Porsche 924

Infos und Kaufberatung zum Porsche 924: 1975-1988

924 - der erste Transaxle Sportwagen von Porsche

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  12. September 2023

Porsche 924

Inhaltsverzeichnis

Porsche 924: Geschichte, Modelle und Hinweise
Geschichte und Entwicklung des 924ers
Transaxle Bauweise: ein Konzept im Überblick
Porsche 924: Modellgeneration 1976 bis 1985
Porsche 924 S: von 1986 bis 1988
Porsche 924 Turbo (Typ 931): von 1979 bis 1982
Porsche 924 Carrera GT (Typ 937): 1981
Porsche 924 Carrera GTS (Typ 937): 1981
Porsche 924 Carrera GTP (Typ 939): 1980
Porsche 924 Carrera GTR (Typ 939): 1981
Porsche 924 "Weltmeisterschaftsmodell": 1977
Porsche 924 Limited Edition: 1978 (nur USA)
Porsche 924 Sebring 79: 1980 (nur USA)
Porsche 924 Le Mans: 1980
Porsche 924 50 Jahre Porsche: 1981
Porsche 924 Weissach: 1981 (ausschließlich USA)
Porsche 924 Turbo: 1984 (nur Italien)
Porsche 924 S Exklusiv-Modell: 1988
Porsche 924 S Special Edition: 1988 (nur USA)
Porsche 924 als Turbo Kombi
Porsche 924 Cabrio
924 als Polizeifahrzeug
Porsche 924 Kaufberatung

Porsche 924: Geschichte, Modelle und Hinweise

Mit dem Porsche 924 erschuf der Zuffenhausener Sportwagenbauer einen inzwischen legendären Sportwagen, der aber zunächst die Gemeinde spaltete. Der 924er war mit vorne eingebautem, wassergekühltem Motor ausgestattet. Dies sorgte bei Teilen der Anhänger für Freude, die "Gusseisernen" sahen darin aber einen Tabubruch. Eine Besonderheit war die Transaxle-Bauweise, die zahlreiche weitere Modelle wie den 944er und den 928er prägen sollte. Das Transaxle sorgte für eine fast gleichmäßige Gewichtsverteilung zwischen Front und Heck, in dem sie Motor und Getriebe verband. Der Motor fand vorne seinen Platz, das Getriebe im Heck. Dadurch ist das Handling besonders ausgewogen.

Geschichte und Entwicklung des 924ers

In der Porsche-Historie lässt sich der Porsche 924 als Nachfolger des 914er verstehen, wenn er auch ein gänzlich anderes Konzept verfolgt. Gemeinsam ist nur die im Vergleich zu den anderen Porsche-Modellen zahmere Motorisierung und die einstiegsfreundlichere Preisgestaltung. Die Entwicklung des Porsche 924 wurde im Jahr 1970 veranlasst. Verantwortlich war die speziell damals für den Porsche-914-Vertrieb ins Leben gerufenen Vertriebsgesellschaft.

Entwicklungsziel war ein günstiger Sportwagen, der mit einem großen Anteil an bereits vorhandenen Serienteilen aus dem Programm von Audi und VW ausgestattet ist. Ursprünglich sollte der auf diese Weise geschaffene Wagen in das Audi-Verkaufsprogramm aufgenommen werden. Die Entwicklung gestaltete sich zunächst aufhaltsam, was unter anderem der Ölkrise 1973 / 1974 geschuldet war. Weiterhin gab es interne Konkurrenz im VW-Konzern in Form des 1974 vorgestellten Volkswagen Scirocco. Zur Fertigstellung des Wagens erwarb Porsche im Jahr 1975 die Rechte an der Konstruktion zurück. Porsche erhielt seitens VW die Bauteile für das Sportwagen-Projekt zu günstigen Konditionen. Die Produktion wurde in das Audi- und NSU-Werk in Neckarsulm verlagert. Dieses stand seinerzeit kurz vor der Schließung. Dies war für VW und Porsche eine Win-Win-Situation, da VW den Standort kostendeckend weiternutzen konnte und Porsche seine Produktionsanlagen nicht ausbauen musste.

