Guten Abend;
Ich muss mich jetzt endlich mal im 993 Forum vorstellen.
Ich musste mich die letzten Wochen erstmal sammeln, erstmal begreifen das ich jetzt endlich einen schönen Porsche 993 bekommen habe.
Richtig freuen konnte ich mich darüber noch nicht, weil neben den Wetterkapriolen unerwartet ein Ex- Nachbar und der beste Kunde meiner Firma und Freund verstorben ist.
Der letzte luftgekühlte Porsche 911 war für mich ein sehr, sehr langjähriges Thema. Erstmals ist mir der damals neue 911 1994 im Christophorus Porsche Magazin aufgefallen, die gab es damals für Porsche Besitzer (wie mein Vater) von einen 8 Jahren alten 911 3.2er noch kostenlos.
Anfangs konnte ich den damals neuen 911 nicht vom 968 unterscheiden und wieso Modell 993..? - sieht doch wie ein 911 aus.
Trotzdem den Reiz im klassischen 911 fast 300 PS zu haben, war schon der Hammer, genauso wie das breite Heck mit dem ausfahrbaren Spoiler, und die fetten Endrohre, das war schon damals geil.
2004 fuhr dann unsere Nachbarin ein grün/türkieses Cabrio, der Klang war anders und kräftiger, wie ich später erfuhr war da auch ein Sportauspuff drunter, der unfassbare 6.000 € gekostet haben soll.
2007 fuhr ich in dann in Embsen beim ADAC Sportfahrtraining bei einem Rechtsanwalt aus Hamburg das erste Mal paar Runden auf der Trainingstrecke im Porsche 993 C2 Tiptronic mit, das war wohl der Moment, wo ich den endgültig zum 993 Fan wurde. Die klassische Form, innen alles wie eh und je, dieses saubere Fahrverhalten und die Tatsache dass ab 5.000 Umdrehungen so richtig schön der Motorklang durch kam , das hat mich so richtig begeistert.
Im März 2008 die erste Probefahrt, bei Flensburg, aber so schick das Carrera Coupé für 28.000 € auch war (auch Aventuragrün Metallic) Tiptronic war nichts für mich. Meine Antwort auf die Frage, wie die Probefahrt war, war für den Verkäufer ziemlich ernüchternd "mit dem Porsche kann man gar nicht burnen". Es war geplant den SC in Zahlung zu geben, aber der alte 3.0l mit 188 PS machte einfach mehr Spaß, auch wenn er am Ende wahrscheinlich langsamer war.
Dann wurde das Thema erstmal sehr klein, erst haben sich die Restaurationskosten vom Cabrio mindestens verdreifacht , im Sommer 2008 bat mich die Deutsche Rentenversicherung 3 Jahre rückwirkend zur Kasse und dann habe ich 2009 überraschend die Liegenschaft in Nordfriesland ersteigert.
Der Kauf vom Haus entwickelte sich wie die Suche nach dem 993, viel Schrott, nicht nach meiner Vorstellung oder oft schlichtweg zu teuer.
Bei der Liegenschaft in Stedesand war ich bei allen 3 Zwangsversteigerungsterminen, durch mein realistisches Gebot wurde ich beim ersten Termin fast rausgeworfen, aber es war auch sonst kein Interessent. Im November 2009 wurde ich dann Herr über zum Teil ziemlich asoziale Mieter, über ein verwahrlosten Garten und eine Gebäudeteil der als Brandruine das gesamte Objekt abwertete. Am Ende habe ich die gesamte Liegenschaft für etwa 35 % vom Wertgutachten bekommen .
Die Kohle wurde als Heizungsbauer zwar ab 2008 erst durch die kurzfristige Explosion der Energiepreise und seit 2010 durch den Niedrigzinsen immer einfacher verdient aber noch viel schneller ausgegeben.
Und egal ob bei meinem Fahrzeugen oder beim Haus, sobald ich mal was machen lassen habe war ich unzufrieden oder wurde zu viel Geld los, oder sogar Beides.
