Kupplungsseil defekt?

  • Hallo zusammen,


    ich habe an meinem (momentan noch renovierungsbedürftigen) 82er SC heute auf dem Heimweg folgendes Scenario beobachten müssen:


    Weil ich einen Stau umfahren wollte, fuhr ich in eine kleine Einfahrt, um zu wenden. Als ich dann den Rückwärtsgang einlegen will, kracht es als würde sich die Welle noch drehen und der Gang geht nicht rein (Gewalt wollte/musste ich noch nicht ausüben). Also Kupplung nochmals kommen lassen, wieder gedrückt, ein wenig gewartet, wieder geht er nicht rein. Dann wollte ich den 1. Gang einlegen und ein wenig nach vorne rollen. Wieder krachts und auch der 1. geht nicht mehr rein. Kam mir vor, als ob die Kupplung nicht mehr komplett trennen würde. Komischerweise ist auf der Fahrt bis dahin nicht das geringste davon aufgetaucht.


    Naja, was soll ich sagen. Ich habe es glücklicherweise bis in meine Garage geschafft (auch auf dieser Fahrt wieder nichts davon zu spüren) und beim Hineinfahren, stirb er bei getretener Kupplung fast ab. Meine Kurzanalyse: Kupplungsseil defekt/fertig :eek:


    Gibt es evtl. andere Meinungen, die mich vor einem Fehlbestellung bewahren ;)


    Gruß
    Stephan

  • Hallo Tino,
    es müsste schon ein indischer Seiltrick sein, wenn das Kupplungsseil mal defekt (gerissen) und dann wieder ganz wäre. Denn so wie ich Dich verstehe, hattest Du zwischenzeitig wieder eine funktionierende Kupplung.
    Das scheint eher im Bereich Ausrückhebel/Kupplung zu suchen zu sein.

  • Hallo Tino,


    wie von Stephan schon berichtet glaube ich auch nicht an das Kupplungsseil.


    Bei diesen Modellen kam es aber immer wieder zu Brüchen bei den Ausrückhebeln.


    Entweder außen am Getriebe, von unten zu sehen oder noch schlechter innen im Getriebe im Kupplungskorb, dort wo die Kraft auf das Ausrücklager übertragen wird.


    Dieser Hebel ist auch des öfteren gebrochen, deshalb wenn Getriebe ausgebaut ist diesen unbedingt auch ersetzen, ob defekt oder nicht.

    Gruß Edi
    911 SC Bj. 1980 seit 2010 mit H-Kennzeichen
    (Erstbesitz, in 2007 komplett restauriert)
    John Deere X 304 R mit Allradlenkung

  • Zitat

    Original von Eddi
    Bei diesen Modellen kam es aber immer wieder zu Brüchen bei den Ausrückhebeln.


    Hmm...


    Aber auch hier gilt der indische Seiltrick.
    Einmal gebrochen, bleibt gebrochen. Und dann funzt die Kupplung nicht
    zwischendurch mal wieder.


    Ursache könnte eine klebende Mitnehmerplatte sein, besonders wenn sie mal leicht
    verölt war, weil Getriebe-oder Motorsimmering leicht lecken.
    Das beim Einkuppeln verbrennende Öl verändert die Oberfläche der Mitnehmerscheibe so, daß es zu diesem Klebeeffekt führen kann.
    Oder es ist die Druckplatte selbst, die zeitweise nicht mehr trennt.(Klemmer)


    Gruß
    Artur

  • Ich komme erst am WE dazu, mich unters Auto zu legen. Bis dahin bleibt er halt stehen ;()


    Kann es nicht sein, dass das Seil mittlerweile zu "lose" ist bzw. zu schwach eingestellt ist, sodass der Trennpunkt der Kupplung situationsbedingt gerade noch so erreicht wird (habe etwas ähnliches auf der PelicanParts-HP gelesen).
    Wenn ich nämlich z.B. in einer Gefahrensitution schnell auf die Kupplung steige, fällt die Drehzahl so weit ab, dass der Motor fast abstirbt.


    Steige ich allerdings erst kurz vor Leerlaufdrehzahl (also ca. 1000-1200) langsam auf die Kupplung, hält er die Drehzahl.


    Mal sehen, noch irgendwelche Vermutungen?

  • Zitat

    Original von Tino32
    Kann es nicht sein, dass das Seil mittlerweile zu "lose" ist bzw. zu schwach eingestellt ist, sodass der Trennpunkt der Kupplung situationsbedingt gerade noch so erreicht wird


    Tja...


    Das passt aber dann nicht zu dieser Aussage :
    "Naja, was soll ich sagen. Ich habe es glücklicherweise bis in meine Garage geschafft (auch auf dieser Fahrt wieder nichts davon zu spüren)"


    Klar gibt es Abweichungen in Abhängigkeit von der Getriebeöltemperatur, ob sich
    ein Gang schwer einlegen lässt oder nicht. Was man besonders dann spürt, wenn
    eben die Kupplung beim vollen Durchtreten des Kupplungspedals so gerade eben
    noch trennt. Zum Beispiel durch ein zu lockeres Seil.


    Aber nicht in dem Umfang, wie Du es beschrieben hast ( Motor wird nahezu abgewürgt)


    Gruß
    Artur

  • Habe nun die ersten Minuten investieren können. Bevor ich ihn aufbocke, habe ich ein neuen Anhaltspunkt:


    Ich bin eingestiegen und habe ihn gestartet. Dann wollte ich bei getretener Kupplung die Gänge durchschalten.
    Beim ersten und Rückwärtsgang krachts, die anderen lassen sich garnicht einlegen (auch nicht mit sanftem Druck).


    Ist das eine Hilfe? Kann man aufgrund dessen vielleicht schon konkretisieren?

  • Wenn es kracht, dann trennt die Kupplung nicht. Somit besteht immer noch ein gewisser Kraftfluss zwischen Motor und Getriebe.

  • Um den Fall abzuschließen. Die Tellerfeder der Druckplatte war gebrochen. Somit hat die Kupplung im getretenen Zustand kaum noch getrennt. Daher auch das "Kratzgeräusch" beim Gang einlegen. Neue Kupplung, Problem behoben ;)


    Gruß
    Stephan