Transaxle Bauweise: ein Konzept im Überblick

Das Transaxle-Konzept bezeichnet die spezielle Bauform des Antriebs, der den Porsche 924 kennzeichnet. Transaxle ist ein Kofferwort aus transmission (Getriebe) und axle (Achse). Bei dieser Bauform sitzt der Motor vorn und das Getriebe an der Hinterachse. Die Bauform beherbergt Getriebe, Differenzial und Achsantrieb in ein und demselben gemeinsamen Gehäuse. Mit dem Motor sind sie über die namensgebende Transaxlewelle verbunden. Dies ist ein maßgeblicher Unterschied zu herkömmlichen Bauweisen bei Fahrzeugen mit Frontmotor und Hinterachsantrieb. Normalerweise befinden sich hierbei sowohl Motor als auch Getriebe vorne (meist in Form eines Blockmotors). Die Hinterachse wird dabei über eine Kardanwelle angetrieben. Weitere bekannte Transaxle-Modelle aus dem Hause Porsche sind der 944er und der 928er. Die Transaxle-Ära Porsches endete im Jahr 1995.

Porsche 924: Modellgeneration 1976 bis 1985

Der 1976 der Öffentlichkeit präsentierte Porsche 924 bot mehrere Besonderheiten. Herzstück ist das erste wassergekühlte Porsche-Motor. Dieser ist ein Reihen-Vierzylinder mit einer maximalen Leistung von 125 PS (92 KW). Diese steht bei einer Umdrehungszahl von 5.800 Touren pro Minute zur Verfügung. Die moderate Leermasse von 1080 Kilogramm ermöglicht eine Beschleunigung von 0 auf 100 Stundenkilometern in etwa 9,6 Sekunden sowie 204 Stundenkilometer Spitze. Der erste 924er hat einen Normverbrauch von 7,7 Litern Super. Die Leistung wurde über ein Viergang-Getriebe aus den Audi-Werken an die Hinterachse geleitet.

Ab Werk war der 924er mit 5,5J×14-Vierloch-Stahlrädern ausgestattet, auf die 165-HR-14-Reifen aufgezogen waren. Gegen Aufpreis bot Porsche auch Leichtmetallräder sowie Breitreifen im Format 185/70-HR. Ebenso bot Porsche gegen Aufpreis Stabilisatoren zur Optimierung der Straßenlage an. Auffallende Design-Elemente ist der lange, nach vorn abfallende Vorderwagen. Die Klappscheinwerfer waren ebenfalls stilbildend. Ausgeschaltet bildeten sie mit der langen Motorhaube eine abschließende, glatte Fläche. Sowohl Blinker und Fernscheinwerfer als auch das amtliche Kennzeichen waren im vorderen Stoßfänger mit Spoiler untergebracht. Die Karosserie zeichnet sich allgemein durch glatte Flächen aus, die einen geringen Luftwiderstand bieten. Damit liegt der cw-Wert bei moderaten 0,34. Als Coupé ist der 924er als 2+2-Sitzer ausgelegt und verfügt über zwei Türen. Eine Besonderheit ist der für einen Sportwagen großzügige Kofferraum mit seinen 370 Litern Fassungsvermögen. Dieser liegt unter der auffälligen, gewölbten Heckscheibe, die gleichermaßen den Kofferraumdeckel darstellt. Der 924er verfügte bereits ab Werk über eine großzügige Serienausstattung. Dazu gehörten die Sportsitze aus dem 911er sowie umklappbare Rücksitze. Es wurden insgesamt 130.000 Exemplare der ersten Modellgeneration des 924 gebaut.

Porsche 924 S: von 1986 bis 1988

Im Jahr 1986 stellte Porsche den 924 als Nachfolger des 924ers vor. Entwicklungsgrund des S-Modells waren in erster Linie strengere Abgasvorschriften, besonders auf dem US-Markt. Außerdem stellte Audi die Entwicklung des Motors ein. Der 2-Liter-Motor hätte die neuen Vorschriften nur unter hohem Aufwand einhalten können.