Im Sommer 2010 wollte ich dann eine ordentliche Werkstatt bauen, allerdings scheiterte das Vorhaben erst an der Baugenehmigung, die nach einigen formellen Fehlern und Nachfragen satte 11 Monate dauerte, - und dazu an finanziellen Mitteln, dementsprechend ging ich erstmal beim SC bei und habe den Vorderwagen richten lassen (wie in meiner Gallerie zu sehen). Die Richtarbeiten waren gar nicht so teuer, allerdings haben die Winterfahrten der Karosserie richtig zugesetzt, dazu entpuppte sich die Ganzlackierung von 2007 als Pfusch, da diese überall unterrostet war.
Und dann ist man als Autoliebhaber wieder zwischen Jing und Jang, billig oder nachhaltig? Ich habe es gründlich gemacht und es hat sich bis heute ausgezahlt, weil der SC heute immer noch gut da steht.
2011 hatte ich endlich das Wohlwollen vom Bauamt für meine Werkstatt.
Genau wie bei den G Modellen habe ich hier paar Freunde zusammen getrommelt, habe mir einen alten 13 Tonnen Radbagger gekauft, und den rotten Teil abgerissen. Hinter der Ruine kann der gute Teil von Haus zum Vorschein, und es dauerte nicht lange, wo die ersten Schnacker und Klugscheißer ankamen, "dein Haus hast du ja auch saugünstig bekommen"....
Der Bau der Werkstatt Halle lief so wie ich es erwartet habe, eher schleppend und am Ende wurde es doch fast doppelt so teuer wie bei Baubeginn eigentlich geplant.
Zur Fertigstellung der Werkstatt 2013, war ich erstmal wieder finanziell auf dem Boden der Tatsachen, trotzdem schaute ich mir während eines Kurzurlaubes zum GP von Deutschland ein grünes Coupé im Wuppertal an. Der 97er US Carrera 2 mit Schaltgetriebe sollte 27.000 € kosten, eigentlich ein Schnäppchen, aber meine Freundin (die den Porsche als verkratzte Olive bezeichnete) sowie der Blick auf den Kontostand machten eine Probefahrt überflüssig.
Ende 2013 ging es umsatztechnisch für meine Heizungsbaufirma steil bergauf, ich hatte durch die Bank gut zu tun, habe viel und hart gearbeitet und hatte ordentliche Aufträge und faire Kunden die alle pünktlich zahlten und die nicht kleckerten sondern eher klotzten.
2014 und 2015 wurden zum Selbstläufer, allerdings hatte ich gar nicht die Zeit nach Autos zu suchen.
Zum Saisonstart 2015 kamen plötzlich Vatergefühle auf, als mein Schatz plötzlich Schwanger war. Es ging plötzlich nur noch ums Kind und das Zubehör, nicht um Lifestyle wie Urlaub und Autos.
Dazu bin ich mit den G Modellen 2015, 2016 und 2017 kaum zum Fahren gekommen, weil es einfach viel zu oft und zu heftig geregnet hat.
Auto Highlight in diesem Jahren war die Fahrt mit dem 911 Cabrio zum Oldtimer GP 2015.
Im Spätsommer kam meine Freundin mit der Kugel gar nicht mehr im Porsche rein, im November kam dann unsere Tochter zur Welt. Und wer das mal mitgemacht hat, weiß wie sich die Prioritäten verändern. Alles dreht sich ums Kind, trotzdem habe ich eine entspannte junge Mutter an meiner Seite die mir meine "luftgekühlten Freiheiten" lässt.
Trotzdem sind die gemeinsamen Ausfahrten im Elfer deutlich seltener geworden. Zwar passt der Kinderwagen im Kofferraum vom 911 G Modell, aber ein gutes Familien Auto wird es nie.
