise“ 2009 kam bereits einer der größten VW-Händler Deutschlands wegen nicht absetzbarer Leasingrückläufer ins straucheln.


    @wikipedia
    Im Jahr 2009 übernahm die Volkswagen AG, 100% der Anteile an der MAHAG Gruppe und rettete diese vor einer möglichen Insolvenz. MAHAG gehört zu den größten Autohandelsunternehmen in Deutschland und vertreibt alle PKW Marken des Volkswagen Konzerns


    http://de.wikipedia.org/wiki/Volkswagen_AG

  • Mir ist eine Geschichte bekannt, wo ein unabhängiger Autoverkäufer deutsche Kleinwagen in Osteuropa gekauft hat und sie einem Vertragshändler vertickt hat. D.h. billiger als er sie vom OEM hätte haben können. Und alle haben profitiert: Vertragshändler, Uanhängiger, Transportunternehmen, Verkäufer in Osteuropa und ganz bestimmt auch der Autobauer.
    So vier Marge steckt da drin.


    Gruß


    Andreas

    944 S2, 1989
    Am Anfang schuf Gott die Mittellinie.

  • Die deutschen Autobauer werden es im letzten Quartal '12 und auch 2013 schwerer haben. Fragt sich nur wie stark die einzelnen Hersteller Einbußen hinnehmen müssen 8:-) . Einfach wird es jedenfalls nicht ~:-| .


    Focus Money meldet zu diesem Thema und in Sachen Porsche (Auszug):


    Porsche rechnet angesichts von Euro-Krise und weltweit wachsenden Konjunktursorgen mit mehr Gegenwind im kommenden Jahr.
    Zwar werde die Sportwagenschmiede auch 2013 weltweit mehr Autos als in diesem Jahr verkaufen, der Zuwachs könnte aber zwischen 5 und 10 Prozent geringer ausfallen, als bisher geplant, sagte Porsche-Chef Matthias Müller am Mittwochabend im Club Wirtschaftspresse München. Er rechne damit, dass der Automarkt weltweit nachgeben werde. Auch die Premiumhersteller könnten sich diesem Trend nicht entziehen.
    Doch für den Hersteller sind hohe Verkaufszahlen kein Selbstzweck. „Wir wollen exklusiv und begehrlich bleiben“, sagte Müller. Und zu hohe Verkaufszahlen könnten diese Exklusivität gefährden. Rechtzeitig zu erkennen, wann diese Gefahr akut werde, sei ein schwieriges Geschäft. „Ich lasse mich mal zu einer Zahl hinreißen. Bei 500 000, da wird es interessant“, sagte Müller. Auch deswegen seien Pläne für ein kleines Einstiegsmodell wieder in der Schublade verschwunden. „Und da werden sie auch erstmal bleiben“, bekräftigte der Manager.

    http://www.focus.de/finanzen/n…ter-markt_aid_823443.html


    Lb. Grüße, Inka

  • Heute wird gemeldet, dass Daimler (wie auch Porsche) seine Produktion im kommenden Jahr anscheinend drosseln will.


    Dzu ein interessanter Artikel in der SZ über die veränderte Rolle und Bedeutung des Autos in der digitalisierten Lifestyle-Welt:


    http://www.sueddeutsche.de/aut…en-statt-kaufen-1.1478205


    Zitat

    Monatelang hatten die Strategen in den Autokonzernen geglaubt, dass dieses Lifestyle-Dogma funktioniert. Dass es genügt, in regelmäßigen Abständen immer wieder schöne, neue Autos mit den neuesten Technologien an Bord auf den Markt zu bringen; trotz aufziehender Krise. "Die Menschen wollen sich ihre Träume erfüllen und sich etwas leisten", sagte ein führender deutscher Automanager neulich auf die Frage, warum er trotz Euro-Krise so optimistisch ist. Ein Trugschluss. Denn in Zeiten wirtschaftlicher Krisen und Unsicherheiten bleibt es bei vielen Menschen beim Träumen. Entweder, weil sie sich längst nichts mehr leisten können - oder weil sie Angst haben, dass sie sich bald schon nichts mehr leisten können.


    Lange hatte man sich um diese Erkenntnis herumgedrückt: Dass es viele Menschen beim Träumen vom schönen Auto belassen könnten. Nicht nur der Fiat-Käufer, sondern auch der Daimler-Kunde. Nicht nur die Spanier, auch die Deutschen. Und selbst die Chinesen, die den jüngsten Aufschwung der deutschen Oberklasse-Hersteller fast im Alleingang gestemmt haben, träumen immer öfter und kaufen dafür immer seltener. Denn auch der Exportweltmeister spürt nun die Krise, auch weil Europäer weniger kaufen. Manager der Premiumbauer aus Stuttgart, München und Ingolstadt, die China lange als Rettungsanker sahen, müssen nun erkennen: Am Ende hängt doch alles mit allem zusammen.