Fehlauslösung Airbag

  • Hallo Leute,
    kennt jemand das Gefühl, wenn bei Tempo 100 auf der linken Fahrspur der Autobahn zwei Airbags auf der Beifahrerseite aufgehen? Falls ja, wie bzw. von wem wurde der Fehler diagnostiziert?


    Mein Auto (955 turbo, Bj. 2005) blieb jedenfalls stumpf stehen und lies sich auch nicht mehr starten. Zwei Polizisten schoben mich auf den Pannenstreifen und staunten nicht schlecht, als sie trotz intensiver Suche keine Stelle an dem Auto fanden, die auf "Feindberührung" hinwies. Per ADAC beim PZ angekommen sagte man mir, das das gar nicht möglich sei, offene Airbags ohne Schlag/Stoß/sonstige Beschädigung. Erst als die Jungs über 1 Stunde gesucht hatten gaben sie resigniert zu, dass es wohl doch gehe.


    Sogleich war aber auch der Verantwortliche ausgemacht: meine Gasanlage! Erst als ich den Schaltplan besorgt hatte und im PZ festgestellt wurde, dass der Umrüster sich genau an die Vorgaben zum Anschluß der Gasanlage gerichtet hat, kamen Zweifel an dem Urteil auf.


    Offen sind jedenfalls der Airbag aus dem Dachhimmel und der seitlich aus der Sitzlehne, NICHT der aus dem Armaturenbrett. Aber das Leder des Sitzes ist hin...


    Also, zurück zum Thema, hat jemand von Euch das auch schon mal erlebt? Wenn ja, wie hat Porsche sich verhalten? Sie haben mir ganz offen gesagt, dass sie kein Interesse daran haben, die Ursache wirklich zu finden. Sie wüßten halt, dass das Auslösesignal nicht aus einer bordeigenen Komponente gekommen sei und damit sei die Sache für Porsche erledigt. Der Umrüster war auch schon im PZ und hat auch nur festgestellt, dass seine Arbeit laut Schaltplan ausgeführt wurde und er nichts anderes machen könne. Meine Vollkasko hat schon abgelehnt, ich hätte besser einen Crash bauen sollen, dann wäre der Schaden versichert.


    Hat jemand `ne Idee, vieleicht ob man über den canbus evtl. die Ursache des Auslösesignals verfolgen kann? Im Fehlerspeicher des PZ stand nur "unbekanntes Signal". Na toll...


    Mit airbag-knalligen Grüßen
    Fritzfax11

  • Hallo,
    die Airbag Steuergeräte laufen nicht über den CAN Bus. Es ist aber eine Diagnose per CAN möglich.


    Ich habe vor vielen Jahren auf der Rennstrecke schon ausgelöste Seitenairbags gesehen (NOS) - das ist aber mehr als 10 Jahre her.


    Das das Auto stehen bleibt ist auch normal - bei vielen Autos wird bei einer Airbagauslösung automatisch die Batterie getrennt um die Brandgefahr zu verringern.


    Ich würde auf jeden Fall Kontakt mit dem Werk aufnehmen. Ich bin mir fast sicher das die solche Dinge interessieren. Das Airbag STG speichert alle Parameter einer Airbag Auslösung im Flash ab. Die können genau auslesen was zur Auslösung geführt hat (nur das Werk bzw. der STG Hersteller - nicht ein PZ).


    Gruß, Marcus

    Walter Röhrl: Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und Angst hat, es aufzuschließen.

  • Ganz schön heftig ....


    Ich würde da auf der Porsche Seite unter Service mal ein Ticket aufmachen, damit die im Werk auch davon wissen.


    Bei so einer sicherheitsrelevanten Fehlauslösung, es hätte ja auch der Fahrerairbag sein können, muß eigentlich der Hersteller Nachforschungen anstellen, also bei uns ist das so.
    Bin aber nicht in der KFZ Sparte.


    Ende der 90'er zu Beginn der Handy und Airbag-Zeiten, gab es doch immer Warnungen das ein Handy ohne Freisprecheinrichtung und Außenantenne die Airbag-Steuergeräte stören kann.


    Haste vielleicht handyfoniert ????

    Tschau Speedy


    PS: Wer Tippfehler findet kann sie behalten.

  • Hallo Marcus,
    danke für Deinen Hinweis "Ich würde auf jeden Fall Kontakt mit dem Werk aufnehmen. Ich bin mir fast sicher das die solche Dinge interessieren. Das Airbag STG speichert alle Parameter einer Airbag Auslösung im Flash ab. Die können genau auslesen was zur Auslösung geführt hat (nur das Werk bzw. der STG Hersteller - nicht ein PZ). Die Jungs im PZ haben es bislang so abgetan, als sei das für Porsche uninteressant, da das Auto ja i.O. ist und ich eine Gasanlage eingebaut habe. Aber ich schreibe Porsche mal direkt an, weiß zwar noch nicht genau, welche Stelle dort, aber man leitet mein Anliegen hoffentlich im Hause dann weier.


