Lübeck – Ein verdächtiger Gegenstand, den ein Unbekannter am Mast einer Rotlicht-Blitzampel am St. Jürgen-Ring befestigt hatte, hat gestern Morgen für ein Verkehrschaos gesorgt – weite Teile Lübecks waren lahm gelegt. Die Polizei löste Bombenalarm aus, sperrte die umliegenden Straßen drei Stunden lang ab. Tausende Autofahrer standen im Stau. Als Tatmotiv vermutet die Polizei die Rache eines Rotlicht-Sünders.
Gegen 6.42 Uhr meldet sich ein besorgter Autofahrer bei der Polizei. Er spricht von einem „merkwürdigen Gegenstand“ am Mast einer stationären Blitzanlage an der Kreuzung St. Jürgen-Ring/Kronsforder Allee. Eine Streifenwagenbesatzung macht sich auf den Weg. Aus dem mit Isolierband am Mast befestigte Objekt blitzen Drähte und eine Antenne hervor. Die Beamten schlagen Alarm. Sofort wird die Straße weiträumig gesperrt und das Munitionsräumkommando in Groß Nordsee bei Kiel informiert.
Unterdessen bricht in Lübeck der Verkehr zusammen. Der St. Jürgen-Ring ist von der Wallbrechtbrücke bis zum Berliner Platz komplett gesperrt. Auch Teile der Kronsforder Allee dürfen nicht passiert werden. Rund 50 Polizisten sind im Einsatz, um den Verkehr umzuleiten. Der einsetzende Berufsverkehr staut sich dennoch kilometerweit: von der Wakenitzbrücke bis in die Roonstraße und vom Berliner Platz die gesamte Geniner Straße hinunter bis zur Malmöstraße. Polizei-Sprecher Detlef Riedel: „Die Sperrung hat sich auf den Verkehr in der gesamten Stadt ausgewirkt. Eine echte Geduldsprobe für alle Kraftfahrer.“
Gegen 8.20 Uhr treffen die Experten vom Kampfmittelräumdienst ein. Mit Helm und Schutzkleidung nimmt einer der beiden Männer die vermeintliche Bombe in Augenschein. Mit bloßem Auge kann der Entschärfer aber keine Entwarnung geben. Wegen der unklaren Lage wird der Mini-Roboter aus dem Spezialfahrzeug geholt, um den möglichen Sprengsatz aus sicherer Entfernung via Fernbedienung abzumontieren und zu untersuchen. Noch an Ort und Stelle wird das kleine verkabelte Paket, das in einen Frühstücksbeutel passt, inspiziert. Schließlich heißt es vom Kampfmittelräumdienst: Entwarnung. Um 9.50 Uhr werden die Straßensperrungen wieder aufgehoben.
„Das Paket war nicht zündfähig“, so Kai Schlofeldt vom Landeskriminalamt (LKA), das die Ermittlungen übernommen hat. Allerdings stünden einige weitere Untersuchungen aus, so dass man noch nicht von einer Attrappe sprechen könne. „Wir wissen nicht, ob das kleine Rohr in dem Paket sprengfähiges Material enthält oder nicht“, so Schlofeldt. Das müsse erst noch vorsichtig von den Experten in Groß Nordsee geprüft werden. Fest stehe nur, dass das verdächtige Paket „sehr professionell“ gebastelt wurde. Es habe sich „höchstwahrscheinlich“ um einen Rache-Akt eines Rotlicht-Sünders gehandelt, sagt Polizeisprecher Riedel.
Quelle: Lübecker Nachrichten: http://www.ln-online.de/artikel/2340866
Also ehrlich - ich konnte mir ein breites Grinsen beim Lesen dieses Artikels nicht verkneifen. Da hat sich ein subversives, verabscheuenswertes Element aber eine geniale Aktion einfallen lassen .......
Andere Länder, andere Sitten...http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/30406697