Wie fahrt Ihr Euer 915 Getriebe?

  • Liebe Kollegen,


    ich fahre einen 3,0 SC BJ 12/82 mit dem 915 Getriebe. Es ist immer noch das Erste bei nunmehr 200.000 km.


    I.d.R. wechsele ich die Gänge mit einer Pause zwischen den Schaltvorgängen. D.h. Kupplung-Gang raus-1/2 Sekunde Leerlauf-anderer Gang rein-Kupplung. Mir wurde das empfohlen, um das Getriebe zu schonen. Das führt natürlich zu einer gehörigen Portion Zugkraftunterbrechung, die ja aufgrund der langen Schaltwege sowieso nicht ohne ist. Die Alternative, das schon hektischere schnelle Schalten ohne zu die Gänge zu reißen, mache ich seltener, weil ich glaube, dass der Verschleiss doch größer ist. Wie geht Ihr mit dem Thema um? Was wird bevorzugt - schnelles Schalten, langsames oder bringt es langfristig nur eine Schaltwegeverkürzung?


    Grüße,
    Dirk

    Das letzte gebaute Auto muss ein Porsche sein!


    - Die goldene Bestie - forever 911 SC Bj 82 -

  • Also ich schalte auch bewusst langsam und drücke die Gänge immer zärtlich rein. Wenn einer mal nicht sofort will, ein kleiner Gasstoß und dann flutscht's. Wenn ich die Gänge schnell schalte, der Motor noch zu viel Drehzahl hat, kratzt's manchmal. Die Synchronringe sind wohl so langsam an ihrer Verschleißgrenze. Wenn man das Getriebe nicht rennsportmäßig quält, kann man so noch laaange fahren.
    Ich kann mir schon vorstellen, dass schnelles Schalten auch bei einem intakten Getriebe zu mehr Verschleiß an den Synchronringen führt.


    Allerdings sollte man ein Porsche nicht zwangsläufig wie ein Vorkriegsauto fahren müssen. Wenn das Getriebe in Ordnung ist, kann man damit schalten wie es einem beliebt. Da muss auch mal schnelles Schalten drinn sein. Immerhin ist das ja ein Sportwagen.


    Eine Schaltwegeverkürzung kann eine Tolle Sache sein, hat aber mit dem Verschleiß wenig zu tun. Schnell schalten kann man ja auch ohne Verkürzung.
    Wenn ich mein 915 mal überholen lasse, dann will ich auch schnell schalten können. Die jetztige Schonung liegt halt nur am überholungswürdigen Zustand.


    Viele hier berichten übrigens von wahren Wundern, wenn das ganze Gehebel vom Schlatknüppel bis zum Getriebe Überholt wird. Neue Schaltstangenführungen, Buchsen und neuer Schaltkuppler sind sind da ein par Schlagworte. So ist wohl schon mancher an der gefürchteten Getrieberevision vorbei gekommen. Irgendwo hier wurd das auch letztens mit vielen Bildern und Anleitung erklärt. Musste mal suchen, wenns bei dir Probleme mit der Schaltung geben sollte.
    MfG, Markus

  • Hallo Markus,


    den Thread mit den Schaltkupplern etc. kenne ich. Ich will das demnächst mal in Angriff nehmen, obwohl es mit meinem Getriebe noch keine Probleme gibt. In seltenen Fällen braucht der erste Gang mal einen zweiten Anlauf, aber das beunruhigt mich noch nicht.


    Das Kratzen bei Dir, ist das hörbar oder fühlt man das während des Schaltvorgangs? Fährst Du mit Zwischengas und oder Doppelkuppeln?


    Gruss,
    Dirk

    Das letzte gebaute Auto muss ein Porsche sein!


    - Die goldene Bestie - forever 911 SC Bj 82 -

  • Das "Kratzen" hört und fühlt man. Ist ganz klar, das die Gangräder da nicht noch nicht ganz synchron laufen. Passiert aber wirklich nur manchmal, wenn ichs mal so richtig sportlich treibe mit dem alten Getriebe, also die Gänge quasi durchreiße.
    Ansonsten schalte ich eigendlich genau so, wie du es beschrieben hast. Mit Ruhe und Gelassenheit. Zwischengas oder Doppelkuppeln (kenn ich gar nicht) mach ich da nicht. Manchmal kommts nur vor, dass ein Gang nicht sofort so will wie ich. Wenn das der Fall ist, lass ich die Kupplung (ohne Gang drinn) einmal los, trete sie dann wieder und schon flutscht der Gang. Ist halt ne alte Dame (35 Jahre), da muss man halt etwas Rücksicht zeigen.
    MfG, Markus

  • "Wenn das der Fall ist, lass ich die Kupplung (ohne Gang drinn) einmal los, trete sie dann wieder und schon flutscht der Gang." - Genau das meine ich mit Doppelkuppeln. Kupplung vorm Gang einlegen 2 mal treten. Aber dann hängen Dir die TDI's erst recht am Lüfterrad.