    An Speedy23: in meinem Auto ist ein festes Tel. eingebaut, die Handyzeit während der Fahrt ist vorbei ;)
    Aber im Ernst: ich habe nicht mal telefoniert...


    Ein Sachverständiger für KFZ-Elektronik, der sich auf das Zusammenwirken von fahrzeugeigenen und fahrzeugfremden Komponenten spzialisiert hat, würde sich der Sache wohl annehmen, benötigt dazu aber tiefergehende Steuerdaten von Porsche. Und die bekommt er dort nicht, wie seine Nachfrage ergeben hat.


    Er sagt, er könnte trotzdem `mal versuchen, `was zu finden (Kosten etwa 2 T€) aber er sei sich nicht scher, auch tatsächlich belastbare Ergebnisse liefern zu können. Also etwa 2 T€ "Spielgeld" zu dem geschätzten 6-7 T€-Schaden noch zusätzlich investieren?


    MIch erschreckt einfach die Haltung des Porschezentrums: die schließen ihren Computer an, der nur oberflächlich mißt (denn in die tieferen Datenhierachien kann der nicht rein, wie mir im PZ gesagt wurde), und wenn der PC sagt: kein Fehler, dann ist das Auto komplett i.O. ??? Also MUSS es an der Gasanlage liegen, ist die dortige, für die Leute im PZ logische Konsequenz. So einfach kann man sich die Sache machen :eek:


    Gruß
    Fritzfax11

  • Lass Dich nicht vom PZ entmutigen. Sie wollten bei unserem Turbo (übrigens selben BJ) den kompletten Motor inkl. Vorderachse ausbauen, um die Drehmomentwellendichtung zu tauschen, die ja in der Getriebeglocke hinter dem Wandler sitzt. Im anderen PZ, nur 50 km entfernt ging es in keine 8 Arbeitsstunden. Nur zur Kompetenz einzelner PZ´s *8)


    An Deiner Stelle würde auch ausschließlich, wie schon erwähnt, an das Werk direkt wenden :t:


    Viel Erfolg und halte uns mal auf den Laufenden :])

  • So, ich habe das Auto erst mal wieder zusammenbauen lassen im PZ und es von dort abgeholt (ohne Airbags natürlich).


    Bei der Abholung erwähnte ich, dass ich den Wagen wohl von einem Sachverständigen, der sich spezialisiert hat auf KFZ-Elektronik und das Zusammenwirken von fahrzeugeigenen und fahrzeugfremden Komponenten untersuchen lassen werde.


    Da kam vom Serviceleiter des PZ die "Idee", dass er wohl gern das Auto für 14 Tage haben möchte, um es intensiv untersuchen zu können. Er wisse, wie er sagte, dass das dem PZ zwar Geld koste, aber er wolle es nun aber wissen.


    Offenbar hat mein Hinweis auf den unabhängigen Sachverständigen zu einem Umdenken im PZ geführt. Es könnte ja sein, dass der SV vielleicht doch herausfindet, was es gewesen ist, woher der Auslöseimpuls kam. Vielleicht ja doch nicht aus der Gasanlage, sondern aus dem Auto selbst...


    Und wenn Porsche den Fehler selbst findet, kann man mir die Sache anders darstellen als wenn der SV das macht. So kann ich mir die Denkweise im PZ vorstellen, weiß natürlich nicht, ob's wirklich so ist und will das auch nicht unterstellen!


    Nun aber bin ich erst mal 14 Tage im Urlaub und denke nur sporadisch an die Sache. Wie ich letztendlich entscheide, weiß ich heute noch nicht.


    Ich poste hier wieder, wenn ich Anfang Oktober weiter bin.
    Gruß aus dem sonnigen Dubai
    Fritzfax11

  • Tja, schwer zu sagen. Wenn Porsche / das PZ das Auto 14 Tage hat dann können Sie natürlich auch evtl. Probleme vertuschen.


    Gruß, Marcus

    Walter Röhrl: Ein Auto ist erst dann schnell genug, wenn man morgens davor steht und Angst hat, es aufzuschließen.

  • Sowas ist natürlich in keinster Weise lustig, wenn die Airbags ohne Grund auslösen. Wenn man sich hingegen betrachtet, wie selten sowas passiert, muss man der Airbagherstellern doch mal ein Kränzchen winden. Ausfallsraten im PPM-Bereich (Parts per Million) findet man nicht sehr oft in der Industrie.
    Wenn man dann noch die Anzahl geretter Leben oder verhinderter Verletzungen hinzu nimmt, kann man so ein Erlebnis vielleicht besser wegstecken.