Vor genau einem Jahr bekam ich neben einem SC Ersatz Motor noch allerhand Ersatzteile gut verkauft. Alleine der Motor ging für eine Fünfstellige Summe weg . Zuerst war der Gedanke, jetzt kaufe ich den erst besten Sportwagen der mir vor die Nase kommt. Allerdings holte mich schnell die Realität ein, dass sich nicht nur gute Porsche Teile sondern auch ganze Fahrzeuge innerhalb von 3 Jahren in Preis verdoppelt haben.
Ich habe mich mehr als ausreichend umgeschaut, neben dem 993 habe ich lange vom 930 3.3l Turbo geträumt.
Im Mai 2007 durfte ich so ein Geschoss sogar auf der Rennstrecke in dänischen Padborg testen, aber 28.000 € für ein muffiges 77er 3.3l Coupé mit diesem riesigen Turbo Loch war mir damals einfach zu viel und sowieso nur über eine Inzahlungnahme zu bezahlen. Das 2017 eine 1 vor der Summe steht, war wirklich nicht zu erwarten.
Eine alternative wäre ein Porsche 997 S gewesen, aber nach einer kurzen Probefahrt im Mai 2016 in Hamburg mit einem 2006er S Coupé, hatte ich dieses Modell abgehakt, einfach eine emotionslose Klöderkiste, ohne diesen dumpfen Klang, hinten zu Fett und vielleicht auch vom Fahrwerk zu perfekt, einfach kein 911 er mehr.
Dann habe ich mir 3 Aston Martin DB 7 V12 angeschaut, 2 mit Automatik, einen mit Schaltgetriebe. Mit Automatik war wieder nichts für mich, das wurde vor allem bei Frankfurt ersichtlich, als ich bei etwa 200 rechts von einem Ford Focus RS überholt wurde und nicht hinterher kam. Später bekam ich raus, dass die Automatik Version nur 420 PS auf dem Papier hat und tatsächlich auf 300 PS gedrosselt ist.
Der letzte Aston Martin DB 7 war ein Schalter in Berlin, ein tolles Auto, bei tollem Wetter und der Aston hätte wirklich meiner werden können.
Aber dieses Desinteresse des Verkäufers dieses Fahrzeug für den Verkauf vorzubereiten, die ungeklärten Besitzverhältnisse und diese abweisende Haltung von den "Playboy" war voll daneben.
Die Probefahrt begann und endete mit einer leeren Batterie. Die Schaltung und Kupplung waren gefühllos und schwergängig, wie James Bond damit Verbrecher jagen kann, ist mir ein Rätsel .
Als Alternative zum Aston Martin habe ich 2 Ferrari 456 GT Probe gefahren einen für 40 und einen für 60.000 €. Aber so toll die Italiener auch aussahen, so unterirdisch fuhren sie. Dieses Modell ist für kleine Italiener gebaut, die keinen Brummschädel bekommen, wenn sie bei 30 c° in der prallen Sonne ohne Lüftung fahren. Für mich war das nichts, auch wenn so ein 456 ein Gedicht vom Motor her ist, sowohl optisch als auch von der Power.
Der Verkäufer verzog keine Miene, als auf der Autobahn bei 140 kurz die Räder durchdrehten .
Mich hatten die 12 Zylinder auch vor allem wegen Platzbedarf im Fondbereich interessiert. Es sieht hinten zwar größer aus als im 911, ist es aber nicht! Der Kofferraum ist größer, die Rücksitze sind breiter, aber das bringt ja nichts, wenn meine Tochter täglich größer wird. Ansonsten im Vergleich zum Porsche 911 ziemliche lange Schiffe und dementsprechend schwer, da bringt die Mehr Leistung keinen Mehr Fahrspaß . Mal ganz zu schweigen, das beide 12 ender absolute Exoten sind und die Hersteller enorme Ersatzteil Preise haben, obwohl es sich vorzüglich um Ford bzw. Fiat Teile handelt, in schöner Verpackung, versteht sich. Der Schlüssel vom Aston könnte auch im Ford Fiesta passen...
Teil 1