Hallo,
Im Rahmen der Komplettrestauration bin ich jetzt am Armaturenbrett angelangt. Da Profis doch einen Batzen Geld verlangen (Bei Sitzklinik/Cartex hat man telefonisch 450,00 Euro veranschlagt), denke ich übers Selbermachen nach.
Die Vorarbeit, Risse mit Epoxyd-Harz und Spachtelmasse verschliessen, traue ich mir zu. Aber wo findet man geeignetes Leder ? Und vor allem, wie bringt man dieses ohne Falten an ?? Hat jemand schon einen Selbstversuch gemacht ?
Vielen Dank für alle Infos !!!
PS; im Anhang Fotos der letzen Aktion: Neuen Dachhimmel einbauen ! Die letzen Falten sollten auch noch 'rausgehen entweder durch Temperaturschwankungen oder Einbau der Leuchten und Sonnenblenden usw.
Für alle andere DIY-Kandidaten, im Kabel 1 911-Restaurationsbericht steht folgendes:
"Die Vorarbeiten für die Restaurierung des maroden Instrumententrägers müssen wir in einer Original-Karosserie durchführen, damit dieser seine optimale Passform erhält. Vorhandene Risse verbreitert Sattlermeister Uwe Scheller mit einem Skalpell, damit das Zwei-Komponentenharz tief in die Spalte vordringen kann.
Nach einigen Tagen ist das Epoxydharz sehr fest geworden und hat sich zusammengezogen. Die Untiefen, die sich gebildet haben, spachtelt Uwe mit schnell härtender Glasfasermasse. So entsteht eine extrem starke Verbindung. Mit einem grobkörnigen 40er Metallschleifpapier glättet Uwe dann die Oberfläche des Instrumententrägers. Die Armaturenbrettabdeckung ist nun wieder frei von Rissen und sehr stabil. Nun geht es an die optische Verschönerung. Auch für den Instrumententräger fertigt der Sattler eine Schablone. Das fertig genähte Leder überzieht er mit speziellem Zwei-Komponentenklebstoff, der bis 120 Grad temperaturbeständig ist.
Keine reine Vorsichtsmaßnahme: bei direkter Sonneneinstrahlung können vorne auf dem Instrumententräger leicht Temperaturen bis zu 80, 90 Grad herrschen. Moderne Armaturenbretter sind daher aus Materialien, die in Temperatur-Folterkammern auf solche Belastungen hin geprüft wurden. In den 60gern und 70gern dagegen war die Materialkunde noch weit zurück. Antworten gab meist der Alltag. Unser Instrumententräger soll dank lichtechtem Leder auch in 20 Jahren noch optisch einwandfrei sein. Überschüssiges Material schneidet Uwe einfach mit dem Skalpell ab. Der Instrumententräger ist damit zwar nicht ganz originalgetreu, aber dafür hochwertig und dauerhaft restauriert."