Wieviel "Leerweg" beim Bremspedal ist beim 3.2er normal?

  • Hallo Schrauber,


    ich habe bei meinem 88er 3.2 gerade die vorderen Bremssättel überholt, also Kolben gängig gemacht und mit neuen Dichtringen/Manschetten wieder eingebaut.
    Vorher haben die Kolben wohl richtig gehangen, denn beim Ausrollen bzw. langsamen Fahren hörte man ein Heulen aus der Richtung der Bremsen und bei der letzten Ausfahrt wurde eine Felge schon deutlich wärmer, als die andere.


    Jetzt ist wie gesagt alles wieder gängig und der Wagen bremst soweit auch klasse. Nur weist das Bremspedal einen deutlich größeren (Leer-)Weg auf, als vor der Reparatur. Vorher war der Druckpunkt (also Ansprechen der Bremse) subjektiv nach einem Zentimeter, jetzt sinds geschätzte 3-4 (am Pedal).


    Ich erkläre mir das damit, daß vorher mit festgegangenen Kolben die Beläge immer direkt an der Scheibe standen (bzw. schliffen). Und jetzt gehen sie wieder - wie vorgesehen - richtig davon ab. Ist diese Erklärung richtig bzw. ist soviel (Leer-)Weg in der Bremse "normal"? Ich kenne den Wagen nur mit "festgegangener" Bremse (s.o.), deswegen habe ich keine Vergleichsmöglichkeit.


    Gibts sonst noch eine Einstellmöglichkeit (z.B. zwischen Pedal und HBZ)? Die Bremse ist übrigens komplett entlüftet, die Bremsflüssigkeit ausgewechselt.


    Gruß,
    Harald

  • wenn du keine Luft mehr im System hast dann scheinen mir 3 - 4 cm auch viel.


    Wenn der Pedalweg bei mehrfachen hintereinander Treten kürzer wird, dann ist da noch Luft im System (zumindest gilt das noch bei diesen Fahrzeugen bei den neuen ist das nicht mehr so).


    Das lässt sich aber auch mechanisch reduzieren indem man den Hebelweg zum Hauptbremszylinder mit dem Verstellmechanismus (Spindel) neu einstellt ?:-)


    das würde ich aber erst machen, wenn alles andere durchgecheckt ist und für gut befunden wurde :wink:

    Gruß Edi
    911 SC Bj. 1980 seit 2010 mit H-Kennzeichen
    (Erstbesitz, in 2007 komplett restauriert)
    John Deere X 304 R mit Allradlenkung

  • Hallo Eddi,


    nein, der Pedalweg wird bei mehrmaligem Treten nicht kürzer.
    Ich messe nachher nochmal den Weg genau nach - das "3-4cm" ist quasi vom Gefühl her beschrieben, und sowas täuscht ja bekanntlich sehr oft.


    Gruß,
    Harald

  • meiner hat auch bei laufendem motor 4cm.....aber es ist luft drin, weil er auf der nordschleife immer recht heiß bremst und ein langes pedal bekommt.

    Porsche Carrera 3.2, EZ 10/86, silber, Spoiler v, 7+8x16, mit Kat, tiefer,

    62er Renn-Triumph TR 4

    77er Triumph TR8 IMSA GTO

  • hallo,


    ich denke, das ist ganz normal.
    mit frischen belägen/scheiben ist der druckpunkt auch einfach "weicher", ohne viel weiter "hinten" zu sein, so daß man das erste ansprechen der bremse erstmal gar nicht merkt.
    war bei meinen autos bisjetzt bei jeder neuen bremse so...auch bei sicher korrekt entlüfteter bremsanlage
    mit der Zeit "setzen" sich die beläge und der druckpunkt wird wieder "härter" - da der mensch ein gewohnheitstier ist, fällt halt der plötzliche wechsel auf.



    gruß pomaro

  • So, ich hab gerade im Wagen gelegen und nachgemessen. Jeweils von der Ruhestellung (Bremspedal frei) habe ich folgende Wege:


    bis zu einem kleinen Widerstand (vermutlich Spiel in der Bremspedalmechanik): 4mm
    bis zu einem mittleren Widerstand (Betätigungsstange stößt am HBZ/Kolben an: 15mm
    bis zum Druckpunkt: 40mm


    Finde ich schon etwas viel! Ich habe auch "nur" die vorderen Sättel überholt und neue Bremsschläuche vorn verbaut. Alles andere ist noch "alt".


    Ich glaube, da ist nochmal Entlüften angesagt, oder?


    Gruß,
    Harald

  • Ich wollte zu dem Thema nur nochmal ergänzen, daß das "Spiel" im Bremspedal nach einigen 100km jetzt deutlich kleiner geworden bzw. wieder "normal" ist.
    Damit bestätigt sich wohl meine Vermutung, daß durch die Überholung der Bremssättel bzw. die verwendete ATE-Bremsenmontagepaste die Kolben zuerst zu leichtgängig waren und so wahrscheinlich beim Lösen der Bremse wieder mit der abfließenden Bremsflüssigkeit in die Sättel "zurückgesaugt" wurden.


    Ich werde aber in jedem Falle alles noch einmal entlüften.


    Gruß,
    Harald

  • Moin,
    nach meinem Wissen wird der Bremskolben von der rechteckigen Dichtung, die sich beim Bremsen (Kolben rückt aus und verformt dabei die Dichtung) verformt hat, beim Druckabbau und Rückfluss der Bremsflüssigkeit wieder zurück gezogen.


    Gruß Justus

  • Hallo Justus,


    ja, so soll es wohl sein. Aber wenn (u.a.) zwischen Kolben und dem Dichtring erwähnte ATE-Bremsenmontagepaste als "Einlaufschmiermittel" ist, dann verformt der Kolben den Ring eben nicht, sondern gleitet vermutlich einfach so durch. Und - im Umkehrschluß - nimmt die zurückfließende Bremsflüssigkeit dann den Kolben wieder mit. Jetzt ist bei mir anscheinend die Paste entweder dünner verteilt oder abgetragen, so daß alles wieder stimmt.


    Gruß,
    Harald