Kaufberatung

  • Hallo Björn,


    die Frage nach der Haltbarkeit des Motors stellen sich fast alle beim Kauf eines 996 und es gibt keine konkrete Antwort darauf.


    Wie immer bei solchen Fragen heißt es auch hier: "Es kommt darauf an wie der oder die Vorbesitzer mit dem Wagen umgegangen ist/sind".


    Konstruktionsbedingt hat sich bis zum 997 nicht so viel geändert das man sagen könnte es wären alle Schwachpunkte beseitigt worden.


    Die erste Serie des 996 hatte auffällig viele Motorschäden, aber es betrifft auch nicht so viele das man es verallgemeinern könnte. Im Laufe der Produktionszeit des 996 sind immer wieder Verbesserungen eingeflossen, so dass bestimmte Probleme (KWS) vernachlässigbar geworden sind.


    Selbst eine Reparatur des KWS kostet nicht ein Vermögen (<1000 Euro) und sollte beim Kauf schon einkalkuliert werden.


    Mein 996 VFL hat jetzt 150.000 Km runter und bisher kein Problem mit Motor oder KWS. Dafür war die Lima schon defekt und der ESD undicht.


    Das genannte Angebot ist interessant und sollte vor Ort in Augenschein genommen werden.


    Im Text vermisse ich die Anzahl der Vorbesitzer und das Zauberwort "Unfallfrei".


    Der Preis wäre für ein unfallfreies Fahrzeug aus 1. maximal 2. Hand gerechtfertigt wenn alle Inspektionen bei Porsche gemacht wurden.


    Bei mehr als 2 Vorbesitzer und/oder nicht vollständigem Checkheft würde ich den Wert unter 24.000 Euro sehen.


    Bei einem Preis von 27.000 Euro würde ich eher zum 997 tendieren zumal ein 997 VFL schon unter 30.000 erhältlich ist.


    Grüßle MaRu

    996 C2 MJ 2000
    944 S2 MJ 1990

    2 Mal editiert, zuletzt von MaRu ()

  • Im Gegensatz zum Vorredner sehe ich nicht die Ursache für den Umgang explizit bei diesen Maschinen beim Vorbesitzer.
    Meiner Meinung nach haben da die Ing. beim konstruieren dieses Motors ordentlich gepennt, aber dass ist nur meine kleine
    Meinung. Einen Motorschaden wird irgendwann mal jeder Motor haben, auch der eines 124er Mercedes, dieser zwar im
    Gegensatz zum Porsche aber erst bei 1 Mio KM wenn nicht noch später.


    Meiner Meinung nach sollte man von vornherein beim Kauf eher zu einem Turbo oder aber einen bereits mit
    Stahlbuchsen ausgestatten Modell greifen, dass diese nocheinmal einen defekt erleiden tendiert nahezu gegen Null.

  • Schon haben wir's. Zwei Beiträge und zwei verschiedenen Meinungen. So wird es weitergehen und Du wirst nicht schlauer, sondern nur unsicherer. 8:-)


    Schau Dir den Wagen an. Es ist einer der letzten 996 bevor der 997 kam. Der ist ausgereift, allen Unkenrufen zu Trotz. Und ja, ich sehe es auch so, daß mit dem FL der Motor und dessen Fertigungsqualität besser wurde. Am besten ist es, Du nimmst jemanden mit, der sich ein wenig mit Porsche auskennt.


    Ein Restrisiko bleibt immer. Bei jedem Gebrauchtewagen.


    Good luck.


    Rainer

    GEHT NICHT GIBT'S NICHT - GEHT SCHWER GIBT'S

  • Lieber Ladenfranz, ich bin immer jemand der Aussagen gern mit Fakten belegt hat wenn ich diese für unkorrekt halte.
    Kannst du mir sagen, was sich an den minderwertigen Lokasillaufbahnen der Zylinder am Ende der Produktion verbessert hat?
    Oder wie das Problem der Kanalrisse der Zylinderköpfe gelöst wurde? Verbesserungen an der Perepherie sind mir durchaus geläufig,
    aber essentielle am Material und Konstruktion nicht. Von daher bleibt meine Meinung weiterhin, dass selbst die Motoren im 997 dem gleichen
    Kernschrott angehören.


    Aber eins sei dennoch gesagt, trotz der defekte (und ja auch ich hatte schon auch welche) macht ein 911er richtig Spaß :headbange:headbange:headbange

  • Auch wenn es eh nichts bringt:


    Porsche und Kolbenschmidt hatten 1998 gemeinsam die Technologie des Lokasil-Verfahrens entwickelt, durch das die Motoren eine höhere Lebensdauer und einen geringeren Spritverbrauch erreichen sollten. Doch die beiden Fertigungsanlagen bei Kolbenschmidt schafften die gewünschten Stückzahlen nicht in der erforderlichen Qualität (Anfangs musste jeder 2te!! Zylinder entsorgt werden). Es standen damals sogar Bänder (Produktion Boxster und 996) bei Porsche und Valmet still. Wie es da dann bei der Zylinderblock-Produktion ab ging, könnt ihr euch selbst ausmalen. Im Laufe der Jahre wurden selbstverständlich anfängliche Fehler (schnell und billig) ausgemerzt und die Qualität stetig verbessert (Lokasil II und III).
    Ich fahre u.a. selbst einen Cayman S DE 1 mit Lokasil-Laufbahnen und mache mir deswegen keine Sorgen.
    Ob ich einen 996 oder Boxster 986 der ersten Baujahre kaufen würde? Eher nicht.....