Für den 924 S nutzte Porsche daher den 2,5-Liter-Vierzylinder aus dem 944 und verringerte die Verdichtung auf 9,7:1. Dieser Motor leistet 150 PS (110 KW) bei 5.800 Umdrehungen pro Minute. Bei einem Gewicht von 1190 Kilogramm beschleunigt der 924er in 8,5 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer. Der 924 S erreicht 215 Stundenkilometer Spitzengeschwindigkeit. Auch Fahrwerk und Bremsanlage des 924 S waren (mit Anpassungen) dem 944er entlehnt. Karosserieseitig unternahm Porsche nur geringfügige Veränderungen. Weiterhin war der 924 S ab Werk nun mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe ausgestattet. Wunschgemäß lieferte Porsche auch eine Dreistufen-Automatik. 1988 kam es zu einer Anhebung der Motorleistung auf nun 160 PS (118 KW). Die Produktion endete kurz darauf zum August 1988.

Porsche 924 Turbo (Typ 931): von 1979 bis 1982

Mit dem 924 Turbo kam Porsche dem Wunsch vieler Kunden nach höherer Motorleistung nach. Weiterhin setzte Porsche auf den 2-Liter-Vierzylinder, modifizierte diesen jedoch und stattete ihn mit einem KKK-Turbolader aus. Mit neuem Zylinderkopf, einer anderen Zündkerzen-Anordnung und den maximal 0,7 bar Ladedruck des Turboladers kam die Maschine nun auf 170 PS (125 KW) bei 5.500 Umdrehungen pro Minute. Der Wagen erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 225 Stundenkilometern und lässt sich in 7,8 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer beschleunigen.

Auch Fahrwerk, Bremsen und Aufhängung wurden an die neue Leistung angepasst. Auch optisch macht der 924 seinen sportlichen Anspruch geltend. Der Turbolader erhält seine Luftzufuhr über eine NACA-Öffnung auf der Motorhaube. Weiterhin hat der Turbo zusätzliche Lufteinlässe in der Wagenfront und der Bugschürze. Ein Heckspoiler sorgt für die notwendige Straßenhaftung. Die Produktion endete 1982, unter anderem aufgrund der internen Konkurrenz durch den 944.

Porsche 924 Carrera GT (Typ 937): 1981

Als Prototyp wurde der 924 Carrera GT bereits auf der IAA 1979 vorgestellt. Er gab bereits einen Ausblick auf den geplanten Porsche 944 und dessen Karosserieform, Grundlage ist der 924 Turbo. Eine weitere Leistungssteigerung war möglich durch gehärtete Nockenwellen, leichtere Schmiedekolben und einen überarbeiteten Zylinderkopf. Die Verdichtung wurde auf 8,5 : 1 erhöht. Ebenso baute der KKK-Turbolader einen höheren Ladedruck von 0,75 bar auf. Damit leistete der Motor nun 210 PS (154 bar) bei 6.000 Touren. Der Wagen erreichte einen Spitzengeschwindigkeit von 240 Stundenkilometern.

Weitere Besonderheiten waren ein überarbeitetes Getriebe, Gewichtseinsparungen und verbreiterte Kotflügel mit breiterer Bereifung. Der Carrera GT kaum auf eine Stückzahl von nur 400, die im Jahr 1981 gebaut wurde. Er bildete eine wichtige Grundlage für die nachfolgenden Rennwagenmodelle Carrera GTS, GTP und GTR.

Porsche 924 Carrera GTS (Typ 937): 1981

Der Porsche 924 Carrera GTS ist ein Rennwagen auf Carrera-GT-Basis, entwickelt im Jahr 1981 für den privaten Renneinsatz. Bei einer Verdichtung von 8,0 : 1 und einem erhöhten Ladedruck von 1,0 bar leistete die Maschine des Carrera GTS 245 PS (180 KW), die bei 6.250 Umdrehungen pro Minute zur Verfügung standen. Weiterhin ist der Carrera GTS weiter gewichtsreduziert und bringt nur noch 1.121 Kilogramm auf die Waage. Die Karosserie war in Leichtbauweise gefertigt und eine komfortable Innenausstattung ab Werk nicht vorgesehen (jedoch wahlweise erhältlich).

