Trotz Hitze wieder etwas von der Turbo-Tuning-Front:
Aktuell habe ich gerade ein paar Messungen gemacht, da ich den ziemlich kleinen und restriktiven Luftfilter vom 951 verbessern will.
Dabei habe ich unter anderem gemessen, was es ausmacht, wenn
der Ansaugschnorchel weggelassen wird.
Bei einigen (meist Renn-)Autos wurde er abmontiert oder abgeschnitten. Schließlich hat er ab Werk leider nur einen ziemlich dünnen Querschnitt bekommen hat und drosselt den Lufteintritt. Das Ganze sollte natürlich die Leistung verbessern, obwohl dann die Luft aus dem warmen Motorraum kommt.
Messungen habe ich mit und ohne Schnorchel gemacht. Der direkte Vergleich bot sich daher an.
Gemessen wurde an einem 944 turbo mit 3,0-Liter Motor. Die
Außentemperatur war mit 30 Grad bei beiden Messungen identisch.
Motor und Software natürlich auch. Das Ergebnis war eindeutig und erstaunlich.
Bei der ersten Messung ohne Schnorchel hatte der Motor 536 Nm und 378 PS.
Dann wurde nur der große ETG-Carbon-Schnorchel (cold-air-intake-booster) montiert.
Die folgende Messung brachte ein Drehmoment von 554 Nm und 401 PS!
D.h. ein Zuwachs von 18 Nm und 23 PS mit verbessertem Ansprechen nur durch die Optimierung des Ansaugpunktes.
Theoretisch ist die Maßnahme schnell erklärt:
Durch den großen Schnorchel kommt kältere Luft von außen statt warmer Luft aus dem Motorraum. Der Widerstand des kleinen originalen Schnorchels ist durch die große Version weiter reduziert. Durch die kältere Luft bekommt der Verdichter mehr Luftmasse und hat trotzdem leichteres Spiel. Die Verdichtungs-Temperatur sinkt, der Ladeluftkühler wird entlastet und die Ladeluft wird kälter. Alles zusammen reduziert den Abgasgegendruck und hebt den Ladedruck etwas an. Dies ergibt eine bessere Zylinder-Füllung und im Ergebnis mehr Leistung.
Auch wenn hier ein modifizierter 944 Turbo gemessen wurde, kann man an diesem Beispiel sehen, dass es sich auch bei anderen Modellen lohnt, nicht nur über Chiptuning o.ä. nachzudenken, sondern über sonstige Verbesserungen.
Rolf-Dieter