    Gruss,
    Dirk

    Das letzte gebaute Auto muss ein Porsche sein!


    - Die goldene Bestie - forever 911 SC Bj 82 -

  • In der Regel geht es bei mir gut zu schalten (Bj.76, 160.000 miles), ab und zu hilft auch mal wie beschrieben Zwischengas oder Doppelkuppeln, das hatte ich aber bisher meist nur in den unteren beiden Gängen wenn ich eh relativ langsam war. Den Gang reinquälen sollte man halt vermeiden, aber das ist bei jedem älteren Fahrzeug so.

    Can't drive 55 ...


    911S 2.7, Bj. 1976, 165 PS, California Model, SSI Tauscher und DW-Auspuff, teilüberholt

    Einmal editiert, zuletzt von petetherock ()

  • Passiert ja nur ab und an. Und mit den TDI's darf ich mich mit meinen schlappen 175 PS sowieso nicht anlegen. Auf der Autobahn reichts da nur zum mit-Schwimmen mit den etwas schnelleren. Auf ein Rennen lass ich mich da eh nicht ein. Auf ner kurvigen Landstrasse würde es da schon ganz anders aussehen, genau so wie beim Ampel-Start aufgrund der brachialen Heckmotor-Traktion. Aber da reicht mir in der Regel das Wissen, dass ich eigendlich das bessere Auto habe. Denn wie gesagt, mein Porschi ist ne alte Dame. Wenn ich der mal ne Verjüngungskur in Form von diversen Revisionen verpasse, dann werd ich auch mal die TDI's ärgern - vielleicht.
    Außerdem fühle ich mich als H-Kennzeichen- Porsche-Fahrer auch etwas Verantwortlich für den guten Ruf von Porsche- und Oldtimerfahrern. Das kommt irgendwie viel "geiler", wenn man z.B. an ner Ampel neben nem GTI, TDI, BMW steht, die staunenden und ängstlichen Blicke sieht (die denken dann bestimmt: Man, eine Porsche. Aber ist ja ein Alter, den häng ich hoffendlich ab...) und wenn man dann bei Grün gaaanz gemütlich anfährt und Die mit ihrem Rennen einfach alleine lässt.
    Deshalb hab ich auch noch etwas Zeit mit der Revision, bis das Getriebe wirklich Ärger macht.
    MfG, Markus

  • Viele hier berichten übrigens von wahren Wundern, wenn das ganze Gehebel vom Schlatknüppel bis zum Getriebe Überholt wird. Neue Schaltstangenführungen, Buchsen und neuer Schaltkuppler sind sind da ein par Schlagworte. So ist wohl schon mancher an der gefürchteten Getrieberevision vorbei gekommen. Irgendwo hier wurd das auch letztens mit vielen Bildern und Anleitung erklärt. Musste mal suchen, wenns bei dir Probleme mit der Schaltung geben sollte.
    MfG, Markus

    Kann ich bestätigen - habe die Kugelpfanne und die Führung vorne gemacht und am Schaltkuppler (natürlich mit Langlöchern) neu eingestellt. Großer Effekt.


    Außerdem, das kommt manchmal zu kurz: die Seilzug-Kupplung immer wieder sauber einstellen!


    Ist beides kein großer Aufwand.


    In Betracht kommt dann noch der Tausch der Motor- und Getriebelager, waren bei mir aber OK.




    Damit schalte ich zügig, aber ohne "Durchreißen" - kein Kratzen, auch beim Hochschalten in den Zweiten und Ersten nicht.


    Nur beim Rückwärtsgang lasse ich mir bewusst Zeit.



    Ansonsten:
    Im Leerlauf anlassen statt mit Kupplung, und beim Stehen ebenfalls von der Kupplung gehen.



    Ein 915er mit Schaltwegverkürzung hab ich nur ein Mal gefahren, den Unterschied fand ich aber minimal.


    Bis dann
    Simon

  • ...wird jetzt vielleicht kurz off topic: ich hab noch buchsen für das schaltgelenk ohne länglöcher rumliegen und war bisher einfach zu faul zum einbau. gibts zu dem thema einen fred? konnte auf die schnelle nichts dazu finden...