    Greetz

    Nach 320'000 Spiegeleiern kann die Kantine nicht so schlecht gewesen sein!
    Harm Lagaay


    PS: Ich heisse nicht Greetz k:thinking:

  • nun habe ich es schriftlich von der Porsche GmbH (ich kopiere die Antwort hier einfach rein:)



    "vielen Dank für Ihre E-Mail vom 25. September 2012.


    Die Umrüstung unserer Fahrzeuge auf Autogas ist von Porsche weder geprüft, noch freigegeben. Porsche stellt sehr hohe Anforderungen an die Zuverlässigkeit und Belastbarkeit aller Bauteile. Diese Anforderungen werden bei Betrieb mit Auto- oder Erdgas nach aktuellen Erkenntnissen nicht erfüllt.


    Angesichts dieser Erfahrungen besteht seitens Porsche keine Freigabe für den Betrieb mit oder eine Umrüstung unserer Produkte auf Erdgas. Der Umbau eines Fahrzeuges mit von Porsche nicht freigegebenen Teilen, hat den sofortigen Ausschluss der Gewährleistung zur Folge. Schäden, die durch einen Umbau entstehen, müssen daher vom Kunden getragen werden.


    Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass wir Sie aus diesen Gründen bei der weiteren Ursachenforschung nicht unterstützen können.


    Mit freundlichen Grüßen"



    Da fühlt man sich als Fahrer eines Autos der Premiumklasse (den Anspruch erhebt Porsche bekanntlich für sich) schon ganz schön im Regen stehen gelassen. Dabei hatte ich in meiner Sachverhaltsschilderung an Porsche mit keiner Silbe erwähnt, dass ich etwa Geld von Porsche haben wolle oder dass ich Gewährleistungs- oder Garantieansprüche erheben wolle. Warum reagieren die bloß so empfindlich?


    Je mehr ich über die Zusammenhänge Gasanlage-Auto nachdenke, desto irrwitziger wird der Gedanke, der Eingriff der Gasanlage bzw. des Steuergerätes in das Motormanagement (und nur dort greift die Gasanlage meines Wissens in das Fahrzeug ein) soll für die Fehlauslösung der Airbags verantwortlich sein ?:-(


    Um mir nun die fehlenden Informationen zu beschaffen werde ich mich wohl an die bundesrepublikanische Auto-Öffentlichkeit wenden müssen. Ich denke da als langjähriges Mitglied spontan an den ADAC, aber auch an Zeitschriftenredaktionen wie Auto-Motor-Sport, Auto-Bild, Sportauto usw.


    Vielleicht ist irgendjemand aus der Leserschaft in der Lage, mir ein paar mehr Infos zu geben.


    Dabei werde ich immer wieder betonen, dass es mir nicht darum geht, jemandem "in die Tasche greifen" zu wollen. Dass ich auf den Kosten der Repartur von mehrenen Tausend Euro sitzen bleibe, ist mir klar. Doch was nützt mir die ganze Reparatur, wenn die Ursache nicht gefunden und behoben ist? Und um die Ursache geht`s mir.


    Meine Frau hat schon signalisiert, nicht mehr in diesem Auto als Beifahrerin mitfahren zu wollen. Sie meint, in ihrem ML ist das alles sicherer.


    An Pilot69: Da kann ich ja fast ein wenig stolz sein, zur Erfüllung der PPM-Quote bzw. Ausfallrate beigetragen zu haben ;)


    Aber im Ernst: über den Ärger der Fehlauslösung bin ich längst hinweg - ich suche eine LÖSUNG, ich suche die URSACHE.


    Hat noch jemand eine Idee?
    MfG
    Fritzfax11

  • Noch viel schöner wird das, wenn man weiß, dass dass Gassteuergerät (GSG) gar nicht in das Motorsteuergerät (MSG) "eingreift".
    Es ermittelt tatsächlich nur die Einspritzzeiten vom MSGund rechnet einen "offset" abhängig von Gastemperatur und Saugrohrdruck aus und öffnet mit dem neu erechneten Wert die Gasdüsen.
    Das einzige was passiert ist dass die Benzineinspritzdüsen zum Zeitpunkt des umschaltens von Benzin auf LPG auf einen Dummywiederstand geschaltet werden der die Benzindüse simmuliert.
    Auch dies könnte wenn es nicht richtig wäre, allerhöchstens eien Fehler im MSG hinterlegen "Benzindüse Kurzschulss oder defekt"
    Es gibt ein keiner Stelle informationen die von dem GSG "in" das MSG oder in andere Steuergeräte oder in den Can Bus gespeist werden.
    Schade dass Porsche hier nicht ermitteln will was passiert ist, denn das kann uns allen ja auch passieren solange die Ursache nicht klar ist...

    „Go big or go home.“
    (Jake Bradly)


    Cayenne S Tiptronic S