Den GTS gab es auch in einer Clubsport-Version, die weiter auf nur noch 1.060 Kilogramm gewichtsreduziert war. Weiterhin bot diese Version eine höhere Leistung von 270 PS (199 KW), dank modifiziertem Motor und erhöhtem Ladedruck von 1,1 bar. Für den Renneinsatz hatte das Modell Features wie Überrollkäfig, 6-Punkt-Gurte und Feuerlöscher an Bord. Der Carrera GTS kam in mehreren Rallyes zum Einsatz und wurde unter anderem von Rallye-Legende Walter Röhrl gelenkt. Er erreichte bei mehreren Rallyes den Sieg im 924er, darunter bei der Hessen-Rallye, Serengeti-Safari-Rallye, Vorderpfalz-Rallye und Sachs-Rallye.

Porsche 924 Carrera GTP (Typ 939): 1980

Speziell für die 24-Stunden-Rennen von Le Mans entwickelte Porsche den 924 Carrera GTP, im Jahr 1981. Seine Basis war der Carrera GT, dessen Turbomotor durch Änderungen auf 320 PS (235 KW) bei 7.000 Umdrehungen pro Minute gebracht wurde. Optische Auffälligkeit der Karosserie war die Heckpartie mit Kotflügelverbreiterungen und großem Heckspoiler. Gewichtsreduktionen brachten den Wagen auf 930 Kilogramm. In abgewandelter Form wurde diese Karosserieform die Basis für den ab 1981 gebauten Porsche 944.

Bei den 24-Stunden von Le Mans 1980 fuhren Jürgen Barth und Manfred Schurti im 924 auf den 6. Platz in der Gesamtwertung sowie den 3. Platz in der GTP-Klasse. Eine leistungsgesteigerte Version kam 1981 zum Einsatz. Hier nutzte Porsche den 2,5-Liter-Motor des 944ers mit 410 PS (301 KW) bei 6,500 Touren. Dieser Wagen erreichte bei den 24 Stunden den 7. Platz der Gesamtwertung.

Porsche 924 Carrera GTR (Typ 939): 1981

Mit dem Carrera GTR wurde auf Basis des Carrera GTP die homologierte Rennvariante gebaut. Er leistete 375 PS (276 KW) bei 6.500 Touren aus seinem 2,0-Liter-Turbomotor. Porsche produzierte nur 19 Exemplare dieses Rennwagens, der überwiegend an private Rennfahrer veräußert wurde. Bei den 24-Stunden von Le Mans erzielte ein GTR 1981 einen Achtungserfolg, indem er trotz eines Ventildefekts einen respektablen elften Platz belegte.

Porsche 924 "Weltmeisterschaftsmodell": 1977

Unter dem Namen Weltmeisterschaftsmodell präsentierte Porsche 1977 eine limitierte Sonderedition anlässlich der zwei Siege in der Sportwagen Weltmeisterschaft (1976, im Porsche 935 beziehungsweise 936). Auffallendstes Merkmal ist die Grand-Prix-weiße Lackierung mit Zierstreifen des Sponsors Martini. Weitere Besonderheiten umfassten Breitreifen, Stabilisatoren sowie eine aufgewertete Innenausstattung inklusive Stereoanlage. Porsche baute 1.000 Modelle für Europa und 2.000 Stück für den amerikanischen Markt.

Porsche 924 Limited Edition: 1978 (nur USA)

Die Limited Edition des 924ers verkaufte Porsche ausschließlich in den USA. Er hatte optische Besonderheiten wie die Dolomitengraumetallic-Lackierung sowie den silber-schwarzen Zierstreifen an der Seite. Leichtmetallräder, Breitreifen und Stabilisatoren hatte diese Version ebenso ab Werk. Das Interieur hatte einige Komfort-Extras und Design-Elemente. Serienmäßig kam die Limited Edition mit einer Stereoanlage. Porsche fertigte 1.800 Exemplare dieser Version.