    Gruß Mike

  • Hi,


    die Probleme der 3,4er mit den Haarissen in den Z-Köpfen tritt beim FL 3,6 nicht mehr nennenswert auf.



    @TE: Wichtig beim Anschauen ist das Bauchgefühl. Schau Dir den Wagen stressfrei an. Achte daruf, dass Kühlflüssigkeit und Öl lupenrein sind. Achte auch auf die Färbung des Abgases (Rohr links/rechts gleich?Farbe?Geruch?) und Laufgeräusche Motor. Leichtes und kurzes (3 sec.) Klackern nach dem Kaltstart ist unbedenklich (Kettenspanner) alles andere NICHT!


    Wenn dir da was auffällt... weggehen und nicht umdrehen. Oft werden Gurken rumgereicht.. die tauchen dann in den Foren zusammen mit Krokodilstränen oder unbändigem Porsche-Hass wieder auf.


    Schwachstellen sind:
    - bekannt: Öl-Undichtigkeit zwischen Getriebe/Motor (KWS oder undichter Deckel ZW-Lager)
    - undichte Kühler (auf Glykol Geruch nach Probefahrt achten) und Klima-Kondensatoren
    - gerissener Kühlwasserausgleichsbehälter
    - defekter Ölabscheider (enorme Rauchentwicklung)
    - defekte Zündspulen (fiese Ruckler mit Engine Check Leuchte, insbesondere bei Regenfahrt)


    Ansonsten natürlich wie immer: Unfallfreiheit und KM Stand.... ist beim Porsche Kauf kritischer als bei anderen Autos.


    Viel Erfolg


    Stef :drive:

    Porsche 996 Carrera 4S - Baby Got Back

    Einmal editiert, zuletzt von bjoernbeton ()

  • Ich würde den Porsche als erstes auf eine Bühne stellen lassen und mir den Wagen mal von unten anschauen, zwecks Undichtigkeiten. Die gehen bei Porsche richtig ins Geld. Ein abgelutschtes Lenkrad kann man schnell und preiswert erneuern. Ich habe beim Kauf immer eine Spezial Taschenlampe dabei, Auspuff, Krümmer, Getriebe, Achsmanschetten, Lenkgetriebe würde ich ableuchten, wenn der Motor schön greinigt wurde (von unten) ist was faul dann würde Ich vom Kauf abraten. Es ist nicht immer entscheidend ob man beim Händler kauft mit Scheckheft 1. Hand und so weiter, drunter muss man schauen!!!! Wegen ner Beule oder nem Kratzer geht's weiter. Wenn man davon keinen Plan hat kann man nur die Optik kaufen auf Risiko. Und mal ehrlich ein Händler wird bestimmt sehr kulant sein bei einem Porsche wenn dort was kommt. :-] Bei der Probefahrt wenn möglich einen Bekannten hinterher fahren lassen, der kann dann sehen ob die Endrohre qualmen oder nicht :D (4-7 U/min)

  • Lieber Ladenfranz, ich bin immer jemand der Aussagen gern mit Fakten belegt hat wenn ich diese für unkorrekt halte.
    Kannst du mir sagen, was sich an den minderwertigen Lokasillaufbahnen der Zylinder am Ende der Produktion verbessert hat?
    Oder wie das Problem der Kanalrisse der Zylinderköpfe gelöst wurde? Verbesserungen an der Perepherie sind mir durchaus geläufig,
    aber essentielle am Material und Konstruktion nicht. Von daher bleibt meine Meinung weiterhin, dass selbst die Motoren im 997 dem gleichen
    Kernschrott angehören.


    Aber eins sei dennoch gesagt, trotz der defekte (und ja auch ich hatte schon auch welche) macht ein 911er richtig Spaß :headbange :headbange :headbange


    Klar gibt es gewisse konstruktive Schwächen. Aber an denen wurde gearbeitet (soweit das ohne Änderung der Grundkonstruktion in der Serie möglich ist) und es wurden Verbesserungen erzielt. Die Vorposter haben einiges aufgezählt. Die Motoren alle über einen Kamm zu scheren und bis einschließlich 997VFL zum "Kernschrott" gehörig zu bezeichnen, halte ich für übertrieben.


    Bei Deinem letzten Satz bin ich 100%ig dabei. :wink:


    Rainer

    GEHT NICHT GIBT'S NICHT - GEHT SCHWER GIBT'S