Nabend,
ich habe gerade fleissig im 944er-Forum gepostet und möchte das Thema den anderen Porsche-Fahrern nicht vorenthalten.
Es beginnt mit einem Zitat aus einem bereits geschlossenen Vandalismus-Thread.
>>> Neid, Frust, Sozialhass - angeheizt von linken Politikern, die Manager und deren Gehälter zum Freiwild erklären. Deutschland auf dem Weg in den Radikalismus.
Je länger die rot-grüne Niedertracht anhält, um so schlimmer wird die Szene. Mit einem Ex-Hooligan als Bundesaußenminster muss man sich wohl darauf gefasst machen, dass man als Porschefahrer bald selbst den Haustürschlüssel durch die Fresse gezogen bekommt.
Als sogenannter "Dreckiger Geldsack". <<<
Zunächst: Vandalismus am Auto oder sonstwo ist indiskutabel. Ätzend, ärgerlich, unnötig - und gehört natürlich auch entsprechend bestraft.
Allerdings sollte sich vielleicht auch mal der ein oder andere Manager die Frage stellen, warum eigentlich so viele Menschen neidisch auf ihn sind.
Sozialneid und seine Symptome in Eurem Lack resultieren selten aus einer beruflichen Perspektive mit Vollzeitbeschäftigung, geregeltem Tagesablauf, respektvollem Umgang und angemessener Bezahlung.
Sinnlose Zerstörungswut gibt es also eher dort, wo Menschen über Unmengen an Freizeit und Langeweile, aber kaum über kleinste finanzielle Mittel verfügen.
Ohne Geld sind die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung entsprechend eingeschränkt - hätte man aber wenigstens die Mittel, sich ab und zu auch mal ein paar nette Dinge zu kaufen bzw. im Laufe der Zeit sein Durchschnitts-Reihenhaus im Durchschnitts-Viertel mit Durchschnitts-Familie zu bauen, käme man oftmals gar nicht auf irgendwelche abwegigen Gedanken.
Man muss kein Steineschmeisser sein, um sich in diesem Land über eines zu wundern: wunderbare Geschäftsbilanzen und gleichzeitiger Abbau von Stellen, die einen Bruchteil von dem kosten, was sich manch ein Manager so in die Tasche schaufelt.
Wir schmeissen also mal munter 50 Leute raus, die eh nur 1200 Euro brutto im Monat verdienen. Die Bilanz sieht ein bisschen besser aus, schwups, kleine Zusatzprämie, und das 6-stellige Gehalt im oberen Bereich wird noch ein bisschen attraktiver.
Also alles schön? Wohl kaum. Denn wer 50 Menschen kündigt und sich auf seine Prämie freut, sollte bedenken, dass er 50 Existenzen zerstört. Die plötzlich viel Zeit und wenig Geld haben (s.o.).
Und es wäre wohl auch nicht innerhalb von 5 Minuten zu schaffen, diesen Menschen bei gruppendynamischer Diskussion plausibel zu erklären, warum bereits Manager von Krankenkassen schon mehrere 100000 Euronen im Jahr kassieren.
Natürlich sei jedem sein Geld gegönnt. Aber Geld bedeutet auch Macht. Und moralische Verantwortung.
Wer mir erzählt, mit Moral liesse sich kein Geld verdienen, der sollte sich schon mal in den USA anschauen, wohin die Reise bei uns mit dieser Einstellung noch gehen wird.
Die kleinen Angestellten haben keine Macht. Die schleppen sich zu Jobs, wo sie immer mehr Zeit verbringen müssen, aber immer weniger Kohle verdienen. Der Mensch als reiner Kostenfaktor - und die Tatsache, dass sich die Deutschen inzwischen schon krank zur Arbeit schleppen, weil sie Angst um ihre Jobs haben, hat schon etwas Entwürdigendes.
Davon abgesehen kann ein Unternehmen deutlich mehr davon profitieren, dass Mitarbeiter zufrieden, gesund und gut gelaunt sind – als weniger davon, dass die Leute unmotiviert zur verlängerten Schicht anrücken müssen.
Wenn dann auch noch steuerbegünstigte Unternehmen damit drohen, ihren Hauptsitz ins Ausland zu verlegen, weil die Gewinnspanne dann ja noch höher sein könnte, darf sich über fortgeschrittene Ratlosigkeit auf der Seite der Angestellten nicht wundern. Ebenso wenig darüber, dass Politiker desillusioniert sind, weil sie sich von der Wirtschaft erpressen lassen müssen und jedes Zugeständnis an die Firmen für schönere Bilanzen, nicht aber im Sinne des Gemeinwohls verwendet wird.
Im Übrigen kostet die private Steuerflucht den Staat auch Unmengen von Geld - das wiederum könnte er aber zum Beispiel in den Bereichen Bildung und Forschung echt gut gebrauchen, die Sozialsysteme sind ja eh schon bankrott.
Und wenn ein Angestellter ein Viertel seiner Kohle an den Staat abdrücken muss, dann sind 100.000 Euro zwar viel Geld, aber eben auch nur ein Viertel von 400.000 Euro.
Als topverdienender Manager hat man also mehrere Möglichkeiten:
1.) man gibt langfristig immer mehr Geld für Sicherheit aus, lässt die privaten Wachmänner patroullieren und zieht die Mauern immer höher, um dennoch mit einem unguten Gefühl die eigene Festung zu verlassen und sich um seine Familie zu sorgen. Die Kinder gehen an die Privatschule und wachsen mit vielen Einschränkungen auf.
2.) man sorgt dafür, dass möglichst alle Mitglieder der Gesellschaft was zu fressen haben und wenigstens noch mit ein bisschen Stolz anderen erzählen können, was sie beruflich machen. Nachteil für den Manager: leider ein bisschen weniger Geld in der Tasche. Aber er könnte sich auch nachts auf die Strasse trauen und seinen Wagen draussen stehen lassen.
Gewinnmaximierung? Geiz ist geil?
Sehr bedenklich.
Schönen Abend noch.
P.S.: Ja, ich fahre selbst Porsche. Ja, ich ärgere mich auch über Kratzer im Lack. Nein, ich bin nicht neidisch. Ja, ich gönne jedem sein Geld, das er hat.