Porsche 924 Sebring 79: 1980 (nur USA)

Ebenso nur für den US-amerikanischen Markt bestimmt ist die Version Sebring 79, die an das gleichnamige 12-Stunden-Rennen und den Erfolg des Porsche 935 erinnert. Das Sondermodell zeichnet sich durch indischrote Lackierung und Sebring-79-Schriftzüge auf den vorderen Kotflügeln aus. Weiterhin hat das Modell Zierstreifen auf den Flanken sowie einen großen weißen 924-Schriftzug auf der Motorhaube. Weiterhin verfügt der Wagen über Breitreifen sowie eine umfangreich aufgewertete Innenausstattung inklusive Stereoanlage und elektrisch beheizbaren Außenspiegeln. Die Sebring-Version kam in einer Auflage von 1.292 Stück.

Porsche 924 Le Mans: 1980

Das alpinweiß lackierte Fahrzeug mit Zierstreifen und weißen Kedern erinnerte an die Erfolge des Porsche 924 Carrera GTP bei den 24-Stunden von Le Mans. Der Heckspoiler stammte vom 924 Turbo. Kreuzspeichenräder, Breitreifen und Stabilisatoren vorne und hinten waren weitere Kennzeichen. Auch die Innenausstattung verfügte über optische Besonderheiten wie schwarz-weiße Nadelstreifen-Stoffeinsätze sowie zahlreiche Extras. Der Wagen kam in einer Gesamtauflage von 1.030 Fahrzeugen.

Porsche 924 50 Jahre Porsche: 1981

1981 veröffentlichte Porsche anlässlich der 50-jährigen Unternehmens-Historie eine auf 600 Modelle limitierte Auflage. Eine Besonderheit ist die Lackierung in Zinnsilber. Weiterhin verfügt diese Version über den Heckspoiler aus dem 924 Turbo sowie über Leichtmetall-Kreuzspeichenräder mit Breitreife. Der Wagen kam mit getönten Scheiben sowie elektrisch verstellbaren und beheizbaren Außenspiegeln und einer umfangreichen Luxus-Ausstattung im Interieur.

Porsche 924 Weissach: 1981 (ausschließlich USA)

Diese Version erinnerte an das bekannte in Weissach ansässige Porsche-Entwicklungszentrum und wurde ausschließlich in den USA angeboten. Vom regulären Modell unterschied sich der Weissach-924 durch seine Lackierung in Platin-Metallic sowie durch Leichtmetallräder inklusive Breitreifen. Weiterhin hat das Modell ein sportlicheres Fahrwerk mit stärkerem Vorder-Stabilisator sowie Sport-Stoßdämpfer. Auch dieser Porsche hatte den Heckspoiler des 924 Turbo. Er wurde in 400er-Auflage gefertigt.

Porsche 924 Turbo: 1984 (nur Italien)

Eine spezielle italienische Version des eigentlich 1982 vom Markt genommenen Turbos erschien im Jahr 1984. In Deutschland wurde der Turbo vom 944 verdrängt, doch in Italien konnte sich der 944er aus steuergesetzlichen Gründen nicht durchsetzen: als Fahrzeug mit mehr als zwei Litern ließ er sich nicht steuerlich absetzen. Eine letzte Auflage des Turbos erschien in einer Stückzahl von 88 für den italienischen Markt. Besonderheiten waren die Lackierung in Zermattsilver-Metallic und ein grau-weinroter Sitzbezug mit eingewebten Porsche-Schriftzügen.

Porsche 924 S Exklusiv-Modell: 1988

Dieses Sondermodell erschien mit dem Produktionsende 1988 und war in alpinweißer und schwarzer Lackierung erhältlich. Englische Modelle verfügten zusätzlich über kontrastierende Zierstreifen, die an Le Mans erinnerten. Alle diese Sondermodelle verfügten über einen 2,5-Liter-Motor mit 160 PS (118 KW). Für Deutschland wurde das Sondermodell 250-mal hergestellt. Export-Modelle hatten eine Stückzahl von 230.

Porsche 924 S Special Edition: 1988 (nur USA)

Zeitgleich mit dem Porsche 924 S Exklusiv-Modell wurde das Sondermodell Porsche 924 S Special Edition vermarktet. Es war nur auf dem US-amerikanischen Markt erhältlich, hatte eine schwarze Lackierung und verfügte über etwas weniger Extra-Ausstattungsmerkmale. Die reduzierten Extras sollten den sportlichen Charakter auf dem US-amerikanischen Markt unterstreichen und zur Gewichtsreduktion beitragen. Porsche fertigte 500 Exemplare dieses Wagens.

Porsche 924 als Turbo Kombi

Eine Kombi Version des 924ers erschien als Spezialanfertigung eines Tuning-Unternehmens im Jahr 1981. Die Hannoveraner Firma Artz fertigte 20 zum Kombi umfunktionierte 924er auf Basis des Porsche 924 Turbo. Die Front war designmäßig an den 924 Carrera GT angelehnt, während das Heck zum Kombi umstrukturiert wurde. Der Motor entstammte dem 924 Turbo und leistete 170 PS, (125 KW), die den 1.305 Kilogramm schweren Kombi in 7,3 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer beschleunigten.

Porsche 924 Cabrio

Cabrio-Versionen boten unterschiedliche Tuner und Karosseriebauer für den 924er an. Dazu gehörte die Bieber Cabrio GmbH Borken. Umbauten konnten von Besitzern selbst durchgeführt (mit Bausätzen) oder der Anbieter damit beauftragt werden. Umbausätze waren für etwa 5.000 Mark erhältlich, während für die Umbauarbeiten weitere 1.000 Mark fällig wurden.

924 als Polizeifahrzeug

Das Bundesland NRW setzte einige 924er als Polizei-Einsatzfahrzeuge ein. Zwischen den späten 1970er und den frühen 1980er Jahren fungierte der 924 als sportliches Fahrzeug der Autobahnpolizei. Sie verfügten über polizeitypische grün-weiße Lackierung, Blaulicht, Martinshorn und Signaltafel mit Hinweisen. Während die Fahrzeuge heute nicht mehr im Polizeieinsatz sind, werden sie dennoch als grundsätzlich fahrbereite Ausstellungsstücke gelegentlich bewegt.

Porsche 924 Kaufberatung

Während der Porsche 924 bei Erstauslieferung 1976 vergleichsweise moderate 23.240 Mark kostete (deutlich günstiger als beispielsweise der 911), erzielt er heute teils hohe Liebhaberpreise. Günstige Modelle in restaurationsbedürftigem Zustand finden Sie bereits für wenige Tausend Euro. Sondermodelle in guten Erhaltungszustand können heute sechsstellige Euro-Beträge kosten. Die Karosserie gilt als weitgehend korrosionsbeständig und ist voll verzinkt. Dennoch können mechanische Beanspruchung über die Jahre und mangelnd reparierte Schäden die Zinkschicht beschädigen. Achten Sie insbesondere auf den Schleuderbereich der Räder, auf die Türkanten und die Schweller. Im Interieur leiden viele frühe 924er an gerissenen Armaturenbrettern und Sitzpolster.

Der Motor und die sonstige Technik basieren auf ausgereiften Serienteilen. Auch diese bedürfen regelmäßiger Wartung. Häufige Schäden am Antrieb umfassen Überhitzung und Beschädigungen des Turboladers. Auch die Transaxle-Technik gilt als langlebig und problemlos. Ein eventuell erforderlicher Kupplungstausch ist allerdings kostspielig. Die Zwischenwelle kann zu Unwucht neigen. Die Ersatzteillage gilt als Problemlos. Unmittelbar bei Porsche ist der Bezug der Teile teuer, doch gibt es gleiche Teile aus der Fertigung von VW und Audi. Der Austausch mit Gleichgesinnten zum Porsche 924 findet hier im Forum statt. Im 924 Forum werden Fragen beantwortet und Informationen ausgetauscht. Das 924 Forum im PFF ist seit vielen Jahren zentraler Anlaufpunkt für Liebhaber des ersten Transaxle-Porsche.

Bilder: Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG

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